Limbacher: "Das ist unglaublich bitter"
Im Gegensatz zu Sotschi 2014 wird Oberösterreich in Südkorea ohne Medaille bleiben.
Wenn man den gebürtigen Braunauer Dominik Landertinger den Tirolern zurechnet, weil er den Großteil seines bisherigen Lebens im "Heiligen Land" zugebracht hat, dann wird Oberösterreich bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang ohne Medaille bleiben. So realistisch muss man sein, auch wenn am Wochenende noch der Vöcklabrucker Anschieber Markus Glück im Viererbob im Einsatz ist.
2014 in Sotschi hatte Michael Hayböck mit dem Skisprung-Team Silber erobert, auch vier Jahre danach war der Kirchberg-Theninger Edelmetall am nächsten. Immerhin hatte der 26-Jährige nach dem ersten Durchgang des Einzelbewerbs auf der Großschanze Rang zwei belegt. In der Endabrechnung wurde er Sechster und mit der Mannschaft Vierter.
"Der Traum ist geplatzt"
"Ich bin wieder um eine Erfahrung reicher. Natürlich wäre eine Medaille super gewesen, aber man darf es nicht ausschließlich darauf aufhängen. Wichtig ist, dass ich mein Gefühl wiedergefunden habe", sagte Hayböck.
Unbelohnt blieben die starken Speed-Leistungen von Vincent Kriechmayr, der Gramastettner belegte bei seinem Olympia-Debüt die Ränge sechs (Super-G) und sieben (Abfahrt).
Die letzte klitzekleine Medaillenchance hatte gestern in Bokwang – vor den Augen einer Oberösterreich-Delegation mit Sportlandesrat Michael Strugl an der Spitze – Skicrosserin Andrea Limbacher. Für die 28-Jährige aus St. Wolfgang kam nach einem heftigen Abflug (ohne Fremdeinwirkung), den sie zum Glück unverletzt überstand, das Aus im Viertelfinale. Unter dem Strich blieb nur Platz 13, der für Andrea in die Kategorie "Enttäuschung" fällt: "Plötzlich bin ich gelegen – und wusste, der Traum ist geplatzt. Ich habe ein großes Ziel, das mich seit langem getrieben hat, nicht erreicht. Das ist unglaublich bitter", betonte Limbacher nach ihren bereits dritten Olympischen Spielen.
Wenn sie in Zukunft von schweren Verletzungen – Andrea hat schon vier Kreuzbandrisse erlitten – verschont bleibt, ist ein Antreten 2022 in Peking absolut realistisch. Im Moment überwiegt aber der seelische Schmerz, "körperlich fühle ich mich seit langem wieder fit", erklärte Limbacher: "Und weil das so ist, weiß ich, dass ich es drauf habe. Aber ich habe nicht meine Leistung gebracht."
Ähnliches galt für Katrin Ofner, die den Olympischen Bewerb auf Rang neun abschloss und ebenfalls einer Medaille nachtrauerte. Bronze ging an Fanny Smith (Sui), die Ofner im Training noch "hergebrannt" hatte. Gold eroberte die Kanadierin Kelsey Serwa – vor ihrer Landsfrau Brittany Phelan.
Die Oberösterreicher
.. bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang
Michael Hayböck (Skispringen): 17. Normalschanze, 6. Großschanze, 4. Team
Vincent Kriechmayr (Ski): 7. Abfahrt, Kombination ausgeschieden, 6. Super-G
Valerie Kleiser (Zweierbob): Rang 10
Jacqueline Seifriedsberger (Skispringen): 13.
Andrea Limbacher (Skicross): 13.
Clemens Millauer (Snowboard): 13. Slopestyle, 31. Big Air
Victoria Hahn (Zweierbob): Rang 18
Birgit Platzer (Rodeln): im Einer out
Markus Glück (Viererbob): noch am Wochenende im Einsatz