Großinvestition in Marchtrenk: TGW baut um 100 Millionen Euro aus
MARCHTRENK. Der Logistik-Spezialist TGW Logistics trotzt der Konjunkturdelle und bekennt sich zum Produktionsstandort Oberösterreich.
MARCHTRENK. Es hätte viele Argumente gegen ein Investment dieser Größenordnung in Marchtrenk gegeben – andere führende Industrieunternehmen zeigten es mitunter vor: Arbeitskosten zu hoch, Bürokratie zu lästig, Sozial- und Umweltstandards hoch – also wird woanders ausgebaut.
Doch der international tätige Intralogistik-Spezialist TGW Logistics hat sich trotz einer Exportquote von 97 Prozent für den Ausbau seiner Produktionskapazitäten an seinem Stammsitz in Marchtrenk in Oberösterreich entschieden, und nicht für den Ausbau eines seiner Produktionsstandorte in China oder Bayern, auch wenn "die Region in den vergangenen Jahren bei zentralen Indizes an Attraktivität eingebüßt" hat, wie die Geschäftsleitung betont.
Rund 100 Millionen Euro sollen ab September 2024 in ein zusätzliches, 20.000 Quadratmeter großes Produktionsgebäude und ein hochautomatisiertes Lagersystem für Paletten bzw. Behälter mit 6700 Quadratmetern Grundfläche investiert werden, das 2026 fertig gestellt sein soll. "Wir haben uns für das Investment in Oberösterreich nach einer sehr intensiven Analyse auch anderer Standorte entschieden – wegen eines Bündels an Gründen, unter anderem wegen der guten Ausbildung der Fachkräfte", sagte Henry Puhl, der seit Februar dieses Jahres das Unternehmen führt. Vorgänger Harald Schröpf wechselte in den Ruhestand.
Mehr Jobs durch Ausbau
TGW hilft Kunden wie Puma oder Zalando und zahlreichen mittelständischen Unternehmen, ihre Waren effizienter, rascher und vor allem hochautomatisiert an die Kunden zu bringen. Gerade der internationale Onlinehandel legt die Latte hoch für Mechatronik, Robotik und Softwaresteuerung. In Hochregallagern werden die Waren schon längst von autonom fahrenden Roboter-Wägelchen von A nach B gebracht und richtig kommissioniert. Somit können Arbeitsplätze eingespart werden.
Das Gegenteil ist bei TGW durch die Großinvestition der Fall. Rund 300 zusätzliche Jobs dürften entstehen, obwohl bei diesem Projekt zum ersten Mal auch bei TGW selbst autonome Roboter zum Einsatz kommen, die völlig eigenständig etwa Behälter mit Teilen vom Lager zum Montageplatz bringen.
Für den Schichtbetrieb (aktuell wegen der Auftragsdelle nur zwei Schichten) werden viele neue Stellen zu besetzen sein. Von den konzernweit 4400 Beschäftigten arbeiten derzeit 2500 in den oberösterreichischen Standorten Marchtrenk (900) und Wels (1600). Nun kommen 300 dazu.
Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die Gruppe, wie berichtet, nicht einfach: Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rutschte nach einem Plus von 39,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021/22 mit 600.000 Euro ins Minus. 955 Millionen Euro Umsatz (nach 924) wurden erzielt. 2023/24 (per 30. 6.) zeige die Tendenz bei Umsatz und Gewinn wieder nach oben, heißt es vom Unternehmen. Ein Gewinn werde sich ausgehen.
Antizyklisches Investment
"Wir haben die Entscheidung bewusst jetzt getroffen, weil wir an das Potenzial der Branche glauben. Wir rechnen damit, dass 2026 die Investitionszurückhaltung der Intralogistik-Kunden weltweit vorbei sein wird", ist sich Puhl sicher. Die Finanzierung der 100 Millionen wird aus dem Eigenkapital und über Banken möglich.
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Und in zwei Jahren bauen sie wieder 400 Arbeitsplätze ab, wetten?
Dafür stehen bei Fronius ganze Hallen leer....
und wieder über 2.5ha boden weg... echt SUPER!!! gute nachrichten.
mechst leid in da Luft produziern?
In Hörsching, Marchtrenk und Wels schon alles egal.
Die Orte sind verschandelt und zerstört in alle Ewigkeit.
Wennst auf der B1 von Linz nach Wels fährst, kommt dir des 🤮