Die nächste Derby-Pleite: Wels schwant Böses
WELS. Nach dem Debakel der Flyers gibt es im Cup ein Wiedersehen mit Gmunden.
"Not in our house" – nicht in unserer Halle: Diesen Slogan hatten die Raiffeisen Flyers Wels vor der Derby-Revanche gegen die Basket Swans aus Gmunden ausgegeben, nachdem sie im ersten oberösterreichischen Kräftemessen in der Superliga vor einer Woche am Traunsee baden gingen. Den Gmundnern war diese Kampfansage allerdings ziemlich egal: Sie gewannen auch das Rückspiel in der Messestadt dreistellig (106:72). Wels schwant nach dieser erneuten Derby-Pleite Böses, denn im Cup gibt es schon am 11. Dezember ein Wiedersehen mit den Gmundnern, denen die Auslosung noch dazu den Heimvorteil in die (Wurf-)Hände spielte.
"Die mentale Power war weg", sagte der frustrierte Wels-Coach Sebastian Waser nach der erneuten Niederlage. Wie vor einer Woche in Gmunden waren die Welser nur im ersten Viertel auf Augenhöhe mit den Schwänen, wobei Jarvis Ray praktisch als "Alleinunterhalter" den Gastgeber im Spiel hielt. Dann kippte die Partie zugunsten der Gäste. "Es macht richtig Spaß, meiner Mannschaft zuzusehen", sagte Gmunden-Geschäftsführer Richard Poiger. Eine – ausgenommen für Flyers-Fans – nachvollziehbare Einschätzung, denn Gmunden entwickelte in diesem Derby das, was den Welsern aktuell fehlt: ein breit aufgestelltes Teamwork, das sich auf viele Kaderspieler verteilt. Wie schon im ersten Derby waren es wieder die "Rotationsspieler" von der Bank, die in Wels aufzeigen konnten. Savo Blagojevic scorte am Samstag seine ersten Punkte in der Bundesliga, Benedikt Güttl und Lukas Schartmüller waren abermals verlässliche Backup-Lösungen und auch bei Würfen aus der Distanz erfolgreich.
Einen besonderen Feierabend erlebte Gmundens Point-Guard Daniel Friedrich. Er schüttelte sein erstes Triple-Double in der Bundesliga aus seinem Handgelenk (18 Punkte, 11 Rebounds, 10 Assists). "Wir haben sie nie zurück ins Spiel kommen lassen und dadurch ihre Moral gebrochen", meinte der 27-Jährige nach dem Spiel. Gmunden-Neuzugang Russell Woods zeigte bei seinem Debüt eine solide Leistung und scorte in 16 Einsatzminuten elf Punkte. Poiger: "Er hat sich sehr gut eingefügt und macht seinen Job tadellos."
Für Wels ist die Auslosung für das heimische Cup-Achtelfinale nun wie eine gefährliche Drohung. Am 11. Dezember kommt es am Traunsee zur nächsten Kraftprobe mit den Schwänen. Ob die Flyers da das Ruder herumreißen können?
Flyers Wels – Swans Gmunden 72:106 (38:52). Ray 17, Zulic 13; Friedrich 18, Loveridge 17, Murati 15, Schartmüller 13