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Sabine Derflinger

Von Clemens Thaler, 30. April 2007, 00:00 Uhr

"Tobias Moretti soll alleine an den Strand gehen"

Sie lebt in Berlin, studierte in Wien, aber zu dem gemacht, was sie ist, hat Sabine Derflinger zuerst einmal Vöcklabruck. Hier in der Handelsakademie besuchte sie den Filmclub und schaffte den Sprung in die Filmbranche. "Es wurde ein Spielfilm gedreht, und die Regieassistentin ist ausgefallen", erzählt die Regisseurin. Da sei sie eingesprungen Ñ einfach ins kalte Wasser, ohne irgendwelche Vorkenntnisse.

Die heute 43-Jährige machte ihre Arbeit so gut, dass sie von 1983 bis 1996 in der Film-Produktion arbeitet und unter anderem für James Bond Komparsen castet. Und so ganz nebenbei ist sie auch noch Mutter geworden: 1983 kam Tochter Isabella auf die Welt, heute Modemacherin.

"Damals habe ich ja gar nicht gewusst, dass man als Frau auch Regisseurin werden kann", sagt Derflinger. In den 80iger-Jahren sei das Männersache gewesen. Auch heute habe sie Startnachteile: "Für Frauen ist es nicht einfach, Geld für einen Dreh zu bekommen. Mit ihrem neuesten Werk "42plus", einem Spielfilm über die Liebe und übers Älterwerden, könnte sich das ändern: Er war heuer der Eröffnungsfilm der Diagonale in Graz.

Briefe und Beschimpfung

Nach dem Drehbuchstudium hat sich Derflinger schnell einen Namen als Dokumentarfilmerin gemacht und viele Preise gewonnen. "Die sind mir nicht so wichtig, aber das Preisgeld kann ich gut gebrauchen." Oft wäre sie ohne nicht über die Runden gekommen, sagt sie.

"Vollgas" war ein Spielfilm, der sich um ein junge Serviererin im Tiroler Après-Ski-Wahnsinn drehte, "Kleine Schwester" lief im ZDF, "42plus polarisiert; viele schreiben mir Briefe und bedanken sich", sagt Derflinger. Andere hätten sie nach der Kinovorstellung wüst beschimpft und angeschrien. "Das hat mich überrascht, aber Hauptsache der Film ist nicht fad".

Mit Moretti am Strand

Nach 20 Jahren hat Derflinger Wien den Rücken gekehrt und lebt jetzt in Berlin. Sie brauche den Tapetenwechsel, um neue, nicht festgefahrene Geschichten zu entdecken. Im Vergleich dazu ist Vöcklabruck mehr ein Straßenzug, "nicht der Ort um große Filme zu machen. Von Zeit zu Zeit komme ich aber zu Besuch und schaue bei meinen Eltern vorbei." Unbedingt wolle sie wieder in Asien arbeiten, aber vielleicht werde sie doch einmal am Attersee einen Film drehen.

Sabine Derflinger ist unabhängig vom Aufenthaltsort froh, dass sie hinter der Kamera steht und nicht davor. "Mit dem Tobias Moretti kannst du in Italien nicht an den Strand gehen", schnell erkennen ihn die Umstehenden: "Oh, Commissario Rex!" Da sei sie lieber im Hintergrund.

Filmreif

1963 in Wels geboren, wächst Sabine Derflinger in Vöcklabruck auf. Im großväterlichen Kleidergeschäft entdeckt sie ihre Leidenschaft für die Schauspielerei. Als Regieassistentin schafft sie nach der Handelsakademie den Sprung in die Filmbranche, 1991 studiert sie Film- und Drehbuch an der Filmakademie in Wien. Derflinger dreht ihre ersten Filme, erfüllt sich damit ihren Traum und wird Regisseurin. Ihr neuester Spielfilm "42plus" wurde heuer zur Eröffnung der Diagonale in Graz gespielt. Derflinger hat eine Tochter (Isabella) und wohnt in Berlin.

Vöcklabruck verbinde ich mit ... Kindheitserinnerungen: Artisten, die auf einem Seil über den Stadtplatz balancieren.

Als Vöcklabrucker Bürgermeister würde ich ... ein tolles Programmkino in der Stadt bauen, mit einem guten Lokal.

Mein Lieblingsfilm: Der Pate, eine große Geschichte mit Emotionen

Diese Fernsehsendung schaue ich gern: Tatort. Ich möchte einmal eine Folge drehen; hoffentlich fragt mich jemand.

Filmemachen ist für mich ... das größte Vergüngen; ich kann ja sonst auch nichts.

Als Frau ist es in der Filmbranche ... schwieriger an Aufträge heranzukommen als für Männer. Du musst hart kämpfen um in die Kreise aufgenommen zu werden.

In 20 Jahren sehe ich mich ... in Hollywood, oder ich möchte zumindest spannende Filme machen dürfen.

An Männern liebe ich ... leider viel zu viel. Was, verrate ich nicht.

An Männern hasse ich ... wenn sie unehrlich sind.

In der Freizeit mache ich: spazierengehen, hip-hoptanzen und schwimmen. Geschwommen bin ich immer schon gerne, einmal möchte ich bei der Attersee-Überquerung dabei sein.

Von Clemens Thaler (c.thaler@nachrichten.at)

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