AUA: "Wir haben nicht zu wenige Piloten"
WIEN. Verlust im ersten Halbjahr deutlich reduziert – Gewinnschwelle soll mit Ende Juli erreicht werden.
Wegen Personalengpässen mussten, wie berichtet, bei der AUA in den vergangenen Tagen immer wieder Flüge gestrichen werden. Bei der gestrigen Präsentation der Halbjahreszahlen hat AUA-Finanzvorstand Heinz Lachinger allerdings in Abrede gestellt, dass man unter einem Personalmangel leide. "Wir haben nicht zu wenige Piloten", sagte Lachinger.
Die Schuld für die zahlreichen Ausfälle sieht Lachinger in der derzeit stattfindenden Umflottung, bei der die alten Fokker-Flugzeuge durch Embraer-Jets ersetzt werden. Diese wurde vorgezogen und daher würden derzeit 80 der 950 AUA-Piloten in Schulungen sitzen – bei Weitem mehr als sonst.
Dass diese hohe Zahl an Umschulungen Druck ins System bringen werde, habe man erwartet, sagte Lachinger. "Dass es derartige Auswirkungen hat, hatten wir in dieser Form nicht erwartet." Zu den Schulungen seien auch die Zusammenlegung der Flugbetriebe von AUA und Tyrolean und der Betrieb von vier Flügen für die Schwester Swiss hinzukommen. "Und wir haben Hochsaison", rechtfertigte Lachinger die Situation.
Kurzfristig sei man um Schadensminimierung bemüht, derzeit sei die Lage stabilisiert. Kurzfristige Ausfälle gebe es derzeit insofern nicht, als man zwei bis drei Tage im Voraus plane und die Passagiere umbuche.
Die Zahlen im zweiten Quartal seien für die AUA mit einem Vorsteuergewinn von 36 Millionen Euro trotz der Krisen in Osteuropa und dem Nahen Osten sehr positiv. Im Halbjahr steht bisher ein Minus von 17 Millionen Euro zu Buche, die AUA kündigte aber an, dass man mit Juli allerdings die Gewinnschwelle erreichen werde.
Noch positivere Zahlen lieferte die Muttergesellschaft Lufthansa. Im gesamten ersten Halbjahr erzielte der Konzern vor Sondereffekten einen deutlichen Gewinnsprung von 178 Millionen auf 468 Millionen Euro. Nicht berücksichtigt darin sind die Belastungen durch Streiks, die seit Jahresbeginn etwa 100 Millionen Euro betrugen.
Da ist das Management wohl vom Sommertourismus total überrascht worden.