SBO: Wie Niederösterreicher mit Ölpreis fertig werden

Der gesunkene Ölpreis stellt Schoeller-Bleckmann (SBO) vor eine Belastungsprobe. Der niederösterreichische Ölfeldausrüster schrieb im ersten Quartal einen Nettoverlust von 15 Millionen Euro. Der Umsatz fiel im Vorjahresvergleich um 57 Prozent auf 47 Millionen Euro. Schon im Gesamtjahr 2015 war SBO tief in die roten Zahlen gerutscht. "Es liegen viele Jahre Aufschwung hinter uns", sagte SBO-Chef Gerald Grohmann im OÖNachrichten-Gespräch beim Investoren-Frühstück im Bankhaus Spängler in Linz.

Schoeller-Bleckmann-Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann

Weltweit sind die Investitionen der Bohraktivitäten in der Öl- und Gasindustrie im Vorjahr um 30 Prozent gesunken, heuer wird ein weiterer Rückgang von 25 Prozent erwartet. Das wirkte sich negativ auf die Zahl der Mitarbeiter bei SBO aus. Diese sank seit 2014 von 1720 auf 1060 (per Ende März). In Österreich sind 330 Mitarbeiter beschäftigt. Vor eineinhalb Jahren waren es noch 450.

Wie lange hält SBO den niedrigen Ölpreis aus? "Länger als die Saudis", sagte der Manager und verwies auf das 100-Milliarden-Dollar-Loch im Staatshaushalt des OPEC-Landes Saudi-Arabien, das sich derzeit einen Kampf um Marktanteile gegen die USA auf dem Energiemarkt liefert.

Schoeller-Bleckmann sei gesund aufgestellt. Die Eigenkapitalquote liegt bei 57 Prozent, die liquiden Mittel betragen 135 Millionen Euro. "Wir werden gestärkt aus der Krise herauskommen", so Grohmann. Mitbewerber würden angesichts der schwierigen Situation wegfallen.

Neben Kostensenkungen in den USA und Großbritannien wird auch in die Erweiterung des Portfolios investiert. Im April hat SBO das Unternehmen Downhole Technology in Texas übernommen. Mit einem Kaufpreis von 103 Millionen US-Dollar war das der größte Kauf in der Firmengeschichte. Der Abschwung sei zwar noch nicht vorbei, sagte Grohmann, die Anzeichen für eine Erholung auf dem Ölmarkt verdichten sich aber.

...für das Bohren von Bohrlöchern.

Fakten zu SBO

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO), ehemals staatlich, jetzt börsenotiert, ist führender Anbieter von Ölfeldausrüstung für die Ölfeld-Service-Industrie. Kunden sind beispielsweise die US-Konzerne Halliburton und Baker Hughes. Der Aktienkurs ist in den vergangenen zwei Jahren um rund 40 Prozent auf derzeit knapp 60 Euro zurückgegangen. Das Nettoergebnis 2015: minus 19 Mio. Euro.