Die Hüter der Sprache im Hintergrund
Zum "Tag des Korrekturlesens" geben OÖN-Korrektoren Einblick in ihren Beruf.
Am kommenden Montag vor zehn Jahren feierte man in den USA erstmals den "Tag des Korrekturlesens", der immer mehr international beachtet wird. Was aber macht einen guten Korrekturleser aus? Die OÖNachrichten fragten bei Rüdiger Ratzenböck (44) und Carmen Rosina (48) nach, den längstdienenden Korrektoren der Zeitung.
"Die Basis sind ein gutes Sprachgefühl und speziell in unserem Fall ein umfassendes Allgemeinwissen", sagt Ratzenböck. "Natürlich kommt es auch auf die Routine an. Je länger man diese Arbeit macht, umso besser wird man darin. Man weiß dann auch, welche Fehler oft vorkommen, und verfeinert seine Kenntnisse." Ratzenböck hat knapp 15 Jahre Erfahrung darin, Texten in einer Sprache, die als eine der schwierigsten der Welt gilt, den Feinschliff zu verpassen. Das Augenmerk liegt auf Grammatik und Rechtschreibung, aber auch auf stimmigen Sprachbildern, Logik und leichter Verständlichkeit.
Ohne Wörterbuch geht es aber nicht. "Wir haben quasi einen Eid auf den Duden abgelegt", sagt Ratzenböck und lacht. "Und auf das Österreichische Wörterbuch. Zudem muss man jedem Text seine absolute Konzentration widmen und sie über Stunden aufrechterhalten können", ergänzt Rosina. "Da der Mensch beim Lesen Worte als Einheit erfasst und nicht Buchstabe für Buchstabe, sind Vertipper schnell übersehen. Wir kämpfen gegen diesen Mechanismus bewusst an", sagt die Freistädterin.
Beide sind sich einig, dass es Menschen mit dem Talent gibt, Fehler auf Anhieb zu sehen. Ratzenböck reklamierte etwa schon als Bub, dass in einer Werbung für die Firma "Rotschne" wohl ein "e" fehle. "Damals wusste ich noch nichts von Eigennamen." (nb)
geht nicht das kostet😁
und den Duden als den Stein der Weisen hinzunehmen, finde ich schrecklich, genau wie die neu eingeführte Emanzensprache in den Nachrichten im ORF TV👎
Das Qualitätsblatt würde bei der Schreibkunst der Schurnalistenlehrlinge wohl mindestens 10 Korrekturleser benötigen.😉
ÖWB ja, aber den Duden kann man heute getrost vergessen!