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OeNB-Chef Holzmann war gegen EZB-Zinssenkung

Von nachrichten.at/apa, 07. Juni 2024, 08:31 Uhr
OeNB-Gouverneur Holzmann
OeNB-Gouverneur Holzmann

FRANKFURT. Die klare Signalsetzung der EZB in den vergangenen Wochen für eine erste Zinssenkung im Juni wird von manchen konservativen Währungshütern Insidern zufolge im Nachhinein als keine gute Idee angesehen.

Einige Euro-Wächter, die üblicherweise einer straffen Geldpolitik zuneigen, hätten am Donnerstag ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass eine bevorstehende Zinssenkung zu deutlich signalisiert worden sei, sagten vier Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Wäre dies nicht geschehen, hätten diese Notenbanker dafür votiert, an den Schlüsselsätzen nicht zu rütteln. Die Europäische Zentralbank (EZB) lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

Der Gouverneur der Oesterrreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, bestätigte am Freitag Vormittag bei einer Pressekonferenz in Wien, dass er der einzige im EZB-Gremium war, der gegen eine Leitzinssenkung gestimmt hat.  Er bevorzuge "datengetriebene Entscheidungen" und hätte ein Zuwarten bevorzugt. 

Die EZB beschloss auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag, erstmals seit fast fünf Jahren wieder die Zinsen zu senken. Den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken von Geld bei der Notenbank erhalten, verringerte sie auf 3,75 Prozent von bisher 4,00 Prozent. Letztmalig hatte die Euro-Notenbank zuvor im September 2019 die Zinsschraube gelockert. Die Entscheidung fiel mit sehr breiter Zustimmung - nur Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann war Insidern zufolge gegen diesen Schritt. Vor der Zinssitzung war der Schritt nach unten von den EZB-Oberen ziemlich klar in Aussicht gestellt worden. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte in einem Interview sogar von einem "fait accompli" gesprochen.

Nicht vereinbar?

Eine Reihe ungünstig ausgefallener Wirtschaftsdaten zur Lohnentwicklung und zur Entwicklung der Inflation ließ jedoch zuletzt einige Zweifel an der Prognose der EZB aufkommen, dass die Inflation bis Mitte 2025 wieder auf das Notenbankziel von zwei Prozent zusteuern und es bis dahin nur ein paar Aussetzer geben werde. Laut den Insidern, die mit den Diskussionen vertraut sind, merkte rund ein halbes Dutzend konservativer Euro-Wächter an, dass die jüngsten Wirtschaftsdaten womöglich nicht mit einer Zinssenkung vereinbar seien.

Einige wenige hatten den Insidern zufolge sogar gesagt, dass ihre endgültige Entscheidung ohne die deutliche Signalsetzung zuvor möglicherweise anders ausgefallen wäre. Mit Ausnahme von Holzmann hätten jedoch alle darin übereingestimmt, dass ein Rückzieher ein Fehler wäre. Sie seien dafür eingetreten, dass die EZB zu ihrer Ankündigung stehen müsse, Entscheidungen auf Basis der hereinkommenden Informationen zu fällen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte sich auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss nur sehr vorsichtig zum weiteren geldpolitischen Kurs in diesem Jahr geäußert. Dabei betonte sie, dass sich die Notenbank nicht auf einen bestimmten Zinspfad festlege.

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24  Kommentare
24  Kommentare
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Kukilein (552 Kommentare)
am 08.06.2024 12:56

Wird Herr Holzmann jetzt die Regierung überzeugen, dass die fehlgeleitete österr. Wirtschaftspolitik hohe Risiken bringt? Wird er endlich konkrete Maßnahmen einfordern?

Konkrete Maßnahmenvorschläge sind:
-Stopp des propagierten MILLIARDENTEUREN Nerztausbaus bei ohnehin schon eklatant gesunkenem Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Stromnetz den Jahren 2022 und 2023 und bei weiterer wirt. Eintrübung und daher vorr. noch weiter sinkendem Strombedarf
-Stopp von immer neuen Förderung welche den gewünschten Lenkungseffekt NICHT erzielen konnten und dafür umgehend drastische Steuersenkungen
-Bürokratieabbau und Korruptionsbekämpfung

Oder wird Herr Holzmann zurücktreten, weil man beendet doch keine Spitzenkarriere indem man zusieht wie es in Österreich noch weiter bergab geht?

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Joshik (3.058 Kommentare)
am 07.06.2024 20:12

es tut Holzmann offensichtlich extrem weh, dass er niemanden von seiner Meinung überzeugen konnte
.
katastrophal auch seine Pressekonferenz heute. auch da gab's keine logischen Argumente von Holzmann.
.
ich tippe auf Einflussnahme der Bankenlobby.

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Kukilein (552 Kommentare)
am 08.06.2024 12:11

Danke für Ihre Einschätzung! Österreich verkommt immer mehr zum Schlusslicht Europas. Anstatt dass die Durchsetzung vernünftiger wirtschaftl. Maßnahmen (wie Bürokratieabbau, Steuersenkungen und Stopp von Förderungen und Stopp des Netzausbaus bei sinkendem Inlandsstromverbrauchs aus dem öfentl Netz 2022 und 2023), müssen wir jetzt bei der EZB betteln, dass man auf uns Rücksicht nimmt.

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Peter2012 (6.496 Kommentare)
am 07.06.2024 12:36

Eine Zinssenkung bei so einer hohen Inflation wie in Österreich ist ein Supergau!!!

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Peter2012 (6.496 Kommentare)
am 07.06.2024 12:38

Kann man noch solch eine EU Wirtschaftspolitik wählen???

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her (5.925 Kommentare)
am 07.06.2024 11:14

Das ist lobenswert!

Weder im Euroraum und schon gar nicht im Bundesgebiet herrscht Preisstabilität.
Die Wiener Filiale der EZB erwartet im Jahresdurchschnitt eine Geldentwertung von 3,4 von Hundert

Anscheinend verfolgt die Bank das Inflationsziel von <2 gar nicht mehr.

Der Euro ist keine Währung zum (Ruhestands)sparen

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her (5.925 Kommentare)
am 07.06.2024 11:16

https://www.schweizer-franken.eu/p/kursentwicklung-schweizer-franken-euro.html

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her (5.925 Kommentare)
am 07.06.2024 11:22

Vergleichen Sie das <Veranlagungsergebnis> ihrer Vorsorge (Abfertigungskasse)

vor
& nach Berücksichtigung der Inflation(ssteuer)

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laskpedro (3.621 Kommentare)
am 07.06.2024 09:42

ein völliger schwachsinn jetzt die zinsen zu senken ..solange man die inflation nicht im griff hat .. wieder einmal ein kniefall vor den regierungen mit hohen schulden ..schämt euch ezb

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 07.06.2024 09:56

laskpedro

korrekterweise muss man anmerken, dass die Situation in Österreich viel schlimmer ist als in den anderen Euro-Ländern.

Ein enormer Teil der Teuerung in unserem Land ist HAUSGEMACHT.

Es ist das Ergebnis der türkis-grünen Teuerungspolitik.

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wiesi87 (971 Kommentare)
am 07.06.2024 10:18

Korrekt - in den allermeisten anderen EU-Ländern ist dieser Schritt zu rechtfertigen. Nur Österreich und eine Handvoll andere Länder habens versemmelt leider. Das hat nix mit Kniefall zu tun, das ist halt einfach die Realität

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 07.06.2024 10:29

wiesi87

Haben es die ÖVP und die GRÜNEN versemmelt?

Oder war es eine bewusste Entscheidung der ÖVP und der GRÜNEN, die Teuerung voll auf die Menschen im Land durchknallen zu lassen?

Ich denke, es war zweites - warum:
Die ÖVP und die GRÜNEN haben mit der CO2 Besteuerung die Teuerung ganz bewusst befeuert.

Alle wesentlichen Energieversorger Österreichs sind unter der Kontrolle der Politik - ÖVP und GRÜNE im Bund, in Wien die SPÖ. Die Politik hat sich 1 Mrd. Euro Gewinnausschüttung der Energiekonzerne "gegönnt".

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LASimon (12.519 Kommentare)
am 07.06.2024 12:12

Was Sie scheint's noch immer nicht verstanden haben: Der Mehraufwand wäre auf die Bevölkerung so oder so gekommen - nein: richtig ist & wird auf die Bevölkerung so oder so durchschlagen: Entweder durch höhere Preise oder höhere Steuern (zur Kompensation für gestützte Preise).

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Kukilein (552 Kommentare)
am 08.06.2024 08:48

Schon vor Monaten hätte die österreichische Regierung gegenlenken müssen und die Inflation in den Griff kriegen müssen. Insbesondere im Energiebereich wurden jedoch die Hausaufgaben nicht gemacht. Der Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Netz ist 2022 und 2023 eklantant gesunken. Österreich steckt in einer Rezession! Noch immer (!) wird den Energieversorgern aber nicht ganz klar kommuniziert, dass der milliardenteure Netzausbau volkswirtschaftlich nicht verkraftbar ist. Wo bleibt ein Transparenzatlas, der es den Bürgern erlaubt die Auslastung des Netzes und einzelner Leitungen zu bewundern? Es wäre spannend welche Netzengpässe im Stromnetz bestehen sollen bei gesunkenem Inlandstromverbrauch aus dem öffentlichen Netz. Werden die Netzgebühren weiter ansteigen? Wird die Inflation noch höher? Werden sich das die Bürger und die Firmen leisten können? Wen sill man im Herbst wählen um dieses österr. Problem zu lösen?

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sergio_eristoff (1.797 Kommentare)
am 07.06.2024 09:15

Das man Holzmann in die Position gebracht hat als FPÖ, hat man sich ein massives Eigentor geschossen. Bei der ÖVP hätte man gesagt, Business as usual....

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spoe (14.477 Kommentare)
am 07.06.2024 09:33

Krankhafter Bezug zur Parteipolitik.

Wer von der Sache nichts versteht, hetzt lieber?
Schon irgendeinmal etwas zur Sache beigetragen?

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 07.06.2024 09:43

SPOE

Parteipolitik ist besonders Ihnen fremd.
Nichts steht Ihnen ferner, oder?

Es ist lediglich Zufall, dass Sie jeden noch so großen Mist der von Ihrer ÖVP kommt lautstark beklatschen.

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 07.06.2024 09:05

Die EZB Zinssenkung ist der Turbo-boost Österreichs türkis-grüne Teuerungspolitik.

Diese katastrophale Politik der ÖVP und der GRÜNEN ruiniert nicht nur die Wirtschaft sondern auch die Menschen im Land.

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sergio_eristoff (1.797 Kommentare)
am 07.06.2024 09:09

Absolut richtig.
Die ÖVP kann ihr Klientel gut versorgen mit Reiche werden Reicher und Firmen können höhere Aufschläge leichter in einer hohen Inflation verstecken, ebenso kann man den Reallohnverlust vorantreiben.
Die Grünen können mit ihre leichter Umerziehungsmaßnahmen umsetzen, indem man ideologisch richtiges Verhalten mit Bonus, Bremsen usw. belohnt.

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kmal (1.200 Kommentare)
am 07.06.2024 09:10

Eigentlich geht es uns nicht schlecht, wer ist ruiniert, meinen Sie die Wirtschaft in rechts regierten Ländern wie Ungarn?

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sergio_eristoff (1.797 Kommentare)
am 07.06.2024 09:13

Whataboutismus pur?
Sorry nicht Cherry Picking betreiben sondern einfach mal Fakten akzeptieren. Österreich und Deutschland haben eine wirtschaftliche Rezession und eine steigende Armutsquote genau wegen der aktuellen Politik.
Wer sitzt denn gerade an der Macht?
Hmmmmm

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 07.06.2024 09:23

kmal

Österreich steckt in einer tiefen Rezession - Rückgang des BIP 1,1 %
die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt extrem schnell - in manchen Bezirken Oberösterreichs beispielsweise im Jahresvergleich um über 25 %

die Staatsschulden explodieren -
nicht zuletzt dank dem Förderwahnsinn, mit dem entweder die Konzerne oder die Reichen belohnt werden. Naja, und ein paar Krümel werden dem Pöbel (©türkise) per zu versteuernden (!) Klimabonus und Co vor die Füße geworfen.

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wiesi87 (971 Kommentare)
am 07.06.2024 10:23

Korrekterweise muss man anmerken, dass die Staatschulden in absoluten Zahlen zwar explodieren, aber das tut auch das Bruttoinlandsprodukt. Wichtiger ist die Schuldenquote, und die ist ab 2020 jedes Jahr gesunken!

Laut Statistik Austria:
Schuldenstand 2020: 316 Mrd. Euro
Schuldenstand 2023: 317 Mrd. Euro

Schuldenquote 2020 (in % des BIP): 82,9%
Schuldenquote 2023 (in % des BIP): 77,8%

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 07.06.2024 10:39

wiesi87

Sie vergessen:
Österreichs Wirtschaft steckt mittlerweile in einer tiefen Rezession.
in Q1 ist das BIP um 1,1% GESCHRUMPFT!
Während gleichzeitig die Schulden steigen.

Es besteht kein Grund zur Annahme, dass die Wirtschaftsleistung bald wieder steigen wird.

Was das heißt brauche ich hoffentlich nicht weiter ausführen.

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