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Fronius im Wandel: Solargeschäft überholt traditionelle Schweißsparte

Von Sigrid Brandstätter, 06. Februar 2020, 00:04 Uhr
Die Wertschöpfung in den Fertigungen ist hoch: In der mechanischen Fertigung entstehen die Gehäuse, jede Leiterplatte wird im Haus zusammengestellt. 

PETTENBACH. Industriebetrieb beschäftigt 3600 Mitarbeiter an fünf oberösterreichischen Standorten.

Zum vierten Mal in Folge hat der Industrieelektronik-Spezialist Fronius den Gruppenumsatz um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die Vorsitzende der Geschäftsführung, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, sagt im OÖN-Gespräch, der Umsatz konnte 2019 von 757 Millionen auf "830 bis 850 Millionen Euro" gesteigert werden. Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor.

Der größte Wachstumstreiber der drei Geschäftsfelder ist die Solarenergie, also die Produktion von Wechselrichtern. Zum ersten Mal sei diese jüngste Geschäftseinheit die größte gewesen, sagt die Firmenchefin, die die dritte Generation der Eigentümerfamilie repräsentiert. Die traditionelle Schweißsparte liefert 45 Prozent. Die älteste Sparte stellt Batterieladesysteme her und kommt auf fünf Prozent Anteil am Geschäft.

Über die vergangenen Jahre hat Fronius konsequent in seine Werke in Oberösterreich investiert. Gefertigt wird ausschließlich hier. Erst im November wurde ein Ausbau in Pettenbach bezogen. Die Standorte in Sattledt (das Werk wurde 2007 auf die grüne Wiese gebaut), in Thalheim und in Wels werden erweitert. In Steinhaus wurde eine Halle gekauft, die ebenfalls zur Expansion der Fertigung genutzt wird.

Damit einher geht ein Ausbau der Belegschaft: Allein in Oberösterreich waren zum Jahreswechsel knapp 3600 Mitarbeiter beschäftigt, damit ist Fronius ohne großes Aufheben zu einem der größten industriellen Arbeitgeber im Bundesland aufgestiegen. In der Gruppe kommen 1800 dazu. Damit sind im 75. Bestandsjahr mehr als 5400 Mitarbeiter beschäftigt. "Das ohne eine einzige Firmenübernahme. Das ist nicht unsere Politik. Wir wollen nicht durch Zukäufe wachsen", so die Unternehmerin.

Heimmarkt als Testfeld

Fronius sieht seine Kernkompetenz in der Stromumwandlung. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Elektrizität als Kraftstoff wird intensiv am "Managen" des Strombedarfs gearbeitet. "Der Wechselrichter ist das Hirn einer Photovoltaik-Anlage. Dort wird gesteuert: Geht der Strom ins Netz, in eine Wärmepumpe oder wird er gegebenenfalls gespeichert." Als Kurzfristspeicher kommen Batterien in Frage. Langfristig – von Sommer in den Winter – geht es um die Umwandlung in Wasserstoff. Vor allem das beschäftigt Fronius. Eine erste Wasserstoff-Tankstelle hat Fronius im Test.

"Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann indem wir Speichermöglichkeiten schaffen", sagt Engelbrechtsmüller-Strauß. Dabei spielt Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Derzeit sind die Prozesse aber viel zu teuer. Dabei wird Solarstrom aus PV-Anlagen verwendet, um in einer Elektrolyse aus Wasser den Wasserstoff zu lösen und zu speichern. Später wird der Wasserstoff wieder verstromt. "Bis das wirtschaftlich wird, wird es noch einige Zeit brauchen. Ich gehe von zehn Jahren aus", sagt die Geschäftsführerin.

Fronius im Wandel: Solargeschäft überholt traditionelle Schweißsparte
Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß

Den von der türkis-grünen Regierung im Regierungsprogramm geplanten Ausbau der Photovoltaik sieht die Unternehmerin naturgemäß positiv. "Da könnte sich Österreich zu einem großen Markt entwickeln. Und es ist gut, wenn es einen Heimmarkt gibt. Als wir in das Geschäftsfeld Solarenergie eingestiegen sind, hatten wir in Österreich keinen Markt." Dabei würde es helfen, um Erfahrung zu sammeln und Know-how aufzubauen. "So etwas kann die Basis für eine Vorreiterrolle sein. Das stärkt den Standort."

 

75-Jahr-Jubiläum

1945 eröffnete Günter Fronius in Pettenbach eine Reparaturwerkstätte für Radios. Bald entwickelte er Batterie-Ladesysteme. Ab 1950 baute Fronius Schweißtransformatoren.

1992 erweiterten die Kinder Klaus Fronius und Brigitte Strauß das Geschäft Richtung Wechselrichter für Photovoltaik-Anlagen.

Heute leitet Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß ein Unternehmen mit mehr als 5400 Mitarbeitern.

 

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Autorin
Sigrid Brandstätter
stellvertretende Leiterin Ressort Wirtschaft
Sigrid Brandstätter

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1  Kommentar
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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 06.02.2020 22:24

Kompliment und alle Achtung, Frau Engelbrechtsmüller-Strauß, zu Ihrem Unternehmenserfolg und für Ihre weitblickende strategische Geschäftsfeld-Entwicklung !
Alles Gute für die nächsten 75 Jahre !

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