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Künstliche Intelligenz zwischen Fluch und Segen

Von Martin Roithner, 02. November 2019, 00:04 Uhr
Künstliche Intelligenz zwischen Fluch und Segen
Gerfried Stocker (AEC), Sarah Spiekermann-Hoff und Jürgen Schmidhuber Bild: Mayr

LINZ. Innovationsdialog in Linz: Streitgespräch zweier KI-Experten über Fehler im System und Oberösterreichs Chancen.

Spracherkennung, autonomes Fahren, selbstlernende Maschinen: Längst hat künstliche Intelligenz (KI) Einzug in unser Leben gehalten. Aber ist die Technologie Fluch oder Segen? Darüber wurde diese Woche beim Innovationsdialog der Wirtschaftskammer Oberösterreich in Linz diskutiert.

Mit Gerfried Stocker, Leiter des Ars Electronica Center, sprachen Sarah Spiekermann-Hoff und Jürgen Schmidhuber. Sie leitet den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Gesellschaft an der Wirtschaftsuni Wien, er ist Informatiker und Chef bei IDSIA, einem Schweizer KI-Forschungsinstitut.

Einig war sich das Duo, Spracherkennungen wie Siri oder Alexa seien "fantastische Innovationen". Unterschiede gab es in der Ansicht zur Funktionsweise. "Wenn man Systeme so baut, dass sie den Menschen vorgeben, wie sie zu denken haben, ist das ein Schritt zurück", kritisierte Spiekermann-Hoff. Schmidhuber konterte, eine KI ähnle dem menschlichen Gehirn und agiere so: "Maschinen lernen wie Kinder durch Zuschauen und Zureden, Vorgänge zu imitieren."

Vom Kindergarten zum Airbag

Der Wirtschaftsinformatikerin ist das ein Dorn im Auge. Sie verwies auf Systeme, die Kindergartenkindern Berufswege vorschlagen. "Eine KI soll niemals über Einzelschicksale entscheiden." Für KI-Systeme seien Grenzen nötig.

Anders sah das Schmidhuber, der als Beispiel den Airbag nannte. In 99 von 100 Fällen entscheide eine KI richtig. "Menschen folgen bei KI der Statistik", sagte er. Dies helfe auch bei Unfällen. Man könne mit neuronalen Netzen im Nachhinein die Ursache herausfinden; das sei bei Menschen schwieriger.

Heiß diskutiert wurde auch das Thema Pflege. "Man kann nur hoffen, dass künstliche Pfleger menschliche entlasten werden", sagte Schmidhuber. 24-Stunden-Pflege sei wegen der alternden Gesellschaft alternativlos. Spiekermann-Hoff entgegnete, nicht jeder könne und wolle sich einen Roboter als Pfleger leisten. "In Österreich fließt viel Geld in KI und 5G, aber nur wenig in die Pflege."

Ängste vor KI seien unbegründet, sagte Schmidhuber. Vor allem das Voralpenland mit der Schweiz, Bayern, Baden-Württemberg und Oberösterreich sei gut gerüstet. "Hier sind viele der weltweit führenden Maschinenbauer daheim, und hier ist auch die Grundlage für das lange Kurzzeitgedächtnis der KI gelegt worden." Schmidhuber hob Sepp Hochreiter hervor – er betreute 1991 die Diplomarbeit des heutigen JKU-Professors.

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Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

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4  Kommentare
4  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 03.11.2019 12:52

Was ist jetzt wichtiger, diesen Leuten den Beamtenstatus zu entziehen oder das Geld aus der Wirtschaft? Oder die applaudierenden Zuschauer bei so einem Zusammentreffen?

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Gugelbua (31.944 Kommentare)
am 02.11.2019 16:27

mit der künstlichen Intelligenz kanns nicht viel werden, sie wird ja von der „normalen“ kommerziell gesteuert

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reibungslos (14.500 Kommentare)
am 03.11.2019 00:12

Und weil sich alle auf die künstliche Intelligenz verlassen werden, gibt es bei der natürlichen Intelligenz einen Teufelskreis nach unten.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 02.11.2019 07:59

Na dann Herr Schmidhuber stellen sie einen nicht programmierten Roboter in einen Kindergarten und dort wird er ja dann durch vorlesen und vorsingen beginnen zu denken und zu handeln Ihr Computer Fachleute seid sowas von verblendet, dass es Euch egal ist wenn Alexa Intimdaten an Amazon sendet, Hauptsache man kann mit einem Computer reden

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