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18 Uraufführungen an einem einzigen Abend

Von Michael Wruss, 08. Mai 2023, 05:17 Uhr
18 Uraufführungen an einem einzigen Abend
Musikalische Werke wurden auch betanzt. Bild: Reinhard Winkler

Festival 4020: Die "Lange Nacht der Uraufführungen" im Brucknerhaus als bedeutende Visitenkarte junger Komponisten.

Eine Novität in der Geschichte des Festivals 4020, das nun ganz vom Brucknerhaus veranstaltet wird, war eine Lange Nacht der Uraufführungen, die das kreative Potenzial junger Komponisten ideal in den Fokus einer durchaus großen Zuhörerschaft rückte.

Insgesamt 18 Uraufführungen standen auf dem Programm des gut vierstündigen Marathons, der die Vielfalt der heimischen und internationalen Komponistenszene zeigte und Trends erkennen ließ. Zumal alle 17 an diesem Abend präsentierten kreativen Köpfe an der Anton Bruckner Privatuniversität studier(t)en und sich so vielleicht gegenseitig Anregung sein mochten. Einerseits stand bei vielen Werken das gesprochene Wort im Mittelpunkt. Sowohl live von den Musikern skandiert, aber genauso durch Zuspielungen rezitiert, die darüber hinaus das akustische Umfeld mancher Kompositionen erweiterten.

Andererseits fühlte man sich ins 19. Jahrhundert der Programmmusik versetzt, hatten doch viele Werke, nicht nur ob ihrer literarischen Zitate, sondern auch durch konkrete Bildwelten, die die Titel suggerierten, einen außermusikalischen Input. Egal, ob es Eichendorff’sche Mondnachtstimmungen waren oder imaginäre Linien, die Grenzen realistisch erfahrbar machten. Die stilistischen Mittel waren breit gestreut, von solistischer Musik für Cello, Horn und Schlagwerk bis zu unterschiedlichen Ensembles.

Von szenischem Aktionismus inklusive Tanz bis hin zu traditioneller Kammermusik, von komödiantisch angelegten Lachstücken bis zur nicht minder augenzwinkernden, aber existenziell ernsten Auseinandersetzung mit dem Tod eines Kaktus. Viel neue Musik, wenig tatsächlich Innovatives, aber dafür alles auf sehr hohem und das bis zum Schluss zahlreich ausharrende Publikum inspirierendem Niveau.

Besonders erfreulich war die Begegnung mit dem 2020 von Komponistin Katharina Roth im Umfeld der Anton-Bruckner-Privatuniversität gegründete, 15-köpfige Linzer Ensemble für aktuelle Musik "Lizard", das unter der Leitung von Nicholas Reed hervorragend agierte. Hier haben sich Musikerinnen und Musiker zusammengefunden, die Neue Musik nicht bloß als Pflichtübung absolvieren, sondern die sich aktiv für die bestmögliche Umsetzung der nicht immer leicht zu lesenden Partituren einsetzen. Absolut stimmig, höchst professionell und in allen Belangen klanglich herausragend. Ein derartiges Ensemble hatte über viele Jahre in Linz gefehlt. Diese Leerstelle könnte "Lizard" kompetent befüllen.

  • Fazit: Ein außergewöhnlicher Abend mit neuen Klängen, der zur regelmäßigen Gewohnheit des Festivals 4020 werden sollte.
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Autor
Michael Wruss
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