Der lässige Lederjacken-Johnny und die Weihnachtswindeln
Am Samstag lud der Linzer Musikkabarettist Blonder Engel zum gar so nicht stillen und besinnlichen Adventsingen in den Posthof.
Eine gar nicht stille, sondern vielmehr komische Nacht hat der Linzer Musikkabarettist Blonder Engel für sein "Adventsingen" im Posthof versprochen – und exakt dies lieferte der schmähführende Himmelsbote am Samstag auch ab. Los ging’s mit einem "Stille Nacht"-Rap, bevor in "Oid wern" das gesetztere Kleinkunst-Publikum ("Friedhofsblond bis in die letzte Reihe") sein Fett abbekam, ebenso wie sein Kontrabassist Herwig Krainz. Dieser bildete mit Andreas Wiesinger (Keyboard) und Schlagzeuger Klaus Wagner nicht nur die Hedwig Haselrieder Kombo, sondern auch das Fundament auf dem der "Angel" seine Spassetln aufbaute.
Als ein Höhepunkt dieses leichtfüßigen Abends entpuppte sich der lässige "Lederjacken-Johnny", der die Faszination des Mannes für wenig kleidsame Schulterbedeckungen verarztete. Ein Traum auch der Improvisationsteil, in dem der Mostdipf-Preisträger aus ihm zugerufenen Begriffen spontan ein Lied bastelte, das Autoreifen, Weihnachtswindeln und Vorhautverengung zu einem X-Mas-Song der etwas abwegigeren Art vereinte.
Mit der Schnapserl-Hymne "Schlehdorn-Likör" und dem Klassiker "Es war einmal ein Happy End" entließ der Blonde Engel nach fast zweieinhalb Stunden Spielzeit glücksselige Besucher in die Nacht, nicht aber bevor er mit einer Spontan-Parodie auf das Rock’n’Roll-Triumvirat Bruce Springsteen, Tom Waits und Tom Petty allerletzte Lachtränen hervorzauberte.
Fazit So viel zu lachen wie beim "Engel" gibt’s im Advent nur selten
Konzert: Blonder Engel & Hedwig Haselrieder Kombo, Posthof, 8.12.