Mollner Industrie-Urgestein Piesslinger investiert im Ort
MOLLN. Automatisierung: 13 Millionen Euro werden in ein automatisiertes Hochregallager investiert, dennoch Mitarbeiter gesucht.
Nach schwierigen Jahren ist das Familien-Industrieunternehmen Piesslinger wieder in sichere Fahrwasser gekommen. Alle vier Unternehmensbereiche sind auf Wachstum getrimmt, der Kulturwandel hin zu einem starken Team über alle Geschäftsbereiche sei gut im Gang, heißt es. Unterm Strich stehen wieder schwarze Zahlen, berichtet der Co-Geschäftsführer Klaus Waselmayr (48) im Gespräch mit den OÖNachrichten. Er führt seit vier Jahren neben Christof Piesslinger (elfte Generation) die Geschäfte.
Der kürzlich in Molln erfolgte Spatenstich für eine Investition von mehr als 13 Millionen Euro ist ein Signal, dass die Eigentümerfamilie bereit ist, Geld für die Zukunft des Aluminium-Beschichtungsspezialisten in die Hand zu nehmen. 2017 hat das Unternehmen 33,7 Millionen Euro umgesetzt (2015/16: 30 Millionen) und ein eindeutig positives Ergebnis erzielt.
Piesslinger bearbeitet Aluminium-Oberflächen von Türen und Fenstern (Eloxal und Pulverbeschichtung) und produziert Alu-Zierteile etwa für Fernseher oder Kaffeemaschinen. Diese Sparte war das Sorgenkind. Hier habe man 2017 viele neue Aufträge gewonnen und den Maschinenpark erneuert. Ein neues Verfahren, das farbige Aluteile laugenbeständig macht, habe bei einem großen Armaturen-Hersteller eingeschlagen. Bei den Zierteilen sieht Waselmayr das größte Potenzial.
Am Unternehmenssitz in Molln soll ein vollautomatisiertes Hochregallager entstehen, bei dem die Waren auf Schienen an der Decke fahren. "Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und haben schon jetzt extrem kurze Durchlaufzeiten", sagt Waselmayr. "Doch wir wollen noch schneller werden und die Komplexität der Aufträge erhöhen." Das heißt, dass in Zukunft die Zeit vom Auftragseingang bis zur Auslieferung unter drei Tage sinken soll
und Einzelfertigungen bzw. Varianten in Farbe und Form leichter möglich sind.
Bis Mitte 2019 sollen auch die neuen automatisierten Bearbeitungszentren in Betrieb gehen. Hier legen etwa Roboter Teile ein und können in der Nacht und über das Wochenende durcharbeiten – vollautomatisiert. Dennoch braucht der Industriebetrieb dringend 30 bis 40 Mitarbeiter, insbesondere, weil in den nächsten zehn Jahren 120 der gut 400 Stamm-Mitarbeiter in Pension gehen werden. Zehn Lehrlinge oder mehr starten neu im Herbst.
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