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Fußball-Stars rechnen mit DFB-Elf ab

Von nachrichten.at/apa, 28. Juni 2018, 11:23 Uhr
Der Fußball ist kein Trouble-Shooter
Oliver Kahn Bild: GEPA pictures/ Thomas Bachun

WIEN. Mit teils heftiger Kritik an Team und Teamchef haben frühere deutsche Fußball-Stars auf die historische Pleite der DFB-Auswahl bei der Fußball-WM in Russland reagiert.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus warf der DFB-Auswahl Selbstüberschätzung und Bundestrainer Joachim Löw falsche Personalentscheidungen vor.

Schon in der Vorbereitung habe es viele Probleme und schlechte Testspiele gegeben, schrieb der Weltmeister von 1990 in einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung. "Und was ich in den drei Gruppenspielen auf dem Platz sah, hat diese Spaltung des Teams vollkommen bestätigt. Die Mannschaft war keine Einheit. Sie hat keine Leidenschaft gezeigt. Und viel schlimmer: Sie war selbstherrlich." In einem Kommentar für die britische "Sun" zog Matthäus das Fazit: "Keine Anführer, keine Leidenschaft, keine Einstellung und die falsche Mannschaft."

"Es fehlen Typen mit Ecken und Kanten"

Auch Löw stehe nun zurecht in der Kritik wegen seiner Kaderplanung. "Der Mannschaft fehlten Typen mit Ecken und Kanten wie Bayerns Sandro Wagner", kritisierte Matthäus. Beim WM-Personal habe Löw auch nicht genügend Wert auf schnelle Spieler wie Leroy Sane gelegt, der beim englischen Meister Manchester City zum Stammpersonal zählt, aber überraschend nicht mit nach Russland fahren durfte. Der vor dem Turnier verpasste Umbruch sei aber spätestens jetzt unumgänglich. "Die Mannschaft muss rund um Führungsspieler wie (Manuel) Neuer und (Toni) Kroos mit neuen Gesichtern aufgebaut werden", forderte der 150-fache Teamspieler.

Paul Breitner befürchtet tiefgreifende Folgen bereits für die nächste Saison. "Das lässt sich der Fan nicht bieten. Die Diskussion über satte Profis, die es nicht mehr nötig haben, wird jetzt gnadenlos aufgetischt", sagte der Weltmeister von 1974 in einem Interview der Münchner Tageszeitung "tz" (Donnerstag). Der 66-Jährige bezeichnete den Auftritt der DFB-Auswahl als Altherrenfußball. Breitner warf Löw vor, keine feste Mannschaft und keinen Plan gehabt zu haben.

"Führung? Persönlichkeit? Mentalität?"

Der einst von Löw aussortierte, ehemalige DFB-Kapitän Michael Ballack schloss sich der heftigen Kritik an. "Mit einer schlechten Mannschaft kann man immer früh ausscheiden, aber nicht mit einer Mannschaft wie dieser", schrieb er bei Twitter. Ballack forderte eine "ehrliche Bewertung" und schrieb dahinter auf Englisch: "Führung? Persönlichkeit? Mentalität?".

Der frühere Kapitän Oliver Kahn klagte als ZDF-Experte die Führungsspieler besonders an: "Man hat nicht das Gefühl gehabt, dass in dieser Mannschaft eine Achse vorhanden ist. Es bleibt ein Rätsel, wie man in so einem Zustand der phasenweisen Apathie dieses letzte Gruppenspiel hingenommen hat."

Thomas Berthold, Weltmeister von 1990, forderte eine intensive Aufarbeitung der WM-Blamage. "Der DFB und die Bundesliga müssen sich jetzt hinterfragen. Zum Beispiel, ob es sinnvoll war, vor der WM langfristig mit Löw zu verlängern", sagte Berthold dem "Kicker". Der Bundestrainer habe bei der Personalauswahl keine glücklichen Entscheidungen getroffen. "Auf Sane und mit Petersen oder Wagner auf einen weiteren Stürmer zu verzichten war riskant und hat sich letztlich als Fehler erwiesen", sagte der 53-Jährige.

Buchwald und Magath nahmen Löw in Schutz

Nicht in den Chor der Löw-Kritiker stimmte Guido Buchwald mit ein, ebenfalls Weltmeister von 1990. Löw habe "in zwölf Jahren einen hervorragenden Job gemacht. Bei aller Enttäuschung muss man jetzt in Ruhe analysieren, dann sollte es mit ihm weitergehen", sagte der 57-Jährige dem "Kicker". Als Grund für das Ausscheiden nannte Buchwald mangelnden Teamgeist und mentale Schwächen.

Der langjährige Bundesliga-Trainer Felix Magath ist entsetzt, nahm aber ebenfalls Löw in Schutz. "So ein kolossales Versagen hatte ich mir nicht vorstellen können. Der Auftritt unserer Nationalmannschaft war so desolat, dass es nicht damit getan ist, einen Schuldigen zu suchen", schreibt der 64-Jährige auf seiner Facebook-Seite. "Der Auftritt wirft eher die Frage auf, ob das, was wir spielen, das ist, was wir nur können. ... In unserem Klubfußball haben wir schon einige Jahre keine internationalen Titel mehr vorzuweisen. Nun ist offenbar auch die Nationalmannschaft in diesem Abwärtstrend", stellte Magath fest.

Der frühere Europameister Bernd Schuster glaubt nicht an ein Ende der Ära von Löw. "Joachim Löw wird weitermachen, und es wird nichts weiter passieren, als dass es im September einen Neuanfang gibt. Er hat genügend Kredit", sagte der frühere Mittelfeldspieler des FC Barcelona, von Real und Atletico Madrid in einem Interview des Radiosenders Onda Cero.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Fensterputzer (5.146 Kommentare)
am 28.06.2018 19:42

Wenn man ganz leise ist und der Wind günstig weht,
kann man die Holländer und die Italiener lachen hören. zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.06.2018 20:55

Die Italiener sind gar nicht angetreten, sp weise und vorausschauend wie die Österreicher grinsen

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Andrula (818 Kommentare)
am 28.06.2018 17:07

Wenn man die Berichterstattung fast aller deutschen Medien in der Vorbereitung verfolgt hat - Grundtenor : die Mission zum Titel - ist ein klein wenig Schadenfreude nicht verwunderlich .
Und dass Löw - dessen Verdienste unbestritten sind - dieses mal bei der Kaderaufstellung daneben gegriffen hat kann jemand, der sich für Fußball interessiert wohl feststellen - auch wenn er selber kein Trainer war oder ist .
PS: man sollte erwähnen, dass Matthäus zu den besten deutschen Fußballern gehört und sich eine kritische Meinung erlauben kann .

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.06.2018 20:57

Der Löw hätte hingreifen können wo auch immer, es wäre daneben gewesen.

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 28.06.2018 15:08

wenn man schon gegen österreich in der vorbereitung verliert, ist es sicher, daß man auch bei der wm sofort ausscheidet.

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Neigi (99 Kommentare)
am 28.06.2018 13:28

Kritisieren kann jeder - sollen sie sich die Kritiker halt selber mal als Trainer zur Verfügung stellen und versuchen es besser zu machen ..... soweit ich weiß war der „Loddar“ doch auch mal Trainer. Erfolgreich?

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beisser (10.412 Kommentare)
am 28.06.2018 17:32

Der "Loddar" war als Trainer ähnlich erfolglos wie bei uns ein Krankl oder Polster.
Aus sicherer Entfernung als sogenannter Experte für TV oder Zeitung im Nachhinein g'scheit daherreden ist halt viel leichter als am Spielfeldrand Verantwortung zu übernehmen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.06.2018 20:51

Der Löw war ja auch einmal ein Spieler grinsen
Der Maradona war auch einmal ein Trainer grinsen

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 28.06.2018 13:19

Die Darsteller der WM-Blamage werden eine Weile mit der Häme der Anderen leben müssen.

Eine wirkliche Katastrophe sieht aber anders aus. Die Erde wird sich weiterdrehen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.06.2018 11:51

Wenns die Zeitungen nicht gäbe mit ihrer Freude an der Schadenfreude, dann blieben solche Äußerungen privat.

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ElimGarak (10.745 Kommentare)
am 28.06.2018 12:34

Sinds die Zeitungen? Die sind doch bloß Erfüllungsgehilfen der Kunden!

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.06.2018 20:43

Jo, und alle verdienen dran, an der Schadenfreude. Und die Inserate auch, die die Preise hoch treiben grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 28.06.2018 13:00

jago

so is es ..
und die OÖN findet genauso Schadensfreude daran es WIEDERHOLT zu melden traurig

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.06.2018 20:46

Die Kritiker der Marktwirtschaft kennen die leeren Regale der Ostblockstaaten nicht,

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