Oberösterreich in Baukrise: Nach der Wahl Auftragsstopp
LINZ. Im Vorjahr hat die Bauwirtschaft noch gut von den Aufträgen aus der Hochkonjunktur gelebt. Doch jetzt reißt der Faden. Die öffentliche Hand und der Großwohnbau reißen Lücken, besonders stark in Oberösterreich.
„Der Baubranche sagt man nach, gerne zu jammern. Derzeit wird gerechtfertigt gejammert“, sagt der Linzer Strabag-Manager Johann Schmatzer. Von Österreichs Bauriesen bis zum kleinen regionalen Baumeister: Überall fehlen die Aufträge. Eine große Lücke tut sich bei öffentlichen Aufträgen auf, weil gespart wird, von großen Infrastrukturbauten des Bundes und der Länder bis zu kleinen Gemeindeaufträgen. „Die öffentliche Auftragsvergabe fällt total aus. Dabei wäre der Bedarf groß, besonders in den Gemeinden“, sagt Norbert Hartl, der Landesinnungsmeister der Bauwirtschaft in der Wirtschaftskammer. Selbst dringende Erhaltungsaufträge würden nicht mehr vergeben, etwa bei Straßen. Das treffe die Tiefbaubranche hart.
Brutaler Preiskampf
Der Stopp bei der Wohnbauförderung schmerze ebenfalls sehr. Nur der private Wohnbau funktioniere noch leidlich. In Oberösterreich werde seit der Wahl im Herbst 2009 brutal gespart. „Wir weichen nach Ostösterreich aus. Zwei Drittel meiner Mannschaft sind schon in Wien und Niederösterreich“, sagt Hartl, Chef von Schmid Bau in Frankenburg. „Wenn weniger Futter in den Teich kommt, kämpfen die Fische aber um das Wenige“, sagt Hartl. Die Folge sei ein brutaler Preiskampf. Schon lange nicht mehr hätten Auftraggeber so günstig bauen können.
Jene Unternehmen, die die Hochkonjunktur nicht genutzt hätten, ein wenig Speck anzulegen, seien jetzt gefährdet. Der Innungsmeister rechnet für Herbst und für 2011 mit mehr Insolvenzen.
Gebessert hätten sich die Bauaufträge aus der Wirtschaft, nach einem großen Loch im Vorjahr.
2009 lief für die gesamte Branche noch ziemlich gut, aufgrund von Altaufträgen. Das zeigt die Statistik des Fachmagazins „Solid“ (siehe Tabelle unten).
2009 noch gewachsen
Der Linzer Bauriese Swietelsky, Nummer vier in Österreich, hat den Umsatzrekord von 2008 (1,33 Milliarden Euro) noch einmal um zwei Prozent steigern können. Das Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) sank leicht, von 38 auf 31 Millionen.
Auch die Nummer fünf, das Perger Familienunternehmen Habau, hat die Bauleistung 2009/10 noch einmal um 13 Prozent gesteigert und das EGT mit 18 Millionen gehalten.
Das Land Oberösterreich wurde vom Finanzreferenten Pühringer sukzessive abgewirtschaftet, sämtliches Vermögen veräussert, Wohnbaudarlehen billigst an befreundete Banken verscherbelt.
Alleine der Beamtenapparat verschlingt einen Großteil des Budgets, die automatischen Vorrückungen sowie die erpressten Gehaltserhöhungen verschlimmern die Lage. Statt Beamte abzubauen, werden immer mehr Günstlinge aufgenommen ........... also wird das Finanzdesaster immer ärger.
Auch die subventionsgeilen Bauern wollen ordentlich unterstützt werden, sind sie doch treue ÖVP-Wähler und nicht zu verärgern.
So sind eben für Bauten Strassenerhaltung etc. die Mittel nicht mehr vorhanden, Baufirmen - die bisher auf öffentliche Aufträge angewiesen waren - werden Personal entlassen und dem AMS überantworten.
Pühringer hat eben versagt ........... aber er hat nicht den Anstand, aus dem Amt zu scheiden.
Alles wird gut im Sinne der Katastrophenhausse !!
Wenn denn jetzt die Auslastung der Baubranche schlecht ist, sollten sich für aktuelle Bauprojekte günstigere Preise erzielen lassen.
Also entgegen den Preiserhöhungsinformationen der Märchenpartei den baureifen Westring jetzt preislich nach verhandeln und sofort zu bauen beginnen.
Zusätzlich werden dadurch Arbeitsplätze in Oberösterreich erhalten, anstatt in den anderen Bundesländern.
natürlich will die bauindustrie solche großprojekte bauen. sie werfen die meisten profite ab. doch ist schon hundertfach belegt worden, dass gerade kleinere bauvorhaben (Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel, Radwege, Verkehrsberuhigung, etc) einen weit höheren beschäftigungspolitischen effekt aufweisen.
Ihre Einschätzung erscheint mir schlüssig...
Bitte nur einen Link zur Überprüfung von "hundertfach ...".
Aus meiner Betriebserfahrung (bin nicht aus der Bauindustrie,daher auch keine Werbeeinschaltung) kann ich nur sagen, das Großprojekte sehr wohl einen intensiven Beschäftigungseffekt haben und auch günstiger kalkuliert werden, wenn es an Auftägen mangelt. Bei kleineren Projekten hängt meist zuviel Verwaltung an, der Anteil der reinen Arbeitswertschöpfung am Umsatz ist daher geringer als bei Großprojekten.
Ich warte auf Ihren Link !
http://www.allianz-pro-schiene.de/infrastruktur/jobmotor-bahn/ oder
http://www.zukunft-ennstal.at/kein_jobmotor.php
z.B. Inhalt der Studie:
Von den Kosten für einen Kilometer Autobahn fließen laut den Berechnungen 6,9 Prozent in Löhne. Bei Innerortsstraßen sind es schon 38 Prozent, bei Fußgängerzonen 48,2 und bei Radwegen und verkehrsberuhigenden Maßnahmen überhaupt 60 Prozent.
Du wirst doch selbst nicht glauben dass bei einem Großprojekt die heimische Wirtschaft zum Zuge kommt! EU-Ausschreibung ist obligat und ab Jänner dürfen ALLE EU-Bürger auch bei uns beschäftigt werden.
es gab mal einen bericht im ORF (leider weis ich nicht mehr wann), da wurde recherchiert, das der autobahnbau in österreich fast das doppelte kostet.
Als bei den Baustellen kann ich immer nur österreichische Firmen erkennen.
Wird z.b. das von mir so geliebte Musiktheater von einer ausländischen Baufirma gebaut ?
Oder kannst Du mir irgendein Großbauvorhaben nennen welches von einer ausländischen Firma durchgeführt ?
Gerne harre ich hier vorm Computer in Erwartung deiner geschätzten Antworten aus.