15 Prozent der Belegschaft sollen gehen: Stellenabbau bei Chip-Hersteller Intel
SANTA CLARA. In der Technologiebranche verlieren nach Jahren des Wachstums immer mehr Mitarbeiter ihre Jobs.
Wegen der schleppenden Nachfrage nach Prozessoren für klassische Server schlägt Intel einen harten Sparkurs ein. Der Chip-Konzern kündigte am Donnerstag die Streichung von mehr als 15 Prozent der Stellen an. Durch diese und andere Maßnahmen sollen im kommenden Jahr zehn Milliarden Dollar eingespart werden. Intel-Aktien brachen daraufhin im nachbörslichen Handel an der Wall Street um zehn Prozent ein.
Die Jobkürzungen bei Intel könnten sogar noch gravierender ausfallen, als in der Mail an die Belegschaft angekündigt: In der Pressemitteilung war vom Abbau von "mehr als" 15 Prozent die Rede - und die Zahl der Mitarbeiter wurde mit 116.500 bei Intel und gut 125.000 im Konzern samt Tochterunternehmen angegeben.
"Kosten zu hoch, Margen zu niedrig"
Intels Kostenstruktur sei "nicht wettbewerbsfähig", schrieb Intel-Chef Pat Gelsinger in einem Email an Mitarbeiter. "Unsere Kosten sind zu hoch, unsere Margen sind zu niedrig." Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um 24 Milliarden Dollar niedriger gewesen als 2020 - aber die Mitarbeiterzahl um 10 Prozent höher. Entscheidungen dauerten zu lange und es gebe zu viele Reibungsverluste im System.
Im zweiten Quartal ging der Umsatz weiteren Angaben zufolge um ein Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar zurück und lag weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Der Gewinn schrumpfte auf 0,02 Dollar je Aktie. Für das laufende Vierteljahr stellte Intel Erlöse zwischen 12,5 und 13,5 Milliarden Dollar in Aussicht, rund eine Milliarde Dollar weniger als von Börsianern vorhergesagt.
Intel fehlt bisher ein konkurrenzfähiger Spezialprozessor für Künstliche Intelligenz (KI), um dem Weltmarktführer Nvidia Paroli bieten zu können. Erzrivale AMD hatte vor einigen Tagen mit dem Kauf des KI-Entwicklers Silo AI zur Aufholjagd geblasen.
Jobabbau in der Technologiebranche
Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche zu schaffen. Nach Jahren des Wachstums bereiten sich die Unternehmen auf magere Zeiten vor und setzen beim Personal den Rotstift an. Bei der Google-Mutter Alphabet mussten in mehreren Wellen insgesamt mehr als 12.000 Beschäftigte gehen, auch Online-Händler und Cloud-Anbieter Amazon streicht etwa 27.000 Jobs.
Die Facebook-Mutter baut erstmals seit der Firmengründung 2004 Stellen ab. Insgesamt müssen 21.000 Beschäftigte ihren Hut nehmen. Das entspricht knapp einem Viertel der Belegschaft. Außerdem würden weitere 5.000 offene Stellen vorerst nicht besetzt. Der Software-Konzern Microsoft baut insgesamt etwa 13.000 Jobs ab. Hierzu gehören auch Beschäftigte des Karriere-Netzwerks LinkedIn, der Videospiele-Sparte und der in China geschlossenen Jobbörse InCareers.
Schuss ins eigene Knie.
Nicht Probleme wegen der Konkurrenz sondern den Sanktionen gegen China.
Riecht nach "Auslagerung" zur Profitmaximierung, welche mit der nächsten Absatzreduktion, zur Vernichtung von Arbeitsplätzen in den Stammwerken führt.
Ein turbokapitalistisches "Agieren" wie es GB bereits in den 70ern zuhause durchgeführt hat, und von dem auch Kontinentaleuropa profitiert hat.
Nachhaltigkeit und (kurzfristig befriedigte) Gier stehen stoßen sich ab!