75 Jahre Neue Heimat: Bauträger prägt einen Stadtteil und errichtet einen Turm
LINZ. Gemeinnützige Firma baut derzeit 350 Wohnungen und hat hohe Eigenkapitalquote.
Die Neue Heimat Oberösterreich wird heuer 75 Jahre alt. Der Wohnbauträger prägt bis heute den gleichnamigen Linzer Stadtteil. Mehr als 2700 Verwaltungseinheiten wurden hier seit Anfang der 1940er-Jahre errichtet. "Der Stadtteil wurde nach uns benannt, nicht umgekehrt", sagt der Geschäftsführer Robert Oberleitner. Meilensteine in der Geschichte des Unternehmens sind der Bau der Siedlung Urfahr-Damm (erste größere Wohnanlage an der Donau) und der Gartenstadt Puchenau.
Vor Kurzem hat die Neue Heimat die Wohnoase Freistadt übergeben. Im früheren Landeskrankenhaus entstanden 25 von der Volkshilfe betreute Wohnungen, acht Mietwohnungen und ein Eltern-Kind-Zentrum. Das Gebäude war jahrelang leergestanden. "Wir haben uns getraut, dieses Projekt umzusetzen", sagt Oberleitner.
Seit dem Frühjahr baut die Neue Heimat 86 Wohnungen als Teil des Linzer Großprojekts Grüne Mitte. Auch beim Wohnpark Lange Allee in Linz ist der Bauträger aktiv. Hier errichtet er einen 47 Meter hohen Wohnturm mit 15 Geschoßen und 54 Wohnungen. Baubeginn soll im Herbst dieses Jahres sein. Im Kommunal- und Bildungsbau ist das Unternehmen ebenfalls tätig – etwa bei der ersten Passivhaus-Schulsanierung Österreichs in Schwanenstadt von 2005 bis 2007 oder derzeit beim Bau des Bildungszentrums in Pregarten.
Der Grundgedanke der 1939 gegründeten Neuen Heimat, hochwertigen und leistbaren Wohnraum zu schaffen, sei weiter Unternehmensphilosophie, sagt Oberleitner. Angesichts steigender Kosten wird das aber immer schwieriger. Der Wohnbaumanager schlägt vor, besonders bei den Grundstückskosten anzusetzen. "Hier bietet sich das Südtiroler Modell an", sagt Oberleitner. Dort werden bei Umwidmungen von Grund Teile für den sozialen Wohnbau reserviert. Außerdem sollte das Normen-Wesen entrümpelt werden, sagt Oberleitner.
Die Neue Heimat hat heuer 36,2 Millionen Euro Neubauvolumen (2013: 37 Millionen). Derzeit sind 350 Wohnungen in Bau. Insgesamt werden 16.400 Wohnungen und 24.500 Einheiten verwaltet. Die Eigenkapitalquote beträgt vergleichsweise hohe 25,42 Prozent.