Strache erklärt, was er als Sportminister vorhat
Sportminister Heinz-Christian Strache will schlampige Verbände zur Kassa bitten und Österreich zur Sportnation machen
Zum Sportgespräch im "kleinen, persönlichen Rahmen" lud Heinz-Christian Strache gestern Mittag ins Wiener Restaurant "Motto am Fluss". Es ging angeblich weniger darum, mediale Wellen zu schlagen, das Kennenlerngespräch sollte vielmehr nur so dahinplätschern, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Was nur anfangs gelang, als der Sportminister zum Beispiel selbstironisch seine Achterbahn-Fahrt in Sachen Körpergewicht beschrieb (zuerst plus elf Kilo nach Wahlkampf und den ersten Regierungsmonaten, in den jüngsten vier Wochen hat er wieder sieben Kilo abgeworfen). Dann kam der FP-Mann wieder ins (partei-)politische Fahrwasser, um mit seinen (SP-)Vorgängern abzurechnen. Eine nachhaltige Sportstrategie habe bisher in Österreich gefehlt, außerdem sei die heimische Sport-Infrastruktur ein "Fleckerlteppich". Sein selbst auferlegter Auftrag: "Wir wollen das werden, was wir nicht sind: eine Sportnation."
In den ersten Monaten seiner Amtszeit seien er und seine Mitarbeiter damit beschäftigt gewesen, Altlasten aufzuarbeiten. Vor allem im Bereich der Sport-Förderungen habe die Kontrolle offenbar nicht funktioniert. 180 Projekte von 58 Sportverbänden seien geprüft worden. Inzwischen habe man insgesamt 1,8 Millionen Euro herausgerechnet, die aufgrund fehlender Belege jetzt von verschiedenen Verbänden zurückgefordert werden. Als schwarzes Schaf hat der blaue Minister vor allem den Tischtennisverband geoutet, von dem 320.000 Euro zurückverlangt werden. Dass dieser Fachverband in den vergangenen Jahren zu den Liebkindern der SP-Sportminister Norbert Darabos und Hans Peter Doskozil zählte, ist vermutlich nur ein Zufall. Denn eines ist für Strache klar: "Parteipolitik hat im Sport nichts verloren." Die mehrgleisige Struktur lässt er trotzdem unangetastet. Auch mit der "Dreifaltigkeit" der Dachverbände Askö, Union und ASVÖ hat er keine Probleme. "Das ist eine Art Sozialpartnerschaft auf sportlicher Ebene und hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Für den Breitensport sind die Dachverbände unerlässlich."
Ja zum Nationalstadion
Was zukünftige Großprojekte betrifft, bekennt sich Strache zum Neubau eines Nationalstadions in Wien. In diesem werden nicht nur (wenige) Länderspiele stattfinden, die Arena soll von einer ausgelagerten Gesellschaft mit unabhängigen Experten als Eventzentrum in einem Ganzjahres-Betrieb geführt werden. Mehrere Projekte könnten mit dem Nationalstadion verknüpft werden. Strache: "Ein Sport-Museum, eine Sportschule oder auch ein Pflegeheim – da kann ich mir viel vorstellen."
Dass in Österreich sportliche Großveranstaltungen immer wieder mit einem finanziellen Bauchfleck enden – die Karate-WM 2016 in Linz sitzt immer noch auf einem Schuldenberg von 800.000 Euro –, ist für Strache kein Grund, als Event-Gastgeber auf die Bremse zu steigen. "Grundsätzlich ist jede Großveranstaltung ein Gewinn. Man muss da das Gesamtpaket mit der Tourismuswerbung und der Umwegrentabilität sehen", sagt der 49-Jährige. Von der wirtschaftlichen Verantwortung könne er aber die Veranstalter natürlich nicht entbinden.
Einladung zum Mitzahlen
Die Finanzierung der Rad-WM Ende September in Tirol weise beispielsweise eine Unwucht auf. Zunächst war bei einem Gesamtbudget von 12 Millionen Euro ein Fördervolumen von neun Millionen vereinbart gewesen, jetzt habe der Sportminister aus den Medien erfahren müssen, dass das zu wenig sein werde. Strache: "Mit mir hat keiner geredet. Ich bin nicht einmal zur WM eingeladen." Die Einladung zum Mitzahlen wird er schon noch bekommen, der Vizekanzler, für den der Sport mehr ist als nur ein "Wellness-Resort", mit dem man ihn bei der Regierungsbildung billig abgespeist hätte. "Mich hat es immer geärgert, wie stiefmütterlich der Sport in Österreich behandelt worden ist", sagt Strache, der zumindest eines mit seinem Vorgänger Doskozil gemeinsam hat: den Hang zum regelmäßigen Zigarettenkonsum.
Meinem Gefühl nach (Strache-Ausspruch) interessieren
die körperlichen Gebrechen des Ministers für Leibesertüchtigung keinen Menschen.
Was meint er denn da wieder? Er wird zum Mitzahlen eingeladen werden und will daher eine Einladung zum Event.
So argumentieren Korrupte und die, die sich selbst zu wichtig nehmen. Vom Steuerzahler kommt das Geld, das solche Events kosten und auch die Regierenden kommen uns teuer zu stehen.
Man will eine rauchende Sportnation werden, einfach Super. Schnell ein paar nichtquintifizierbare und vage formulierte Ziele hinwerfen, und schon soll herr und Frau Österreicher glauben es wird was gemacht.Was bitteschön ist ein Sportnation. Haben wir diesen Titel erreicht wenn wir einmal gegen Frankreich im Fussball gewinnen? Ist Marcel Hirscher der Gradmesser? Strache wäre nun schon lange geung Sportminister um Ziele zu nennen, deren Erreichung man prüfen kann. Aber so ist das nur Wischi Waschi Talk eines Wischi Waschi Vizes.
Die Idee dazu kam ihm übrigens in einem Standardinterview mit Toni Innauer. Die wollte er ebennochmals medial verwursten
https://derstandard.at/2000086553833/Sportlegende-Toni-Innauer-Ein-Sportland-sehe-ich-noch-nicht
Zur Spottnation hat er uns ja schon gemacht.
Der wohlgemästete Profiraucher Strache hebt den Zeigefinger und erklärt den Österreichern jetzt, wie man Sport zu betreiben hat.
Bald werden also die Ertüchtigungsspielchen im Wald gefördert, die unser Vizekanzler damals so gerne betrieben hat.
Wahrscheinlich braucht sein FPÖ-Wehrsprecher starke Männer für den Einmarsch in Nordafrika ...
Sport beginnt und findet im Kopf statt, das wird mir jeder Aktive bestätigen. Strache redet nur vom Geld. In einem Land, wo jeder zweite nikotinverseucht ist und dies auch noch als gut dargestellt wird, kann man so keinen Breitensport installieren.
Nichtraucherschutz kippen und Österreich zur Sportnation machen wollen.
Alles klar...
Na solche Wehrsportvereine hat's schon einmal gegeben Schnell wie Windhunde zäh wie Leder hart wie Kruppstahl so ähnlich hieß es damals
Ein Sportschulenpflegeheimnationalstadionsmuseum?
Klingt interessant, die Details sollte man bei einer privaten Arbeitshochzeit klären.
Es wäre schön, wenn Herr Strache wirklich halten würde, was er hier versprochen hat, und den Sportverbänden in finanzieller Hinsicht mal auf die Finger schauen würde. Was da an Steuergeldern über Jahrzehnte hinweg in die Taschen von Funktionärinnen versenkt wurde, wäre wirklich interessant zu wissen.
Zu allererst sollte der Tabakminister selbst ein Vorbild sein und glaubhaft!
Erster Schritt zum Sport: Mit dem Rauchen aufhören. Geht nicht für Sie und Österreich? Na, dann halt nicht.