Missbrauchsvorwürfe gegen New York City Ballet-Chef
Weiterer Fall in New Yorker Kulturszene nach Suspendierung von Stardirigent James Levine
Der Skandal um Vorwürfe sexuellen Missbrauchs ist endgültig in der New Yorker Kulturszene angekommen. Nach der vorläufigen Suspendierung des langjährigen Musikdirektors James Levine an der renommierten Metropolitan Opera wegen massiver Missbrauchsvorwürfe wurde auch der Chef des New York City Ballet, Peter Martins, vorerst von seiner Lehrtätigkeit entbunden.
Das berichtete die "New York Times". Der 71-jährige Peter Martins werde seinen wöchentlichen Kurs an der School of American Ballet vorerst nicht mehr abhalten, während beide Einrichtungen gemeinsam die in einem anonymen Brief überbrachten Vorwürfe untersuchten. Levine, langjähriger Musikdirektor der Metropolitan Opera, war am Sonntag suspendiert worden. Der 74-Jährige soll bei keinerlei Aktivitäten der Met dabei sein und auch die für diese Saison geplanten Auftritte nicht erfüllen.
Drei Männer klagen an
Drei Männer hatten angegeben, von Levine missbraucht worden zu sein. Nach der Suspendierung meldete sich ein viertes mutmaßliches Opfer, wie die "New York Times" berichtete. Damit hat die Welle von Veröffentlichungen zu sexuellen Übergriffen, die mit dem Fall des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein begonnen hatte, nun auch die Welt der klassischen Musik erreicht. Der Streamingdienst Netflix teilte unterdessen per Twitter mit, dass nach Vorwürfen sexueller Belästigung die Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Danny Masterson an der Streamingserie "The Ranch" aufgekündigt werde. Der 41-Jährige war mit der Comedyserie "Die wilden Siebziger" bekannt geworden, wo er den stets Sonnenbrille tragenden Steven Hyde spielte. Masterson wies die Vorwürfe entschieden zurück und beklagte ein Klima der Hexenjagd. Er sei von der Entscheidung bei Netflix sehr enttäuscht.
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