Abstieg nach 46 Jahren
ALTHEIM. Altheim muss runter. Und ein Telefonat wirft Fragen auf.
Die 2:3-Heimniederlage gegen Bad Wimsbach besiegelte den Abstieg des SK Altheim aus der Landesliga West. Der Traditionsklub muss nach 46 Jahren erstmals wieder den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Für Funktionär Josef Lindlbauer kommt das nicht völlig unerwartet: "Bereits vor vier Jahren standen wir vor dem Abstieg. Der Patient war womöglich vier Jahre lang krank, aber nie richtig gesund." Er spricht dabei vor allem die mangelnde Konstanz an, zudem kam im Frühjahr Verletzungspech dazu. Die verjüngte Mannschaft zog im Abstiegskampf den Kürzeren. "Existenzängste" gibt es beim Klub aber keine: "Den SK Altheim wird es sicher nicht zerreißen. Wir werden uns für die Bezirksliga gut aufstellen", sagt Lindlbauer. Torjäger Savicecvic dürfte bleiben, genau wie Trainer Karl Meister. Einen fahlen Beigeschmack hatte für Altheim-Trainer Karl Meister ein Anruf bei ihm von Union-Weißkirchen-Funktionär Hannes Neuweg drei Stunden vor der Partie. Die Weißkirchner bestritten das Parallelspiel in der Landesliga Ost bei Union Dietach. Die Heimelf rettete sich dabei mit einem überraschenden 4:0 in die Relegation. Hat Weißkirchen absichtlich verloren?
Karl Meister: "Neuweg stellte mir im Telefonat die Frage: ,Sollen wir Weißkirchner euch heute helfen?‘ Ich habe dann geantwortet, dass ich davon ausgehe, dass alles sportlich fair bleibt, und dass sie schon sehr hoch verlieren müssten, um uns zu schaden. Neuweg meinte dann noch, dass in solchen Spielen auch der Leader einmal hoch verlieren könne. Ich habe dem Gespräch zunächst nicht so viel Bedeutung beigemessen, aber jetzt nach dem Spiel hat es schon einen fahlen Beigeschmack." Ganz anders fasste Neuweg das Telefonat auf: "Es war bei diesem Gespräch von meiner Seite her nicht der geringste Hintergedanke dabei. Meister und ich befinden uns in bestem Einvernehmen. Ich habe ihm zuvor auch in einer SMS geschrieben, dass ich ihm alles Gute für den Abstiegskampf wünsche."
Meldung an den Verband
Fix absteigen muss neben Altheim die Union Schalchen nach der 1:3-Niederlage in Friedburg. Dietach schnappte den Relegationsplatz in der letzten Runde noch weg. Schalchen-Obmann Robertus Van Gils wurde über das besagte Telefonat zwischen Meister und Neuweg informiert. "Wir werden auf jeden Fall den Fußballverband informieren. Wenn das wirklich stimmen sollte, ist es eine sportliche Tragödie."
Sehr geehrte "Sportskollegen" aus Altheim und Schalchen!
Ich bin schon lange genug im Trainergeschäft dabei, ich habe aber noch nie einen anderen Verein für meine eigene Schwäche verantwortlich gemacht. Wenn ich in 26 Spielen nur 17 bzw. 18 Punkte erreiche und mein letztes Entscheidungsspiel ebenfalls verliere würde ich darüber nachdenken was in dieser Saison schief gelaufen ist. Nun zu unserem Spiel, die Union Dietach hat verdient gewonnen, sie waren topmotiviert und aggressiv in ihr Entscheidungsspiel gegangen. Ich habe in diesem Spiel auf mehrere Spieler verletzungsbedingt verzichten müssen, einige wollten mit Muskelverletzungen spielen, das hab aber ich verhindert. Wir haben erst in Runde 25 unseren Titel fixieren können, wir haben bei jedem Spiel enormen Druck verspürt und immer an unsere Grenzen gehen müssen.......es ist eigentlich eine Frechheit wie hier unser Verein in Misskredit gebracht wird!!!! Sportliche Grüße Alfred Olzinger, Trainer Union Weißkirchen
Schalchen und Altheim haben aber ihre letzte Partie unter Anderem auch deshalb verloren, weil in der LLW keiner ihrer Gegner mit der Reserve eingelaufen ist, weil sich das sportlich einfach nicht gehört.
Ihr habt ja in Runde 24 5:0, in Runde 25 8:0 gewonnen und in der Entscheidungsrunde um den Abstieg plötzlich 0:4 verloren.
War der 8:0 Sieg so hart erkämpft, dass eine Woche später reihenweise Spieler ausfallen?
Mir ist's eh wurscht, weil ich weder aus Altheim, noch aus Schalchen bin, aber die Sache hat an leichten Stallgeruch.