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Mit viel Energie in die Selbstständigkeit

Von Sonderthemen-Redaktion, 30. September 2023, 00:04 Uhr
Mit viel Energie in die Selbstständigkeit
Mit seinem Start-up Greenjet vertreibt Al-Deek Wasserspardüsen, die dabei helfen, nachhaltig und energieeffizient zu leben. Bild: Christoph Maleh

Von der Lehre als Einrichtungsberater über die Medizintechnik bis hin zur Start-up-Gründung: Der junge Linzer Unternehmer Niklas Al-Deek erzählt uns von den verschiedenen Stationen seiner beruflichen Laufbahn.

Eigentlich begann alles mit einem Fehlkauf. Während der Corona-Pandemie hatte sich der Medizinprodukteberater Niklas Al-Deek einen Dusch-Adapter zum Wassersparen bestellt. Mit dem Produkt war er aber alles andere als zufrieden, weshalb er begann, die Lockdown-Zeit zu nutzen und selbst zu tüfteln. Heute vertreibt der 29-Jährige mit seinem Unternehmen Greenjet patentierte Wasserspardüsen für Duschen und Waschbecken. Zu seinen Kunden zählen renommierte Hotels, Fitnessstudios, Unternehmen und Privatpersonen. Es ist eine Erfolgsstory, hinter der ein interessanter Werdegang steht. Denn eigentlich hat Niklas Al-Deek seine ersten beruflichen Schritte in einem komplett anderen Bereich gesetzt.

Welche Ausbildung hast du ursprünglich absolviert?

Ich habe nach der neunten Schulstufe das Gymnasium abgebrochen und eine Lehre als Einrichtungsberater bei XXXLutz begonnen. Dazu bin ich zufällig gekommen. Ich durfte mir damals ein neues Jugendzimmer einrichten und war daher mit meinem Vater bei XXXLutz einkaufen.

Der freundliche Abteilungsleiter führte ein sehr nettes Gespräch mit uns und erzählte, dass sie Lehrlinge suchen würden. Das kam für mich zu einem guten Zeitpunkt, da ich von der Schule gerade ein wenig frustriert war und ohnehin überlegte, lieber eine Ausbildung zu machen. Ich begann also meine Lehre und siehe da: Es machte mir großen Spaß! Ich habe sehr viel gelernt und die Lehrausbildung war für mich auch ein wichtiges Fundament für mein späteres Berufsleben. Ich war gut in dem, was ich tat und wurde im Anschluss an meine Lehre übernommen. Im Alter von 20 Jahren wurde ich gefragt, ob ich Abteilungsleiter werden wollte.

Wie ging es weiter?

Ich lehnte das Angebot ab, da ich von einer Wiener Medizintechnik-Firma abgeworben wurde. Diese suchte jemanden für den Vertrieb im Außendienst für die Gebiete Salzburg, Ober- und Niederösterreich. Ich nutzte diese Chance, die sich durch Zufall ergeben hatte. Bei dem Unternehmen hatte ich dann eine einjährige Einarbeitungsphase und legte den staatlich geprüften Medizinprodukteberater ab. Mit 21 Jahren durfte ich schließlich "ins Gebiet".

Es war eine sehr spannende und selbstständige Tätigkeit, ich hatte viel mit Menschen zu tun, von der Sta- tionsleitung über die Mitarbeiter in der Pflege bis hin zu den Primarärzten. Sechs Jahre lang arbeitete ich für dieses Unternehmen.

Doch dann entstand die Idee für etwas Neues ...

Genau! Anfang 2020, während der Corona-Pandemie, besorgte ich mir einen Adapter für die Dusche, um Wasser zu sparen. Doch von dem Produkt war ich sehr enttäuscht. Der Wasserdruck war schlecht und man hatte einfach das Gefühl, das zu wenig Wasser aus dem Duschkopf rauskam. Da ich im Lockdown etwas mehr Zeit zur Verfügung hatte, begann ich zu recherchieren und zu tüfteln.

Ein guter Freund, der Maschinenbau studiert hatte, unterstützte mich dabei. Irgendwann entstanden die ersten Prototypen im 3D-Drucker. Ich schrieb über 100 Firmen an, um jemanden zu finden, der das produzieren konnte, am liebsten natürlich regional. Und ich hatte Glück: Eine Salzburger Firma unterstützte mich. 20 Prototypen brauchte es bis zum optimalen, finalen Modell. Der nächste Schritt war der in die Selbstständigkeit.

Wie war diese Phase der Gründung für dich?

Sie raubte mir viele schlaflose Nächte. Natürlich läuft nicht immer alles auf Anhieb so, wie man sich das vorstellt. Da lagen schon ein paar Steine im Weg. Doch letztes Jahr im Mai konnten wir mit dem Vertrieb starten. Im vergangenen Oktober wurde das Produkt durch die TÜV Austria zertifiziert. Wir haben tolle Partner und mittlerweile ist unsere Technologie patentiert. Heute zählen große Hotels, Fitnessstudios und unter anderem die voestalpine zu unseren Kunden.

Auch Privatpersonen können die Einspardüsen erwerben und über unseren Onlineshop greenjet.at bestellen. Es tut sich sehr viel bei uns. Seit September sind wir zu dritt im Team, in Kürze wird ein neues Büro in Wien bezogen und wir planen, unser Produkt ins Ausland zu bringen.

Wie funktionieren die Wasserspardüsen?

Über neun Luftkanäle wird dem Wasserstrahl Luft beigemengt. Der Strahl wird quasi mit Luft ummantelt, wodurch das fehlende Wasser ersetzt wird. Vom Wasserdruck her merkt man kaum einen Unterschied. So kann man die Wasser- und Energiekosten um bis zu 66 Prozent senken.

Würdest du im Nachhinein irgendetwas anders machen?

Ich bin sehr froh, dass alles so gekommen ist, und würde es wieder genauso machen. Der wichtigste Meilenstein war für mich die Lehre. Ich war ein Teenager, der von der Schule frustriert war, und plötzlich war da etwas, in dem ich gut war. Das hat mich gestärkt und mir ganz viel für meinen weiteren Weg mitgegeben.

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