Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Botticellis Jüngling für 92 Millionen Dollar in New York versteigert

Von Lukas Luger, 29. Jänner 2021, 13:05 Uhr
Botticellis Jüngling für 92 Millionen Dollar in New York versteigert
Nach vier Minuten Wettbieten ersteigerte ein Käufer Botticellis Meisterwerk. Bild: APA

Das zwischen 1480 und 1485 entstandene "Bildnis eines jungen Mannes mit Medaillon" ging an einen anonymen Telefonbieter.

Nach vier Minuten war das per Livestream übertragene Wettbieten vorbei. Für 80 Millionen Dollar wurde gestern bei Sotheby’s in New York Sandro Botticellis "Bildnis eines jungen Mannes mit Medaillon" versteigert. Der anonyme Käufer gab sein Gebot per Telefon an die Sotheby’s-Dame mit dem Aktionspaddel Nr.45 ab. Mit Gebühren liegt die Gesamtsumme bei 92,2 Millionen Dollar. Die erzielte Summe ist damit die zweithöchste, die je für ein Gemälde eines Alten Meisters bei einer Auktion gezahlt wurde – nach den 450,3 Millionen Dollar für da Vincis "Salvator Mundi".

Das zwischen 1480 und 1485 entstandene "Bildnis eines jungen Mannes mit Medaillon" ist eines von nur zwölf erhaltenen Porträts aus der Hand des florentinischen Meisters. Sandro Botticelli (1445– 1510) war einer der größten Künstler – nicht nur der in Florenz begründeten Renaissance, sondern der europäischen Kunstgeschichte. Der wegen seiner korpulenten Statur "Botticelli" (Italienisch für "Fässchen") genannte Künstler – eigentlich Alessandro di Mariano Filipepi – malte unter anderem die Meisterwerke "Die Geburt der Venus" und "Der Frühling".

Sein jetzt versteigerter "Junger Mann..." ist durchdrungen vom florentinischen Geist des 15. Jahrhunderts. Der elegante junge Mann wird in aristokratischer Manier mit halblangem Haar und dunkelblauer Kleidung gezeigt. Dies streicht seine gehobene Stellung in der Gesellschaft heraus. Das Medaillon, das einen bärtigen Heiligen beim Segensspruch zeigt, ist als Bekenntnis zum Glauben zu deuten. Wen das Porträt tatsächlich zeigt, ist aber weiterhin unklar. Möglicherweise handelt es sich um Giovanni di Pierfrancesco de’ Medici, dessen älterer Bruder Lorenzo ein Gönner Botticellis war. Das "Bildnis eines jungen Mannes mit Medaillon" war über Jahrhunderte unbekannt und hing im Schloss der Familie Newborough in Wales. Der Adlige Sir Thomas Wynn, ein Vorfahre der Familie, hatte das Bild im 18. Jahrhundert in der Toskana erworben.

Erst in den 1930er-Jahren erlangte das Werk im Kreis der Kunstkenner Berühmtheit. 1935 kam es in London erstmals unter den Hammer, verkauft an einen Privatsammler. 1982 wurde es von dessen Erben für 912.000 Euro versteigert. In den vergangenen Jahrzehnten war das Werk in der National Gallery in London, im New Yorker Metropolitan Museum of Art und im Städel Museum in Frankfurt zu sehen.

mehr aus Kultur

Stell dir vor, es geht um Weltherrschaft und du glaubst, es ist ein Witz

Eine unglaubliche, aber wahre Geschichte: Lale und Gita fanden die Liebe im KZ Auschwitz

Bekannt als Titanic-Kapitän: Schauspieler Bernard Hill ist tot

Schauspieler Heinz Hoenig kämpft ums Überleben

Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Zappelphilipp (134 Kommentare)
am 30.01.2021 16:08

Diese unsere Welt, in dieser Zeit, ist so etwas von krank! Da geben Menschen, oder was auch immer, 92 mio $ für ein Bild aus, während Millionen Armer verhungern. Noch Ärger ist nur noch der Rüstungswahn! traurig

lädt ...
melden
Orlando2312 (22.338 Kommentare)
am 29.01.2021 08:29

90 Mio für ein Gemälde! Das ist wirklich nur mehr pervers. Von den alten Römern sagt man, sie wären dekadent gewesen.......

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen