Österreichs Wirtschaft stärker als die deutsche
WIEN. OeNB erwartet heuer 3,1 Prozent Wachstum.
Die deutsche Wirtschaft brummt, aber "die österreichische Wirtschaft brummt stärker", sagte gestern, Freitag, Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bei der Präsentation der Konjunkturprognose der Notenbank.
Für heuer erwarten die Ökonomen der Nationalbank 3,1 Prozent Wachstum, für 2018 2,8 Prozent und für die Jahre 2019 und 2020 1,9 bzw. 1,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote (nach Eurostat-Berechnung) wird vom Höchststand im Jahr 2016 von 6,0 Prozent heuer auf 5,5 Prozent und bis 2020 auf 5,0 Prozent sinken. Die Inflation soll laut Prognose von 1,0 Prozent im Vorjahr auf heuer 2,2 Prozent steigen und bis 2020 wieder auf 1,9 Prozent sinken.
Die Gründe für das kräftige Wirtschaftswachstum liegen laut OeNB in der Belebung des Welthandels, was zu einer Zunahme der Exporte um 5,6 Prozent in diesem Jahr führt. Auch in der für Österreichs Außenwirtschaft wichtigen Region Zentral- und Osteuropa sehe man ein gutes Wachstum, deutlich über Weltniveau, sagte Nowotny. Was früher als mögliches Risiko angesehen worden sei, stelle sich jetzt als große Chance heraus.
Auch die Investitionstätigkeit ist eine tragende Säule des Aufschwungs. Laut Nowotny wird nun auch wieder massiv in Erneuerung investiert, etwa in Maschinen, aber auch in die IT. Damit werde die Wirtschaft langfristig zukunftsträchtiger, sagte Nowotny.
Der Budgetsaldo soll sich von minus 1,6 Prozent im Vorjahr auf heuer minus 0,8 Prozent der Wirtschaftsleistung reduzieren. Grund dafür sind das gute konjunkturelle Umfeld und die sinkenden Zinsausgaben. Diese sinken von 7,5 Milliarden Euro 2016 auf 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2020.