Spritpreise treiben Inflationsrate nach oben
WIEN. Teuerung in Österreich im Juli auf 2,1 Prozent gestiegen, Treibstoffe wurden um 14,8 Prozent teurer.
Die Inflationsrate in Österreich betrug im Juli 2,1 Prozent, nach 2,0 Prozent im Juni. Hauptpreistreiber waren Treibstoffe, gefolgt von Ausgaben für Wohnen, Wasser und Energie, teilte die Statistik Austria gestern mit.
Während die allgemeine Inflationsrate im Juli nur um 0,1 Prozentpunkte stieg, verteuerte sich hingegen der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) im Jahresabstand um 5,5 Prozent. Der Miniwarenkorb der Statistik Austria enthält neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe, die sich ausgehend von einem relativ niedrigen Niveau im Vorjahr stark verteuert haben.
Der Dieselpreis stieg im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,7 Prozent, Superbenzin wurde um 12,3 Prozent teurer.
Der Fachverband der Mineralölindustrie erinnerte gestern in einer Aussendung daran, dass die Treibstoffpreise in den vergangenen Jahren stark geschwankt hätten. Die Spritpreise hätten die Inflation in den vergangenen zehn Jahren "nicht nur in die steigende Richtung beeinflusst, sondern monate-, wenn nicht jahrelang maßgeblich zur Inflationsdämpfung beigetragen", so Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes.
Butter wieder deutlich teurer
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf abbildet, stieg im Juli im Vergleich zum Juli 2017 um 3,1 Prozent, nach 3,3 Prozent im Juni.
Im Mikrowarenkorb waren Butter (plus 13,8 Prozent), Zeitungen (plus 9,8 Prozent) und Äpfel (plus 7,3 Prozent) die größten Preistreiber. Weniger mussten Verbraucher im Juli für Kartoffeln (minus 4,4 Prozent) und Flaschenbier (minus 1,7 Prozent) ausgeben.
Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli laut Eurostat auf 2,1 Prozent leicht gestiegen, nach 2,0 Prozent im Juni. In der EU lag die Teuerungsrate bei 2,2 Prozent, nach 2,1 Prozent im Juni. Gegenüber dem Vormonat ging die Inflationsrate im Juli in neun EU-Ländern zurück, in sechs blieb sie unverändert und in 13 stieg sie. Die niedrigsten Inflationsraten wurden in Griechenland (0,8 Prozent), Dänemark (0,9 Prozent) und Irland (1,0 Prozent) gemessen. Die stärksten Preisauftriebe verzeichneten Rumänien mit 4,3 Prozent, Bulgarien (3,6 Prozent) und Ungarn (3,4 Prozent).
Der höchste jährliche Beitrag zur Inflation im Euroraum kam im Juli von den Ausgaben für Energie (0,89 Prozentpunkte), gefolgt von Dienstleistungen (0,64 Prozent).
Verbraucherpreis
Juli-Index
Basis 2015=100
Mai 2018 104,9
Juni 2018 105,1
Juli 2018 104,9
Steigerungsrate: 2,1 Prozent
VPI 10 (2010=100) 116,1
VPI 05 (2005=100) 127,1
VPI 00 (2000=100) 140,6
VPI 96 (1996=100) 147,9
VPI 86 (1986=100) 193,4
VPI 76 (1976=100) 300,6
VPI 66 (1966=100) 527,6
VPI I (1958=100) 672,3