Klänge unter Palmen – Bühne frei für Anna Maurer und Neiyla
Die Eurotherme Bad Schallerbach wird zum virtuellen Konzertsaal – heute ab 18.30 Uhr und am 11. März zu erleben auf nachrichten.at
Musiker ohne Bühne. Eine Therme ohne Gäste. Und Corona-müde Menschen, die sich nach Konzerten und Urlaub am Meer sehnen. – Ein dreifach wirksames Mittel gegen diese Tristesse hat die Eurotherme Bad Schallerbach kreiert.
"Wir stellen unsere Cabriotherme Tropicana als Bühne für zwei junge, aufstrebende Musikerinnen mit oberösterreichischen Wurzeln zur Verfügung", sagt Initiator und Geschäftsführer Patrick Hochhauser. Beide Auftritte werden auch auf der OÖN-Homepage gestreamt. Den Auftakt macht heute die Welser Jazz-Pianistin Anna Maurer, der am 11. März die Linzerin Lena Hoffelner alias Neiyla folgt.
Statt Badegästen schlängeln sich Kabel durch die Wellnessoase, wo die Vorbereitungen – nach absolviertem negativen Corona-Test – in vollem Gang sind. Zwischen den Soundchecks finden die Musikerinnen Zeit, zu erzählen, wie es ihnen ergeht. Erst kürzlich stand Anna Maurer im Wiener Jazzclub Porgy & Bess auf der Bühne. Der gestreamte Auftritt "hat sehr gut getan", erzählt die 25-Jährige. Das Publikum vermisst sie dennoch: "Musikmachen ist Kommunizieren. Der Applaus, das Lachen, wenn man einmal einen Schmäh macht, auch das macht die Musik aus." Gemeinsame Proben seien schwierig. "Mein Schlagzeuger ist aus Tschechien und konnte nicht kommen." Das "Üben ohne Ziel" erfordere "viel Disziplin". Dennoch hat die Welserin, die im Herbst ihr Masterstudium in Wien abschließen will, versucht, "das Beste aus der Situation rauszuholen. Ich habe sehr viel komponiert", wobei auch Corona eingeflossen ist, etwa im Stück "Lost in Time": "Man hat jetzt so viel Zeit zur Verfügung, in der man sich manchmal verloren fühlt."
Zeit für Neues
Vor einem Jahr ist Anna Maurer vom Erasmus-Stipendium in Paris zurückgekehrt. "Ich wollte Konzerte checken für mein Trio." Was der Lockdown vereitelte. Auch sechs Wochen auf einem Kreuzfahrtschiff fielen ins Wasser. Derzeit arbeitet sie an ihrem neuen Album "mit ein paar Vokalnummern" und an ihrer neuen Funk-Soul-Jazz-Frauenband "Friida", die sich im Oktober im Porgy & Bess vorstellt.
Auch für die Linzerin Neiyla hat Corona "das Leben auf den Kopf gestellt", erzählt die 22-Jährige. Nach ihrer ersten Single "Good Thing", im Oktober auf Ö3 und Welle 1 zu hören, hat sie im Februar "Losing You" herausgebracht. Und damit nicht genug: "Die Ruhe hat einen kreativen Fluss ausgelöst", so dass sich ihre Fans heuer auf mindestens zwei neue Songs freuen dürfen. Vielleicht schon im Linzer Musikpavillon am 25. August.
Ihrem Credo bleibt die junge Linzerin auch oder gerade in Corona-Zeiten treu: "Nicht warten, bis einem andere die Träume erfüllen. Selbst aktiv sein, über seinen Schatten springen und sich trauen. Das ist für mich die wichtigste Botschaft, weil ich selbst so lang so schüchtern war." Wovon man beim Soundcheck nichts mehr merkt.
Info: Heute, 18.30 Uhr: Anna Maurer; Donnerstag, 11. März, 18.30 Uhr: Neiyla