Leben mit dem Avatar: Wie wir 2030 lernen und arbeiten werden
Die Neuseeländer mussten während der Pandemie nicht auf Auskünfte bei der Corona-Hotline warten: Dort erteilte ein "Avatar" via Videokonferenz Auskunft über Fragen, etwa zu Förderungen und Hygiene.
Solche Avatare (virtuelle Person, die einem Internetnutzer in der realen Welt zugeordnet werden kann), werden unser Leben im Jahr 2030 prägen, ist Zukunftsforscher Nils Müller überzeugt. Bei einem virtuellen Vortrag auf Einladung der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft OÖ nahm er die Zuhörer diese Woche mit auf eine Reise in die Zukunft.
Fünf große Themen werden unser Leben laut Müller prägen: Unter anderem werden alle Lebensbereiche "remote" sein: "Es wird nicht mehr nötig sein, zum Arzt zu gehen. Wir setzen eine Virtual-Reality-Brille auf und holen ihn als Hologramm in unser Wohnzimmer."
Die Geräte werden künftig nicht, so wie jetzt, nah am Menschen dran, sondern in uns drin sein: Sie werden in die Hand implantiert, dann könnten wir damit den Drucker oder die Kaffeemaschine bedienen.
Laut Müller werde die Zukunft auch von einer Symbiose von Technologie und Biologie geprägt werden: Mäuseherzen würden in den USA schon 3D-gedruckt. Viele Arbeiten würden von Robotern übernommen: Der von Boston Dynamics entwickelte Roboterhund "Spot" käme schon bei der Wartung von Industrieanlagen und in Bereichen zum Einsatz, in denen es für Menschen zu gefährlich sei.
Menschen (Kreativität, Emotion, komplexe Prozesse) und künstliche Intelligenz (Übersetzen in Echtzeit, große Datenmengen auswerten) hätten jeweils Stärken: "Es geht nicht um ein Verdrängen, sondern um Zusammenarbeit." (prel)