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"Halloween": Jamie Lee Curtis’ finaler Kampf mit ihrem Monster

Von Nora Bruckmüller, 27. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Jamie Lee Curtis’ finaler Kampf mit ihrem Monster
Jamie Lee Curtis (59) in „Halloween“ 2018 Bild: Ryan Green

Im neuen Kapitel von "Halloween" (1987) wiegt der Hollywoodstar den mauen Schrecken mit Michael Myers auf.

"Ich habe auf ihn gewartet. Und er auf mich." Ein Satz, der nach endlich erfüllter Liebe klingt. Aber nicht in diesem Film. In "Halloween", der Fortsetzung des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahr 1978, sagt ihn Jamie Lee Curtis als Laurie. Am 31. Oktober vor vierzig Jahren hat sie das Leben gezeichnet, besser gesagt dessen abnormalen Anteile: Mörder Michael Myers jagte sie, sie entkam, er sollte in einer "Nervenheilanstalt" für geisteskranke Täter enden. Sollte.

Denn "ihre" Geschichte ist nicht fertig erzählt. Die eines Mannes, der töten "muss" und einer Frau, die sich seinem Instinkt bis heute widersetzt. Genau hier setzt das neue Kapitel in der Regie des noch wenig bekannten US-Regisseurs David Gordon Green an. Und das auf doch kluge Weise, weil sie vorbildlich Themen des Horrorgenres mit dem Zeitgeist verbindet.

Jamie Lee Curtis’ finaler Kampf mit ihrem Monster
Jamie Lee Curtis als 19-Jährige in „Halloween“ 1978 Bild: UPI

Jamie Lee Curtis als 19-Jährige in „Halloween“ 1978

 

Die Irre, der Kult-Serienkiller

Es geht um Fragen, wie wir mit Tätern und Opfern umgehen, dem "Bösen", das ob dessen Faszination fast kultisch seziert wird.

Laurie lebt seit vier Jahrzehnten mit ihrem Trauma. Ihr Haus hat sie selbst besser gesichert, als es die Anstalt ist, aus der Myers verlegt wird und dabei fliehen kann. Sie ist die geschiedene "Psychotante", er der, dessen Name fast ehrfürchtig geflüstert wird. Ihn haben 50 Psychiater begutachtet, sie hat schießen und kämpfen gelernt. Und es ihrer Tochter Karen (solide: Judy Greer) beigebracht, als sie ein Kind war, weshalb man ihr das Sorgerecht entzogen hat. Das Verhältnis ist angespannt, Lichtblick ist Enkelin Allyson (Andi Matichak).

Man muss nun kein Horror-Kenner sein, um zu wissen, wie sich all dies auflösen wird. Myers wird morden, Laurie will ihm ein Ende setzen. Die Frage ist nur, wie gut diese Vorhersehbarkeit gespielt wird, man sie bricht, ihr Angstlust entgegenstellt.

Jamie Lee Curtis’ finaler Kampf mit ihrem Monster
Der Mann mit der Maske, Nick Castle Bild: Verleih

Einwandfrei gelingt das Gordon aber nicht. So vielschichtig "Halloween" inhaltlich ist, so mau bleibt er formal. Obwohl viel Gutes aus John Carpenters Original zitiert wird – das Spiel mit Laut und Leise, Hell und Dunkel, der Frau als Wesen, das nicht nur schützen wie geben kann, sondern auch nehmen –, löst sich die langsam aufgebaute Grundspannung nie raffiniert hintergründig auf. Der Moment, das Bildhafte wird zelebriert. Blut spritzt, Schädel zerspringen.

Schrecken, der zu schnell verpufft und wenig bewegt. Nicht so wie Curtis’ Spiel. Ihre blanke Angst und ihr Wagemut retten Menschen – und am Ende den Film.

"Halloween": USA 2018, 109 Min., Regie: David Gordon Green

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film

 

Der Star zum Film ...

Jamie Lee Curtis feiert am 22. November ihren 60er. Die berühmte Tochter von Janet Leigh und Tony Curtis über ...

... ihre „Halloween“-Figur Laurie Strode: „Die Laurie, der wir jetzt begegnen“, sagt sie, „ist ein grauhaariges Trauma-Opfer, das nur von einem Gedanken beseelt ist: dass ‚er’, der unheimliche Serienmörder, zurückkehren könnte. Allerdings hat er in mir eine Gegnerin, die schwört: Du wirst meine Geschichte nicht weiterschreiben. Ich werde es tun!“

... die Auswirkungen von „Halloween“ 1978 auf sie: „Sie boten mir nachher nur noch Horrorfilme an. Erst zehn Jahre danach, durch ‚Ein Fisch namens Wanda’ und später durch ‚Blue Steel’ oder ‚True Lies’, wurde alles anders.“

... über ihre persönliche Einstellung zum Horror-Gerne: „Ein Horror-Fan war ich nie. Ich bin überzeugte Pazifistin und habe mich sogar bei Disney-Filmen wie ‚Bambi’ oder ‚Aladdin’ gefürchtet. Und auch hier hat mich die Story so mitgenommen, dass ich am Set dauernd weinen musste.“ (l. h.)

 

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