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Der Mensch hinter dem Mythos Marilyn

Von Karin Schütze, 07. Mai 2012, 00:04 Uhr
Der Mensch hinter dem Mythos Marilyn
In ihrem Monolog „Ich – Marilyn“ widmet sich Chris Pichler dem Mythos Marilyn Monroe. Bild: Landestheater

„Bin wirklich ich das?“, fragt sich eine Frau im dünnen, figurbetonten Kleid auf der Bühne. „Ich – Marilyn“ nennt die Welser Schauspielerin Chris Pichler ihre Annäherung an den Menschen hinter einem Mythos.

Nach Romy Schneider und „Jackie O.“ hat sie sich Marilyn Monroe gewidmet, anlässlich deren 50. Todestag am 2. Juni. Im Jänner uraufgeführt in Berlin, begeisterte sie in ihrem Monolog am Samstag in Linz.

Eingebettet in biografische Eckdaten und Tatsachen, zeichnet Chris Pichler aus ihrer Sicht den Lebens- und Leidensweg einer Frau nach, die zur Legende und dabei zum Opfer ihrer eigenen Inszenierung wurde. Wie vielschichtig sie sich diese Figur aneignet, ihre Seelenwinkel ausleuchtet und ihre innere Zerrissenheit spürbar werden lässt, beeindruckt und berührt. Wenn sie sich dabei manchmal an der Grenze zum Überzeichneten bewegt, mag das gewollt und für ihre Figur bezeichnend sein.

Sie erzählt von Marilyn Monroes, als sie noch Norma Jean Baker war, von einer jungen Frau, die voll kindlich anmutender Naivität den steinigen Weg zu Ruhm einschlägt, die sich weit mehr noch als nach Erfolg und Anerkennung nach Liebe sehnt.

Vom werdenden Star, von überschwänglicher Euphorie erster Erfolge und erster Ernüchterung, von der schmerzlichen Erkenntnis, dass die verkaufte Seele gerade ein paar Cent wert ist, in einer Branche, in der es gilt, „dankbar zu sein für das, was man sich erarbeitet hat“.

Gescheiterte Beziehungen, Therapeuten, Medikamente – wie Chris Pichler den dramaturgischen Bogen spannt vom Aufstieg zum Fall ihrer Figur, macht den für einen Monolog bewundernswert langen Abend (zwei Stunden mit Pause) zu einem kurzweiligen. Berührend gelingt ihr die Wandlung von der vor Übermut Sprühenden zur Entmutigten, Verzweifelten, Wutentbrannten, der sie viele sich einbrennende Sätze in den Mund legt, Selbsterkenntnis wie -ironie zugesteht. „Die Männer gehen mit Marilyn ins Bett und wachen neben mir auf.“

Wenn sie der Sängerin Marilyn Tribut zollt, greift sie höchst sinnlich selbst zum Mikrophon. Am Ende, um „Over the rainbow“ anstimmend in die dunkle Einsamkeit der Bühne zu entschwinden. Viel Beifall für einen gelungenen Abend (am 8., 15. und 21. Juni auch im Theater an der Josefstadt zu erleben!).

 

„Ich – Marilyn“: Monolog von und mit Chris Pichler, Kammerspiele Linz, 5. Mai

OÖN-Bewertung: fünf von sechs Sterne

 

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