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"Hotspot"-Image schmerzt Hoteliers

Von Sigrid Brandstätter und Ulrike Rubasch, 10. Juli 2020, 00:04 Uhr
"Hotspot"-Image schmerzt Hoteliers
In Oberösterreich gilt in Hotels auch für Gäste wieder Maskenpflicht. Bild: APA

LINZ. Die gute Buchungslage in Oberösterreich wird durch Corona-Maßnahmen getrübt.

In Deutschland würden Gäste nicht unterscheiden, wo in Oberösterreich Corona-Hotspots auftreten. Diese Erfahrung machen die Tourismusverantwortlichen derzeit gerade vor allem im Salzkammergut oder in der Pyhrn-Priel-Region. Hoteliers berichten von Anfragen deutscher Gäste, "was denn da in Oberösterreich los sei" und von punktuellen Stornierungen.

Zwar sei die Buchungslage – angesichts der Umstände – in vielen Betrieben "besser als erwartet". Doch die internationale Wahrnehmung von Oberösterreich als Corona-Hotspot und die Wiedereinführung der Maskenpflicht führten zu gesteigertem Erklärungsbedarf, heißt es quer durch das Land. Momentan müssen Gäste im Hotel außer auf dem Zimmer und beim Essen Mundschutz tragen.

Die Österreicher und vor allem die Oberösterreicher selbst haben den Hotels in den heimischen Urlaubsregionen den Start erleichtert. "Die ersten Wochen nach dem Wiederaufsperren hatten wir ja nur Gäste aus dem Inland. In dieser Zeit hatten wir den höchsten Pro-Kopf-Umsatz, den wir je hatten", sagt die Chefin des Weissen Rössls am Wolfgangsee, Gudrun Peter. Ihr Haus ist üblicherweise zu 70 Prozent von internationalen Gästen gebucht. Mehr als erwartet würden Gäste aus Österreich, Deutschland und Tschechien den Ausfall kompensieren. Das erzählen etliche Befragte. Hotels berichten, dass die Buchungen noch kurzfristiger würden, als sie ohnehin schon waren. Jene Betriebe, die bisher ihre Stammgäste gut betreuten, profitieren jetzt, ist zu hören.

Die Qualitätshotellerie sprach am Donnerstag von einer sehr schwachen Auslastung quer durch Österreich. Eine Auslastung über den Sommer von 50 Prozent wäre ein "akzeptabler Erfolg", teilte die Hoteliersvereinigung ÖHV mit.

Die Gäste machen keinen Unterschied

  • Angelika Eggl, GF Tourismusverband Attergau

„Die Berichterstattung über Oberösterreich als Corona-Hotspot tut uns nicht gut. Der deutsche Gast unterscheidet nicht, wo die Fälle genau auftreten. Die Gäste sind verunsichert“, schildert Angelika Eggl, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Attersee-Attergau die Lage. Die Maskenpflicht in Kärnten helfe wiederum. Wenn eine Familie eine Woche kommen wolle, dann gäbe es in der kleinstrukturierten Betriebsvielfalt mit privaten Vermietern und Urlaub am Bauernhof „noch Kapazitäten“, so Eggl.

Gesundheitsgäste kommen wieder

  • Wolfgang Hochreiter, Vortuna, Sanatorium Rupp

Die zwei Gesundheitshotels Vortuna Kurhotel in Bad Leonfelden und das Sanatorium Rupp in St. Georgen/A. sind „gut ausgelastet“, sagt Eigentümer Wolfgang Hochreiter. Bei den Kurgästen gab es zwar Stornierungen, die Reha-Plätze seien jedoch voll. Alle Gäste würden bei Ankunft auf Covid-19 getestet.

Zuversicht trotz einzelner Stornos

  • Marie-Louise Schnurpfeil, GF Pyhrn-Priel Tourismus

Es gebe wegen der erneuten Maskenpflicht punktuell Stornos in der Region – „wie in ganz Oberösterreich. Grundsätzlich sind die Betriebe sehr zuversichtlich, dass es ein guter Sommer wird“, sagt Marie-Louise Schnurpfeil. Die Initiative von 16 Betrieben „Pyhrn-Priel schafft Freiräume“, die besondere Corona-Zuckerl wie Gratis-Storno bis zum letzten Tag anbietet, werde gut angenommen, auch wenn das natürlich eine Herausforderung für die Unterkünfte ist. Sie appelliert an die Hotels, trotz Corona-Masken gute Stimmung zu vermitteln.

Mehr einheimische Gäste erwartet

  • Andreas Winkelhofer, GF Oberösterreich Tourismus

Bisher machten die Oberösterreicher 38 Prozent und die Österreicher 52 Prozent der Nächtigungen in unserem Bundesland aus. Heuer könnten es mehr werden, sagt Andreas Winkelhofer, weil ein „sicherer Urlaub“ heuer im Vordergrund stehe. Der Chef des OÖ. Tourismus berichtet von einer guten Buchungslage der Unterkünfte. Bisherige Tagesgäste könnten wegen Corona zu Gästen werden, die auch übernachten. Das Interesse der wichtigsten Auslandsmärkte Deutschland und Tschechien sei nach wie vor groß.

„Es läuft besser als befürchtet“

  • Gudrun Peter, GF Weisses Rössl, St. Wolfgang

„Für uns ist die Salzburger Postleitzahl derzeit ein Vorteil“, sagt Gudrun Peter vom Weissen Rössl. Für sie als Arbeitgeberin mache das Fehlen der internationalen Wochengäste die Planung sehr schwierig, weil Inländer sehr kurzfristig buchen würden. Ob der vielen heimischen Urlauber laufe es „besser als befürchtet“. Dass Gäste nicht mit Handschlag begrüßt würden, würden Einzelne nicht goutieren.

„Maskenpflicht ist richtig unfair“

  • Iris Gössweiner Sperlhof, Windischgarsten

Die Buchungslage ist momentan gut, für Kurzentschlossene sind noch Zimmer frei, sagt die Hotelierin Iris Gössweiner aus Windischgarsten vom Sperlhof mit 170 Betten. „Ich empfinde es als richtig unfair, dass bezüglich Maskenpflicht nicht alle Bundesländer gleich behandelt werden. Trotz allem bemühen wir uns, dass sich die Gäste wohlfühlen.“ Im Sperlhof ist das Restaurant derzeit nur für Hotelgäste offen, weshalb 14 statt 36 Mitarbeiter genügen.

Gute Nachfrage, aber erste Stornos

  • Christian Schirlbauer, Geschäftsf. Tourismusverband Inneres Salzkammergut

Die Buchungslage sei bis Ende August sehr gut, erste Stornierungen gebe es aber wieder. „Die österreichischen Gäste helfen uns derzeit sehr, sie können nicht alle Ausfälle wettmachen. Ob wir mit zwei blauen Augen davonkommen, wissen wir im Herbst“, sagt der Vollblut-Touristiker.

Es kommen dieselben Gäste

  • Alexander Habe, Hotel Sonnfeld, Hinterstoder

„Bis jetzt schaut es gut aus, wir sind ziemlich ausgebucht und haben gerade noch Restplätze“, sagt Alexander Habe vom Hotel Sonnfeld in Hinterstoder. Er vermietet 16 Zimmer vor allem an Paare aus Österreich, Deutschland und Tschechien. Die Gästestruktur sei gleich geblieben.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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betterthantherest (34.097 Kommentare)
am 10.07.2020 10:00

Das sollte ganz im Sinne der Salzkammerguter sein.

Es vergeht keine Woche ohne Beschwerde über zu viel Tourismus im Salzkammergut.

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( Kommentare)
am 10.07.2020 07:34

Genau diese Hoteliers, die da jammern, werden bei den nächsten Wahlen wieder die autoritären u unfähigen Türkisen wählen. Also lasst die Suderei. Selber schuld.

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 10.07.2020 07:47

Was haben jetzt die Türkisen genau damit zu tun?

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spoe (13.515 Kommentare)
am 18.07.2020 09:16

Die kosten Arbeitsplätze....bei der Opposition.

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