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MeToo-Vorwürfe: US-Häuser sagen Konzerte von Domingo ab

Von nachrichten.at/apa, 14. August 2019, 11:19 Uhr
Placido Domingo Bild: (AFP)

LOS ANGELES. Nach den Belästigungsvorwürfen gegen Opernstar Plácido Domingo haben die Orchestervereinigung von Philadelphia und die Oper von San Francisco Auftritte mit dem Spanier abgesagt.

Die Salzburger Festspiele halten indes an seinen Auftritten fest. Die Oper in Los Angeles, deren Generaldirektor Domingo ist, hat eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe veranlasst. Er selbst beteuert seine Unschuld.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP haben neun Sängerinnen und eine Tänzerin dem Opernstar sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Frauen berichteten demnach von Umarmungen, von Küssen auf den Mund, von nächtlichen Telefonanrufen und davon, dass Domingo auf private Treffen gedrängt habe. Betroffene hätten auch von negativen Folgen für ihre Karriere berichtet, nachdem sie sich DomingosAvancen verweigert hätten. Die betroffenen Frauen äußerten sich mit Ausnahme der Mezzosopranistin Patricia Wulf anonym. Außerdem sollen um die vierzig Frauen gegenüber der AFP angegeben haben, Zeuginnen von unangemessenem Verhalten des Stars geworden zu sein. Die angeblichen Übergriffe reichen laut dem Bericht bis zu drei Jahrzehnte zurück.

Die "beunruhigenden" Anschuldigungen gegen Domingo würden mit Hilfe externer Berater geprüft, teilte die Oper von Los Angeles mit. "Wir sind entschlossen, unser Möglichstes zu tun, um eine professionelle Umgebung zu fördern, in der unsere Angestellten und Künstler sich wohlfühlen, wertgeschätzt und respektiert", betonte ein Sprecher des Opernhauses.

Angesichts der Vorwürfe zog die Orchestervereinigung von Philadelphia ihre Einladung an Domingo für ihr Eröffnungskonzert am 18. September zurück. Das Orchester, sein Personal und Publikum brauche eine "respektvolle Umgebung", hieß es zur Begründung. Auch die Oper von San Francisco sagte einen für Anfang Oktober geplanten Auftritt von Domingo ab.

Die Metropolitan Oper in New York erklärte, sie werde das Ergebnis der Untersuchung in Los Angeles abwarten, bevor sie eine endgültige Entscheidung über die Zusammenarbeit mit Domingo treffe. Der Spanier sollte dort im September in "Macbeth" und im November in "Madama Butterfly" auftreten. Der langjährige musikalische Leiter der Met, James Levine, war vergangenes Jahr nach einer internen Untersuchung zu Missbrauchsvorwürfen zunächst suspendiert und schließlich entlassen worden.

Domingos Auftritt in der konzertanten Fassung der "Luisa Miller" am 25. und 31. August bei den Salzburger Festspielen soll ungeachtet der Vorwürfe stattfinden. Darüber sei sich das Direktorium einig, so Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler in einem der APA vorliegenden Statement. Sie kenne den Sänger seit mehr als 25 Jahren: "Zu seiner künstlerischen Kompetenz hat mich von Anfang an sein wertschätzender Umgang mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Festspiele beeindruckt." Als Juristin gelte für sie der Grundsatz "In dubio pro reo" (Im Zweifel für den Angeklagten, Anm.). "Ich fände es sachlich falsch und menschlich unverantwortlich, zum derzeitigen Zeitpunkt endgültige Urteile und darauf beruhende Entscheidungen zu fällen", so Rabl-Stadler.

Domingo selbst hat die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurückgewiesen. "Die Anschuldigungen dieser ungenannten Personen, die bis zu dreißig Jahre zurückliegen, sind zutiefst beunruhigend und - so wie sie dargestellt werden - unzutreffend." Es sei schmerzhaft zu hören, dass er jemanden verletzt haben könnte oder Unwohlsein verursacht habe. "Ich habe geglaubt, dass all meine Handlungen und Beziehungen immer gewünscht und einvernehmlich waren." Er erkenne jedoch an, dass sich heutige Regeln und Standards von denen der Vergangenheit unterschieden.

Domingos Karriere als Tenor und später Bariton dauert bereits mehr ein halbes Jahrhundert. Er kommt auf mehr als 4.000 Auftritte, nahm mehr als hundert Alben auf und wurde mit 14 Grammys ausgezeichnet. Weltberühmt wurde er durch seine Auftritte mit Luciano Pavarotti und José Carreras als "Die drei Tenöre".

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17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jopc (7.371 Kommentare)
am 15.08.2019 19:39

Der Knabe ist eh schon 78 Jahre alt und hat Auftritte nicht mehr nötig.
An seiner Stelle würde ich sagen, Opernhäuser haut's euch am Bauch, ich trete überhaupt nicht mehr auf.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 15.08.2019 12:25

ich denke auch, wenn mit den Waffen einer Frau sie nicht ihr Ziel erreicht , wird schnell mal sexuelle Belästigung daraus😉

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GunterKoeberl-Marthyn (17.956 Kommentare)
am 14.08.2019 18:37

Ich habe Angst vor Frauen, die ein Problem ein ganzes Leben lang vor sich hertragen, um die beste Gelegenheit zu nützen, das Lebenswerk eines grandiosen Künstlers zu zerstören. Diese Vorwürfe sind eventuell sogar auf der Bühne passiert, da wird vom Regisseur Leidenschaft verlangt und wer dafür nicht geeignet ist, hat auf der Bühne keinen Platz! Ich erlebte einmal eine echte Beziehung zwischen einer Sopranistin und einem Tenor, sie waren dann das Traumpaar und das Publikum spürte das auch! JedEr KünstlerIN ist bemüht, so echt wie möglich die "Liebe" über die Rampe zu bringen, damit der Abschied in der Oper dann auch das Publikum berührt, wie das Schicksal mit unserem Leben spielt! Ich singe 248 Arien und Lieder, Placido Domingo singt über 240 ganze Partien und Opern, man kann sich gar nicht vorstellen, welche Textbücher dieser Mann im Kopf hat und eventuell wurde von den Frauen auch Liebe vorgetäuscht, um eine Falle zu stellen! Vor 30 Jahren war die Liebe noch nicht so kompliziert!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 14.08.2019 14:04

erinnert an die Affäre in ERL /TIROL

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neptun (4.141 Kommentare)
am 14.08.2019 13:54

Bis zu dreißig Jahre später kommen die jetzt heraus? Sehr seltsam.

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foxxx (726 Kommentare)
am 14.08.2019 13:44

Machtverhältnisse zu mißbrauchen um zu Sex zu kommen der sonst nicht zugänglich wäre, das war doch über Jahrzehnte gängigste Methodik;
da brauchen wir den Herrn Domingo nicht, da haben wir auch allerhand zu bieten; allen voran unseren "schwarzen Blitz aus Kitz" und Konsorten.....u.v.a.m.
von den Herren Kirchenmännern müssen wir erst recht nicht sprechen....

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 14.08.2019 08:16

wie peinlich sind diese Weiber"

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alpe (3.482 Kommentare)
am 14.08.2019 21:30

Richtige Frage:
Wie peinlich ist bergonzi?

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observer (22.216 Kommentare)
am 13.08.2019 21:04

D. hat niemals Gewalt angewendet um sich gewisse sexuelle Gefälligkeiten zuzuschanzen. Ob er was versprochen hat, was er nicht eingehalten hat, das ist eine andere Frage, die ich nicht beurteilen kann. Das wäre freilich nicht in Ordnung gewesen - wenn er was fix versprochen hat und nicht nur gesagt hat, dass er sich für sie einsetzen würde. Auch wäre es verwerflich gewesen, hätte er ihnen Nachteile angedroht, wenn sie seine Wünsche nichht erfüllt hätten. Beides war aber anscheinend nicht der Fall und wird auch nich behauptet. Ansonsten sollen sich ja keine Frauen aufpudeln, die ihm freiwillig zu Willen waren, weil sie sich Vorteile erhofft haben. Das wäre im Grunde nicht viel besser gewesen, als wenn sie von ihm Geld genommen hätten.

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lesemaus (1.706 Kommentare)
am 13.08.2019 20:09

Sinds nach 30 Jahren erst drauf gekommen.Wahrscheinlich brauchens Geld.Mit gewissen Alter bekommt man nicht mehr so leicht Angebote an den Opernhäusern..Pension muss auch irgendwie finanziert werden

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lesemaus (1.706 Kommentare)
am 13.08.2019 20:09

Sinds nach 30 Jahren erst drauf gekommen.Wahrscheinlich brauchens Geld.Mit gewissen Alter bekommt man nicht mehr so leicht Angebote an den Opernhäusern..Pension muss auch irgendwie finanziert werden

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soling (7.432 Kommentare)
am 13.08.2019 19:09

Der Herr Haselsteiner war da aber im Umgang mit dem Herrn Kuhn schon etwas konsequenter. Hoffentlich ist an diesen Meldungen wirklich nichts dran, denn dann wird es sehr eng für die Frau Rabl-Stadler. An den möglichen Schaden für Salzburg will ich gar nicht denken.

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 13.08.2019 20:29

Der Politheini soling kann auch zu diesem Thema nix anderes sagen. Sehr erbärmlich.

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soling (7.432 Kommentare)
am 13.08.2019 22:43

ORLANDO2312 auf Ihre Rülpser an meine Adresse kann ich verzichten.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 14.08.2019 12:56

keine einfache rülpser...........rote rülpser.
wenn schon, denn schon.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 13.08.2019 18:45

Das waren einvernehmliche Deals, Sex gegen Engagement.

Und nach 30 Jahren beschwert sich ein Vertragspartner über den anderen.

Wer sich da eher beschweren könnte, und zwar wegen unlauteren Wettbewerbs, sind jene Frauen, die da nicht mitgemacht und vielleicht in Folge nicht Karriere gemacht haben.

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observer (22.216 Kommentare)
am 13.08.2019 21:05

Das ist sehr richtig, so sehe ich das auch.

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