HIV-Infektion als Risiko für andere Krankheiten
Dazu zählen COPD, Husten und Blutarmut
Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind, haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, im Laufe ihres Lebens auch bestimmte andere Krankheitssymptome zu entwickeln.
Eine Analyse von über 3.000 Studien zum Thema HIV unter Mitwirkung der MedUni Wien hat mehrere Begleiterkrankungen als HIV-bedingt identifiziert, acht davon können ganz eindeutig einer Infektion mit dem AIDS-Erreger zugerechnet werden: COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Atemnot, Husten, Blutarmut, mütterliche Sepsis, schwangerschaftsbedingte Mortalität sowie Knochenfrakturen und ischämische Herzkrankheit. "Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an einer dieser Krankheiten oder Symptomen zu leiden", erklärt Erstautor Igor Grabovac von der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin der MedUni Wien. Die Studie war eine Zusammenarbeit der MedUni Wien mit ForscherInnen aus Österreich, Italien, Spanien, Kanada und Großbritannien.
In Österreich sind rund 98 Prozent aller HIV-Infizierten medikamentös versorgt. Trotz der guten Lebenserwartung haben sie mehr chronische Krankheiten. "Es braucht weitere Forschungen, woran das liegen kann, dass Betroffene zusätzliche gesundheitliche Probleme haben", erklärt Igor Grabovac, "mögliche Gründe sind Nebenwirkungen der Medikamente, Lifestylefaktoren oder das Virus selbst, das durch chronische Infektionsprozesse im Körper eine schnellere Zellalterung auslöst."