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Immergrüne St. Florianer Klangkultur

Von Michael Wruss, 14. Juni 2021, 00:04 Uhr
Immergrüne St. Florianer Klangkultur
Franz Welser-Möst musizierte mit den St. Florianer Sängerknaben Anton Bruckners d-Moll-Messe. Bild: Hermann Wakolbinger

950 Jahre Sängerknaben: Beglückendes Jubiläumskonzert im Marmorsaal des Stifts.

Bereits im Jahr 1071, als die Augustiner Chorherren nach St. Florian kamen, wo bereits seit der Karolingerzeit ein Kloster existierte, ist eine Singschule belegt. Eine Institution, die sich über 950 Jahre zu einem der führenden Knabenchöre entwickelt hat und auch heute noch junge Menschen intensiv an die Faszination der Musik heranführt. Tradition ist somit für einen der weltweit ältesten noch existierenden Knabenchöre wichtig, und dennoch hat man mit der Zeit zu gehen und das Chorrepertoire, das natürlich von den liturgischen Aufgaben geprägt ist, in alle Richtungen zu erweitern. Von der Oper über das Volkslied bis hin zu modernen Sätzen.

Stumpner und Welser-Möst

Das war auch eindrücklich im ersten Teil des Jubiläumskonzerts am Freitag im Marmorsaal des Stiftes zu erleben. Markus Stumpner leitete gewandt die Sängerknaben und den Männerchor bei Chorwerken von Heinrich Schütz, Augustinus Franz Kropfreiter, Franz Schubert und Johann Friedrich Reichardt. Ergänzt durch das feine Vokalensemble und den "Sängerknaben-Star" der letzten Jahre, Alois Mühlbacher, der Mahlers "Um Mitternacht" hervorragend interpretierte. Am Klavier begleitete der langjährige Chorleiter der Sängerknaben, Franz Farnberger, der den Chor in den vergangenen Jahrzehnten mehr als nur prägte und zum dem formte, was er heute ist.

Im zweiten Teil gesellte sich das Bruckner Orchester zu den beiden Chören, und Franz Welser-Möst, der den Florianern seit Jahren eng verbunden ist, übernahm die Leitung bei Bruckners erster großer Messe in d-Moll. Bei den sehr lebendigen Probenarbeiten konnte Welser-Möst die jungen Sänger nicht nur mit seinem schnittigen Auto, das sogar "mehr PS als der Traktor eines Sängerknaben-Vaters hat" (O-Ton Welser-Möst), begeistern, sondern auch mit seinem Zugang zu dieser Musik.

Der Chor wuchs klanglich und auch von der interpretatorischen Intensität über sich hinaus und überzeugte auf allen Ebenen.

Das mag auch daran gelegen haben, dass Welser-Möst dieses Werk höchst dramatisch inszenierte, auf schnelle Tempi setzte und jegliche falsch verstandene Bigotterie fernhielt. Und dennoch gab es unendlich feine Momente des stillen Innehaltens und der Kontemplation.

Denny Dizdarevic und Benedikt Forstner teilten sich eindrucksvoll die Sopransoli und Alois Mühlbacher, Matthäus Schmidlechner und Klemens Sander – allesamt ehemalige Sängerknaben – begeisterten in den restlichen Solopartien. Mit dem für den Saal ideal besetzten Bruckner Orchester, das intensiv und akkurat musizierte und dem vollen Einsatz aller Stimmen gelang so eine restlos überzeugende Wiedergabe von Bruckners meist unterschätzter d-Moll-Messe.

Fazit: Ein absolut gelungenes und dem Anlass entsprechend würdiges Festkonzert, das 950 Jahre Leidenschaft für die Musik perfekt repräsentierte.

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Autor
Michael Wruss
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1  Kommentar
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Paganini (741 Kommentare)
am 14.06.2021 07:30

Was wäre das erst mit Markus Poschner für ein Ereignis gewesen!!!! Brückner wäre auferstanden.

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