Nach Abgang von Gebauer: "Johannes Kreidl hat unser volles Vertrauen"

Vor dem Vormittagstraining der SV Guntamatic Ried am Donnerstag verabschiedete sich der langjährige Kapitän Thomas Gebauer im Trainingszentrum noch von der Mannschaft und dem Betreuerteam.

"Es war, glaube ich, für jeden ein komisches Gefühl, weil es bis vor kurzem völlig unrealistisch war, dass er den Verein verlässt und zum LASK geht", sagt Trainer Thomas Weissenböck und fügt hinzu: "Ich habe mit ihm schon bei meiner Zeit als Ried-Trainer vor mehr als zehn Jahren zusammengearbeitet. Damals hat er den Sprung zum Stammtorhüter gemacht, jetzt trennen sich unsere Wege. Dass er noch einmal eine neue Herausforderung annimmt, ist natürlich zu akzeptieren. Die Verabschiedung war emotional." Die Innviertler werden zwar noch einen Torhüter verpflichten, die Chancen für den 22-jährigen Johannes Kreidl, der von der zweiten Mannschaft des FC Nürnberg nach Ried wechselte, neuer Stammtorhüter des Zweitligisten zu werden, sind aber gut. "Er hat unser volles Vertrauen. Wir haben ihn geholt, dass er in die Fußstapfen von Thomas Gebauer treten wird. Dass dieser Fall jetzt so schnell eintreffen könnte, war für uns alle überraschend, aber Kreidl hat in den Vorbereitungsspielen und im Training sein Können oftmals unter Beweis gestellt.

Ried-Trainer Thomas Weissenböck

Darüber, wer Gebauer als Kapitän folgen könnte, wollte sich der Ried-Trainer noch nicht äußern. Mit dem derzeitigen Kader ist er durchaus zufrieden: "Der Kader ist gut, in der Vorbereitung haben alle bisher voll mitgezogen. Ich bin zufrieden, die Mischung aus arrivierten Spielern und jungen Talenten passt gut. Wir haben derzeit keinen Druck, noch auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Ich schließe aber nicht aus, dass wir noch den einen oder anderen Spieler verpflichten werden."

Kein Rieder mehr: Thomas Gebauer Foto: Scharinger

Nach den Abgängen der Stürmer Chabbi, Fröschl und Prosenik dürfte das Hauptaugenmerk bei der Spielersuche auf der Stürmerposition liegen. Weissenböck vertraut aber in Sachen Treffsicherheit durchaus auf seinen aktuellen Kader. "Thomas Mayer zeigt im Training, wie torgefährlich er ist. Auch Clemens Walch könnte eine noch offensivere Rolle einnehmen. Zudem macht Stefano Surdanovic sehr gute Fortschritte, und mit Darijo Pecirep haben wir einen guten Mittelstürmer verpflichtet."

"Dos Santos ist dann ein Thema, wenn er bei mir in der Kabine steht"

Mit der Personalie Flavio Dos Santos, auf den man im Innviertel bereits seit mehr als einem halben Jahr vergeblich wartet, beschäftigt sich der Ried-Trainer derzeit (noch) nicht. "Dos Santos ist dann ein Thema, wenn er bei mir in der Kabine steht und sagt, dass er jetzt hier."

Wie mehrmals berichtet, konnte Dos Santos wegen eines fehlenden Passes nicht aus seiner Heimat, den Kapverden, ausreisen. Den Pass soll er laut SVR-Manager Fränky Schiemer mittlerweile endlich erhalten haben, jetzt fehlt noch ein Visum.

Wie lange es allerdings dauern würde, bis der rechte Mittelfeldspieler wettkampffähig wäre, ist hingegen völlig ungewiss.