Der älteste aktive Wagner-Sänger starb mit 95
Opernsänger Franz Mazura ist am Donnerstag im Alter von 95 Jahren nahe Mannheim gestorben.
Der gebürtige Salzburger feierte als "phänomenaler Sängerschauspieler" (Frankfurter Allgemeine Zeitung) auf Bühnen in Berlin, Wien, Paris, New York und Buenos Aires Erfolge. Bereits seit vielen Jahren galt Mazura als dienstältester aktiver Wagner-Sänger. Noch im vergangenen Jahr stand er als Hans Schwarz in Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" auf der Bühne der Berliner Staatsoper. Dort feierte er auch seinen 95. Geburtstag. Den Schigolch in der "Lulu" von Alban Berg sang er in der Peter-Stein-Inszenierung der Wiener Festwochen 2009.
Salzburg: Festspieldebüt 1960
Geboren wurde Mazura am 22. April 1924 in Salzburg. Nach einer Ausbildung in Schauspiel und Gesang in Detmold (Deutschland) bei Frederick Husler begann er 1949 als Bass am Staatstheater Kassel. 1960 debütierte er bei den Salzburger Festspielen, ab 1964 war er am Nationaltheater in Mannheim tätig, es folgten Engagements an der Hamburger und Kölner Oper. 1971 wurde er nach Bayreuth geholt, wo er u.a. Gunther und Alberich ("Der Ring des Nibelungen"), den Biterolf ("Tannhäuser"), den Marke ("Tristan und Isolde") und den Klingsor ("Parsifal") gab.
Zahlreiche Auszeichnungen
2015 wurde Mazura "als einer der profiliertesten Bassbaritone im deutschsprachigen Raum" mit dem deutschen Theaterpreis Faust für das Lebenswerk ausgezeichnet. Seit 2010 war er Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes I. Klasse, 2014 erhielt er die Ehrennadel von Edingen-Neckarhausen (Baden-Württemberg), wo er seit dem Jahr 1964 lebte.