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Lieferstopp: NÖM-Milchbauern im Preis-Streit mit Spar

Von nachrichten.at/apa, 28. Oktober 2024, 16:45 Uhr
Row of milk bottles in fridge, food store, nobody
Laut Spar wurde eine generelle Preiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich auf das gesamte Sortiment gefordert. Bild: colourbox

BADEN/SALZBURG/WIEN. Der niederösterreichische Bauernbund lässt rechtliche Schritte prüfen.

Die Bauern der MGN Milchgenossenschaft Niederösterreich, Lieferanten und Miteigentümer der Molkerei NÖM, wollen den Lieferstopp an Spar so lange aufrechterhalten, bis es zu einer Einigung in den Preisverhandlungen kommt. Darauf hat Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer der MGN, am Montag auf APA-Anfrage verwiesen. Alle anderen Handelsketten hätten "die notwendigen Preiserhöhungen" akzeptiert. Die Lieferungen an Spar seien am Montag vergangener Woche eingestellt worden.

Die NÖM AG mit Sitz in Baden ist nach Berglandmilch die zweitgrößte Molkerei Österreichs. Sie gehört zu 65 Prozent der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und zu 35 Prozent der MGN, deren rund 2500 Mitglieder die NÖM mit Rohmilch beliefern.

Die NÖM würde seitens der Bauern weiter mit Rohstoff versorgt, sagte MGN-Geschäftsführer Gruber-Doberer. Die Molkerei sei jedoch angewiesen worden, die Supermarktkette Spar nicht zu bedienen. "Wenn es keine Einigung gibt, bleibt der Lieferstopp aufrecht", stellte der Geschäftsführer der MGN klar.

Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien als NÖM-Mehrheitseigentümer erklärte auf APA-Anfrage, dass man "volles Vertrauen in das Management der NÖM" habe. "Wir mischen uns in operative Entscheidungen nicht ein. Wir hoffen auf eine rasche Einigung im Sinne der Milchbäuerinnen und -bauern und der Konsumentinnen und Konsumenten", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Spar will generelle Preiserhöhung nicht akzeptieren

In einer Stellungnahme am Montag verwies Spar darauf, dass die NÖM unter Androhung eines sofortigen Lieferstopps eine generelle Preiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich auf das gesamte Sortiment gefordert habe, unabhängig davon, ob diese beim jeweiligen Produkt nachvollziehbar und somit gerechtfertigt sei. Dies sei im Sinne der österreichischen Konsumenten nicht akzeptiert worden.

Verhandelt würde ausschließlich mit Vertretern der NÖM AG, betonte Spar. Nachweislich seien die Preise für Futtermittel, wie beispielsweise für Mais, für Zucker, für Energie oder für diverse Rohstoffe, z.B. Verpackungsmaterial, zuletzt gesunken. "Daher können wir im Sinne der heimischen Konsumenten eine generelle, undifferenzierte und nicht nachvollziehbare Preiserhöhung auf das gesamte NÖM-Sortiment nicht akzeptieren." Bei ausgewählten Produkten, wie beispielsweise Butter, "bei denen eine Preiserhöhung nachvollziehbar war, konnten wir uns mit den heimischen Molkereien, und auch mit NÖM, auf eine entsprechende Einkaufs-Preiserhöhung einigen".

Versorgung mit Milchprodukten "jedenfalls sichergestellt"

Die Handelskette sei "jederzeit bereit, die Gespräche auf Augenhöhe fortzuführen", hieß es weiter. Unterstrichen wurde, dass die Versorgung mit österreichischen Milchprodukten "jedenfalls sichergestellt" sei. Spar werde in der Region Niederösterreich/Wien von anderen Molkereien mit regionaler bzw. niederösterreichischer Milch und Milchprodukten beliefert.

Rückendeckung erhielten die Landwirte am Montag vom niederösterreichischen Bauernbund. Direktor Paul Nemecek lasse im Interesse der heimischen NÖM-Milchbauern mögliche rechtliche Schritte prüfen, wurde in einer Aussendung hervorgehoben. Solidarisch zeigte sich auch der VP-Nationalratsabgeordnete Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. "Unsere Milchbauern liefern höchste Qualität und leisten 365 Tage im Jahr großartige Arbeit! Das verdient absolut mehr Wertschätzung."

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Zeitungstudierer (6.730 Kommentare)
am 28.10.2024 19:52

Spar:
Bei der Werbung mit den Bauern und ihren regionalen Produkten hui, aber beim Umgang mit den selben Bauern, wen es um deren Bezahlung geht, pfui!
So nach dem Motto:
Außen hui, innen pfui.

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ECHOLOT (9.282 Kommentare)
am 28.10.2024 19:44

Finde ich OK im Sinne der Kunden nicht jede Preiserhöhung mitzugehen!

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Zeitungstudierer (6.730 Kommentare)
am 28.10.2024 19:56

Ich würde es auch ok finden, wenn die Arbeiter nicht jeden Anstieg der Inflation abgegolten gekommen würden, im Sinne der Unternehmen und Produzenten.
Warum verweigert man eigentlich immer nur den Bauern die ihnen zustehende Einkommen.

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amha (13.813 Kommentare)
am 28.10.2024 18:06

Boykottieren wir Spar solange, bis die den Bauern faire Preise bezahlen.

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Natscho (6.501 Kommentare)
am 28.10.2024 18:15

Genau, gehen wir stattdessen zu REWE, weil die zahlen ja soviel mehr...

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Natscho (6.501 Kommentare)
am 28.10.2024 17:17

Wo sind die 40% Preissteigerung bei Milch im Vergleich zu vor-Corona hin?

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teja (6.241 Kommentare)
am 28.10.2024 17:02

Kaufe wenn möglich europäisch ein. Bin ein glühender Europäer.

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