Millionenpleite von Imfarr: Gläubiger stimmten Sanierungsplan zu
WIEN. Die Gläubiger des Wiener Immobilieninvestors und -entwicklers Imfarr haben am Donnerstag den vorgelegten Sanierungsplan am Handelsgericht Wien mehrheitlich angenommen.
Die Quote für Gläubiger belaufe sich auf 20 Prozent, davon 5 Prozent in Form einer raschen Barquote, die weiteren 15 Prozent bis zum 30. Juni 2025, teilten die Gläubigervertreter AKV, Creditreform und KSV mit.
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Knapp 120 Imfarr-Gläubiger haben laut Kreditschützern Forderungen in Höhe von rund 768 Millionen Euro angemeldet. Rund 573 Millionen Euro wurden von Insolvenzverwalter Stephan Riel bis zur Abstimmungstagsatzung als zu Recht bestehend anerkannt. "Es bleibt nunmehr abzuwarten, ob das Erfüllungskonzept der Schuldnerin erfolgreich umgesetzt werden wird", hieß es vom AKV in einer Aussendung. Bei der Imfarr engagiert war laut Medienberichten auch die Euram Bank, der am Mittwoch von der Finanzmarktaufsicht (FMA) der Geschäftsbetrieb untersagt wurde.
Faymann investiert
Die im Jahr 2007 gegründete Immo-Gruppe Imfarr rund um die Familie Farrokhnia hat in den vergangenen Jahren mit großen Immobiliendeals in Deutschland, etwa in München und Frankfurt, für Aufsehen gesorgt. Laut eigenen Angaben zählte das Unternehmen "zu den führenden privaten Investoren auf dem Gewerbe,-und Wohnungsmarkt in Deutschland und Österreich". Bei der Imfarr war auch Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) von 2019 bis Mitte 2022 als Investor und Ex-Minister Josef Ostermayer (SPÖ) von 2021 bis 2023 als Manager mit an Bord.
Die Imfarr Beteiligungs GmbH hatte am 23. Juli ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Es bleibe noch die Sanierungsplan-Bestätigung durch das Handelsgericht Wien abzuwarten, ehe das Insolvenzverfahren in weiterer Folge aufgehoben werden könne, erklärte Jürgen Gebauer vom KSV1870.