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Wenn Papa plötzlich nicht mehr da ist: "Wir meistern das jetzt zu zweit"

Von Karoline Ploberger, 11. November 2023, 04:30 Uhr
Melanie Lenz und ihr Sohn lesen ein Weihnachtsbuch
Ein schwerer Schicksalsschlag ereilte Familie Lenz im Jahr 2022 – Melanie und Matteo sind nun auf sich gestellt. Bild: VOLKER WEIHBOLD

GRÜNBURG. Nach dem Tod ihres Mannes war Melanie Lenz auf sich gestellt – die Rechnungen stapelten sich. Durch die OÖN-Christkindl-Aktion wurde zumindest das finanzielle Leid gelindert

Bunte Blumen schmücken selbst an herbstlichen Tagen noch das Grab von Martin Lenz auf dem Friedhof. "Es schaut zwar aus wie Kuddelmuddel und passt vielleicht farblich gar nicht zusammen. Aber Matteo hat die Blumen selbst ausgesucht, er wollte das Grab seines Papas mitgestalten. Eine Blume hat er sogar gepflückt und mitgenommen", erzählt Melanie Lenz und streichelt ihrem vierjährigen Sohn liebevoll über die blonden Haare. "Wir schaffen das schon zu zweit, auch wenn es nach einem Jahr immer noch schwierig ist", versucht die junge Mutter mittlerweile aufmunternde Worte zu finden.

Das fiel der 27-Jährigen nicht immer leicht. Besonders nicht im vergangenen Jahr, als am Vatertag die Welt von Melanie und Matteo Lenz von einem Moment auf den anderen stillstand: Seit seinem 20. Lebensjahr kämpfte Martin Lenz gegen einen Gehirntumor an, nach anfänglicher Besserung stieß vergangenes Jahr auch die Medizin an ihre Grenzen. Laut den Ärzten sollte der 37-Jährige noch ein halbes Jahr zu leben haben, am Vatertag verlor er schließlich den Kampf gegen den Tumor.

Das OÖN-Christkindl half

Ein Berg an Rechnungen stapelte sich in der Mietwohnung der kleinen Familie in Grünburg. "Ich habe schlaflose Nächte verbracht, ich hatte keine Ahnung, wie ich die Kosten jemals bezahlen sollte", erinnert sich Melanie Lenz. Begräbniskosten, Miete, Reparatur des Autos – die Rechnungen sollten kein Ende nehmen. Das OÖN-Christkindl ließ die junge Mutter und ihren kleinen Sohn in dieser Situation nicht im Stich und half beim Begleichen der Rechnungen.

Ein Jahr später kämpfen Mutter und Sohn immer noch gegen die Trauer an, "aber es geht uns jetzt besser", sagt Melanie Lenz. Im Sommer hat sie es endlich übers Herz gebracht, die persönlichen Sachen ihres Mannes wegzuräumen. "Es war wichtig für Matteo und mich, damit die Wohnung nicht mehr nur von unserer Trauer geprägt ist. Martin war einfach überall." Alte Bilder und Videos auf dem Handy erinnern aber immer noch an die Zeit, in der die drei eine glückliche Familie waren.

"Matteo ist mein Ein und Alles"

"Papa geht es gut, er ist im Himmel", erinnert der Vierjährige seine Mama immer wieder. Als er im Sommer mit seiner Oma wandern war und beim Gipfelkreuz stand, fühlte er sich seinem Papa nahe. "Er hat zu seiner Oma gesagt: ,Jetzt sind wir so hoch oben und ich kann den Papa noch immer nicht sehen. Siehst du ihn, Oma?‘", erzählt Melanie Lenz und ein Lächeln huscht über ihre Lippen.

"Man merkt, dass Matteo den Tod seines Papas jetzt anders begreift. Er ist älter und fragt immer wieder nach, warum sein Papa denn so krank war und warum er nicht mehr sprechen oder sich bewegen konnte."

Auch bei Melanie Lenz hat sich im vergangenen Jahr einiges verändert. Die junge Mutter konnte nach der Hospizkarenz ihre Arbeit von acht auf 25 Stunden aufstocken, während Matteo von Montag bis Donnerstag im Kindergarten ist. "Ursprünglich habe ich befürchtet, dass ich nicht mehr zurückkommen kann, nachdem ich so lange weg war. Aber mein Chef war mir da wirklich eine große Hilfe", sagt die junge Mutter aus Grünburg. "Im Kindergarten ist es manchmal nicht einfach für Matteo, weil er sich erst in der neuen Gruppe eingewöhnen muss. Und er sehnt sich nach Sicherheit – völlig klar, der Tod seines Papas war ein großer Verlust für ihn. Aber wir geben uns gegenseitig Halt, Matteo ist mein Ein und Alles."

"Mama …", ruft Matteo und bringt das Lego zu seiner Mama. "Das hab ich mit Papa auch mal gespielt", murmelt der Vierjährige. "Auch wenn er erst vier Jahre alt ist, aber sein Papa ist immer noch präsent." Und die Blume vom Grab: "Die bewahrt Matteo wie einen kleinen Schatz in seinem Zimmer auf – als Andenken an seinen Papa."

Hilfe fürs Christkind

Es sind Schicksalsschläge – wie jener bei Familie Lenz –, die Menschen in Oberösterreich von einem Moment auf den anderen in große Not stürzen. Genau in diesen Fällen ist das OÖN-Christkindl bereits seit 59 Jahren zur Stelle und hilft, zumindest die finanziellen Sorgen zu lindern. Fragen und Antworten rund ums Christkindl werden hier beantwortet. 
Wenn auch Sie Landsleute in Not unterstützen möchten, so freut sich das OÖN-Christkindl über eine Spende. Jeder Euro kommt zu 100 Prozent bei den Hilfsbedürftigen im Bundesland an. Die OÖNachrichten bedanken sich für die Hilfe!

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger

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