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Der kuriose Streit um den Start eines Ex-Dopingsünders

Von Von Marlies Czerny, 13. Juni 2009, 00:04 Uhr
Bild: OÖN

LINZ. Die Veranstalter wollen Georg Swoboda beim heutigen Linz-Triathlon wegen seiner Doping-Vergangenheit nicht starten lassen. Der Niederösterreicher kämpfte vor Gericht um einen Startplatz. Er bekam zwar recht, aber trotzdem (noch) keine Startnummer.

Es war 2006: Als frischgebackener Triathlon-Staatsmeister nahm Swoboda eine Trinkflasche von einem Zuschauer entgegen. Sie soll den Dopingwirkstoff Mesterolon enthalten haben. Vor einem knappen Jahr hatte der Vösendorfer seine Sperre abgesessen. Doch das Dopinggespenst verfolgt den 31-Jährigen heute noch. Es scheiden sich die Geister, ob er wieder bei Veranstaltungen starten darf oder nicht.

„Nein“, sagte Linz-Triathlon-Veranstalter Wilhelm Holzleitner, der entscheiden kann, wer bei seinem Bewerb antritt: „Wir haben uns auferlegt, dass Sportler, die einmal gedopt haben, nicht starten dürfen.“ Swoboda hat aber schon das Startgeld überwiesen, eine „Ausladung“ käme somit einem Vertragsbruch gleich. Weshalb Holzleitner am Freitag eine einstweilige Verfügung vom Bezirksgericht Linz mit einer Starterlaubnis Swobodas erhielt – doch ablehnte. „Ein Wahnsinn, das gibt’s nicht mal in Dschibuti“, wetterte Swobodas Anwalt Johannes Marchtrenker: „Die Starterlaubnis ist ja rechtswirksam.“

Swoboda versteht die Ablehnung nicht: „Wenn du beim Autofahren zu schnell oder betrunken gefahren bist, bekommst du auch deinen Schein wieder.“ Für ihn als Triathlon-Profi bedeutet die Verweigerung eines Startplatzes ein Berufsverbot.

Triathlon-Sportdirektor Herwig Grabner sieht den Fall mit gemischten Gefühlen: „50 Prozent sagen, er soll nicht mehr starten dürfen, damit endlich Fair Play einkehrt. Die andere Hälfte argumentiert, er hat seine Sperre abgesessen und hat eine zweite Chance verdient.“

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10  Kommentare
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am 15.06.2009 18:18

Sicher ist der Fall Swoboda ein interessantes Thema für die Medien, aber es ist traurig, dass dies anscheinend das einzig Interessante am Linztriathlon für die OOEN war. Eine halbe Seite für einen ehemaligen Dopingsünder, ein einziger Satz für die tollen Sportler und der auch nur für die männlichen Sieger. Ist ein einziger gedopter Niemand wichtiger für die Medien als 1200 Sportler, die so tolle Leistungen lieferten(die meisten ohne Hilfsmittel)? Von den 3 Damensiegerinnen des Sprinttriathlons war 100%ig keine gedopt, sind daher für die Medien daher Nebensache,eigentlich unfassbar!

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am 15.06.2009 19:30

Tja, da hat der Veranstalter ganze Arbeit geleistet. Wie heißt es so schön: "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein."
Die übertriebenen Bemühungen einen rehabilitierten (weil nicht mehr gesperrt!) Sportler auszuschließen, haben genau das Gegenteil bewirkt.

Gratulation alle alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die gefinisht haben.

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am 14.06.2009 05:24

Jeder der in irgendeiner Form mit Radsport, Leichtathletik usw. zu tun hat oder hatte, weiß das man ohne leistungssteigernde Substanzen keinen Chancen hat. Leider verwechseln auch etwas bessere Hobbysportler dies mit ihren Beruf und tun sich leider nichts gutes. Mit logischen Hausverstand eigentlich nicht nachvollziehbar!
Ich bin der Meinung, dass alle erwischten und bestätigten Dopingsünder lebenslang auf nationaler und internationaler Ebene gesperrt gehören. Ohne Ausnahmen! Weiters mache ich jeden Starter bei der Tour de France mit Euro 50.000 Privatvermögen haftbar. Sollte er diese Summe im Vorfeld nicht aufbringen können, gibt es keine Startberechtigung. Reicht dies immer noch nicht, sollten die Fernsehübertragungen mittels Gesetz verboten werden. Mal schaun, wie schnell sich hier was ändern würde.

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am 14.06.2009 11:40

Gottseidank sind gedopte Sportler in der Minderheit! Es gibt ausreichend Beispiele von Sportlern, die ohne verbotene Hilfsmittel erfolgreich sind. Georg Swoboda kann eines davon sein, wenn man ihn nur lässt.

Wenn jedes Vergehen in unser Gesellschaft mit lebenslanger Strafe geahndet würde, wäre es bald viel ruhiger:
- Einmal zu schnell fahren, nie wieder Führerschein
- Einmal im Nichtraucherbereich geraucht, lebenslanges Lokalverbot weltweit
- Einmal den Hundekot nicht entfernt, lebenslanges Haustierverbot
- Einmal eine Rechnung verboten zu bezahlen, lebenslanges Verbot Kaufverträge abzuschließen
...

> Das sind ja tolle Aussichten!

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am 13.06.2009 19:43

Wissen Sie genau, was sie gestern gegessen und getrunken haben? Und noch viel wichtiger, können Sie darauf vertrauen, dass nur erlaubte Inhaltsstoffe darin waren?

Es ist eigenartig: Christian Mayrleb nimmt 2006 ein Medikament, dessen Wirkstoffe auf der Dopingliste stehen. Er wird freigesprochen, da es ja Ärzte verschrieben haben. > KEINE Selbstverantwortung, obwohl der Profi ist.
Kate Allen wird ganz aktuell vorgeworfen, Asthmamittel zu sich zu nehmen, die verboten sind. Ja, sie hat eine Ausnahmegenehmigung. Nein, sie hatte diese 2004 nicht an das Olympische Komitee weitergeleitet. > KEINE Selbstverantwortung, obwohl sie Profi ist.

Georg Swoboda: Amateur, der sich sein Hobby vollkommen selbst finanziert, hart trainiert und davon überzeugt ist, dass er ehrlich gewinnt, hat angeblich Mesterolon genommen. > VOLLE Verantwortung und Strafe, obwohl es ein anaboles Steroid für Kraftsportler ist und somit für ihn als Ausdauersportler vollkommen sinnlos ist.

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am 13.06.2009 19:51

Mit unschuldiger Naivität eines Amateurs hat er zu wenig aufgepasst, was er isst und trinkt. Tja, das kann einem bei oral zugeführten Substanzen zum Verhängnis werden.

Georg hat daraus gelernt und ist vorsichtiger geworden. Seitdem lässt er sich freiwillig in den Doping-Pool des Triathlon-Verbandes aufnehmen. Zusätzlich löst er eine Profilizenz, damit die NADA ihn auch während der Trainingszeit testen kann. (Sein Training muss er weiterhin selbst finanzieren!) Darüber hinaus nimmt er an der Aktion „Der Gläserne Sportler“ einer Tageszeitung teil, um für noch mehr Transparenz zu sorgen.

Es gibt kaum Sportler, die aktiv für mehr Transparenz sorgen. Trotzdem will so mancher Veranstalter ihn nicht starten lassen. Es tut mir leid, aber das ist vollkommen unverständlich.

Ja, gegen Doping muss vorgegangen werden. Aber bitte mit Tests und nicht mit Vorurteilen, die bei genauerer Betrachtung ohnehin mehr als zweifelhaft sind.

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am 13.06.2009 22:41

... "obwohl es ein anaboles Steroid für Kraftsportler ist und somit für ihn als Ausdauersportler vollkommen sinnlos ist."
Das ist allerdings eine nicht zutreffende Behauptung. Natürlich werden Anabolika im Ausdauersport zur Erhöhung der Belastungsverträglichkeit und zur Beschleunigung der Regeneration verwendet. Gerade Triathlon mit einer hohen Kraftausdauerkomponente ist natürlich potentiell gefährdet. Man sollte nicht alle Behauptungen von Hrn. Swoboda und seines Anwaltes kritiklos übernehmen. Gibt es glaubwürdige Beweise, dass das Anabolikum aus "einer im Zielbereich von einem Zuschauer gereichten Flasche" stammt?

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am 14.06.2009 11:51

Diese Frage geht an eigentlichen Problematik vorbei. Die einzig wichtige Frage müsste lauten: "Gibt es im Moment Beweise, dass aktuell gedopt wird?"

> Nein, diese gibt es nicht. Georg Swoboda nimmt heute genauso wenig wie damals bewusst verbotene Substanzen. Wenn man sich mit dem Fall nur etwas genauer befasst, stellt man fest, dass es in Zusammenhang mit Laktattest und Leistungswerten eine kontinuierliche Steigerung gab und keine sprunghaften Anstiege, wie es durch Doping verursacht wird.

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am 13.06.2009 18:37

Absichtliches Doping ist nicht zu entschuldigen. Erinnern wir uns aber einige Jahre zurück: Hans Knauß, ein populärer Schifahrer, wird des Dopings überführt. Obwohl bald fest steht, dass dies durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel verursacht wurde, entscheidet selbst der internationale Sportgerichtshof (CAS), dass der Sportler Schuld ist.

Das sind die Regeln der WADA.
Diese Bestimmungen sind wohl überlegt.
Der Sportler unterwirft sich diesen.
Obwohl er nie bewusst Dopingmittel genommen hat, kann er nichts gegen die Strafe tun. Einzige Hoffnung des Sportlers ist, dass er nach Ende der Sperre seinen Ruf wiederherstellen kann.
Dann jedoch spielen Veranstalter Richter. Ohne Verfahren, ohne rechtliche Grundlage, ohne Beweise sperren sie den Sportler aus. Anstatt um Tests und Nachweise zu bitten, schüren sie Gerüchte und vorverurteilen den Sportler.
Man agiert wie der Mob zu Zeiten der Hexenverbrennungen > Lynchjustiz im modernen Österreich. Da können wir uns gratulieren!!!

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am 13.06.2009 18:05

Es gibt hier nur 2 Parteien, die sich nicht legal verhalten. Der Sportler gehört allerdings nicht dazu. Aufgrund der Tatsache, dass eine Schuld durch eine Strafe getilgt ist, ist der Athlet wieder in den Sport zu integrieren.

Am offensichtlichsten gegen die grundlegendsten Bestimmungen des Rechtstaates verstößt in diesem Fall der Veranstalter. Ein Gerichtsurteil zu ignorieren ist eine Unverfrorenheit sondergleichen. Wenn sich jemand nicht an Gesetze halten will oder kann, sollte man ihm die Konzession entziehen bzw. keine Veranstaltungen mehr durchführen lassen.

Ähnliches ist dem Verband vorzuwerfen. Dieser hat sich nicht an Mehrheiten zu orientieren, sondern bestehende Regeln umzusetzen. Helmut Kohl sagte einmal sehr treffend: „Mehrheiten können sich, wie die Geschichte lehrt, sehr wohl irren.“

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