1:0 – EM in Deutschland, wir kommen!

BAKU. Ein Elfmetertor von Marcel Sabitzer reichte in Aserbaidschan – weil der Gegner in der 91. Minute nur die Stange traf
Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland – wir kommen! Mit einem 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg über Aserbaidschan schaffte Österreichs Fußball-Nationalmannschaft gestern in Baku den letzten Schritt, um zum vierten Mal nach 2008, 2016 und 2021 bei einer EM-Endrunde dabei zu sein.
Wieder einmal galt, dass der letzte Schritt der schwierigste ist. Auswärts in Baku hatte Österreichs Team schon 2005 unter Teamchef Hans Krankl nur 0:0 gespielt. Und auch diesmal musste man sich in Geduld üben. Es war ein Handspiel im Strafraum des Gegners zu Beginn der zweiten Halbzeit, das in einem davor offenen Spiel den Knoten löste. Marcel Sabitzer ließ sich bei dieser Chance nicht zwei Mal bitten. Er traf – wie schon beim 2:3 gegen Belgien – per Elfmeter, wobei der den Ball diesmal in die linke Ecke platzierte. Der Torhüter des Gegners erriet zwar die Ecke – hatte aber gegen den platzierten Schuss des Dortmund-Legionärs dennoch keine Chance. „Gänsehaut, das bedeutet uns extrem viel. Wir haben immer gefightet“, sagte der Goldtorschütze: „Es fühlt sich gut an.“
Bildergalerie: ÖFB-Team schafft in Aserbaidschan EM-Quali

Damit war auch die nicht gerade berauschende erste Halbzeit vergessen, die wohl auch der taktischen Ausrichtung von Ralf Rangnick geschuldet gewesen war. Er schickte trotz der großen Anzahl an verletzten Spielern nicht die nominell stärkste Mannschaft aufs Feld. Stattdessen wollte sich Rangnick genügend Optionen in der Hinterhand halten, um gegebenenfalls nachsetzen zu können. Und so war es dann auch.
Drei Wechsel zur Pause
Da kamen gleich nach Wiederbeginn mit Christoph Baumgartner und Patrick Wimmer zwei Spieler aus der Anfangself gegen Belgien plus Sabitzer, der ohne Verletzungsprobleme immer spielen würde, aufs Feld. Dafür gingen mit Alexander Prass, Romano Schmid und Florian Kainz drei jener vier Spieler vom Feld, die in Baku neu in die Startelf gekommen waren.

120 Sekunden nach Wiederanpfiff stand es dann auch 1:0. Und Sabitzer war auch beim Jubel anzumerken, welch große Last in diesem Moment von den Schultern des Teams gefallen war. Davor hatte man sich sehr schwer getan.
Österreichs Team – mit Stürmer Sasa Kalajdzic als viertem Startelf-Neuling – konnte in der ersten Halbzeit kaum Druck erzeugen, Aserbaidschan war immer wieder nach schnellen Umschaltmomenten gefährlich.
Nach der Pause wurde es besser, Österreich konnte sich mehr in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Sasa Kalajdzic hätte beinahe die vorzeitige Entscheidung besorgt (50.). Auch Sabitzer (55.) und Florian Grillitsch (58.) fanden gute Chancen vor.
Dennoch wurde es eine Zitterpartie bis zum Ende. Und beinahe wäre es tatsächlich noch schiefgegangen. In der 91. Minute kam Aserbaidschans Toral Bayramow am Elfer völlig frei vor Torhüter Alexander Schlager zum Schuss.
Seine Mitspieler jubelten bereits, als der Mittelfeldspieler den Ball an die linke Stange setzte. Es wurde sogar noch turbulenter: In der hektischen Schlussphase sah der nach 82 Minuten eingewechselte Guido Burgstaller auch noch Gelb/Rot (95.). 30 Sekunden später hieß es für Österreichs Spieler endgültig: Deutschland, wir kommen! Und die ÖFB-Teamspieler jubelten in Dressen mit der Aufschrift „Alles machbar beim Nachbar“.

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