Die Weltmeister aus Frankreich treffen auf den Ex-Torhüter von Sierning
WIEN. Martin Fraisl dürfte heute sein Nationalteam-Debüt feiern – einst spielte er in der OÖ-Liga.
Egal, wen Frankreichs Teamchef Didier Deschamps im heutigen Länderspiel gegen Österreich aufbieten wird – der Weltmeister wird das heutige Spiel gegen Österreich (20.45 Uhr, ORF eins live) mit einem Starensemble bestreiten. Bestes Beispiel: Die beiden für heute erwarteten Starstürmer Karim Benzema (Real Madrid/30 Millionen Euro) und Antoine Griezmann (Atletico Madrid/35 Millionen Euro) dürften aufgrund ihres fortgeschrittenen Fußballer-Alters von über 30 Jahren den geringsten Marktwert des Teams haben. Insgesamt dürften die Franzosen heute einen Marktwert von einer knappen halben Milliarde Euro aufbieten. Sollte Kylian Mbappe (160 Millionen) wie erwartet nur Ersatz sein, wird Leipzig-Stürmer Christopher Nkunku mit 80 Millionen Euro die Liste anführen.
Rangnicks Historie mit Mbappe
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick verbindet mit Frankreichs Starstürmer Mbappe eine besondere Vergangenheit. "Ich habe mich im Winter 2015 zweimal in Paris mit seinen Eltern und ihm getroffen. Mit seinen Eltern waren wir uns damals in Leipzig komplett einig. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen, dass ich vier Jahre später selber Trainer von Leipzig sein würde." Der Hintergrund: Leipzig hatte sich damals von seinem Trainer Alexander Zorniger getrennt. Eine langfristige Perspektive gab es damals nicht, weshalb sich der Transfer zerschlug. Rangnick über den 23-jährigen Mbappe: "Seine Entwicklung hat bestätigt, was wir schon damals im Alter von 16, 17 Jahren in ihm gesehen haben. Wenn man sein Alter und seine Stärken in Betracht zieht, ist er das Maß aller Dinge für die Zukunft, wenn er einigermaßen auf dem Boden bleibt."
Um den französischen Angriff stoppen zu können, wird eine perfekte Leistung notwendig sein. Rangnick: "Bei allem Respekt, aber Frankreich hat deutlich mehr individuelle Qualität als Dänemark. Wir haben uns auch die Gegentore aus dem Dänemark-Spiel noch einmal ganz genau angesehen."
Über Schalke ins Nationalteam
Bereits vor den vier Länderspielen hatte Rangnick angekündigt, dass alle Spieler zum Einsatz kommen werden. Das gilt auch für die Torhüter-Position. Und da wird wahrscheinlich schon heute – ansonsten spätestens am Montag gegen Dänemark – auch Martin Fraisl zu seinem Teamdebüt kommen. Der 29-Jährige hat eine ganz besondere Vergangenheit hinter sich: Denn vor zehn Jahren spielte er nicht in einer Top-Jugendakademie, sondern mit dem SV Sierning in der OÖ-Liga gegen Mannschaften wie Bad Ischl oder Bad Schallerbach. Der Kopfschutz, den er damals bei jedem Spiel wohl in Anlehnung an Chelseas Torhüter-Legende Petr Cech getragen hat, ist längst Geschichte und wird nicht mehr aufgesetzt.
Die Entwicklung von Fraisl, der im Bezirk Amstetten nahe der oberösterreichischen Landesgrenze aufgewachsen ist, gleicht seither einem Märchen: Eine Nachwuchsakademie hat er nie von innen gesehen. Stattdessen ging es nach seinem Abgang aus Sierning Schritt für Schritt bergauf. Vom österreichischen Zweitligisten FAC aus ging es zu Botosani nach Rumänien, von dort zum deutschen Zweitligisten Sandhausen und danach zu ADO Den Haag in den Niederlanden. Vergangene Saison wechselte er als Ersatztorhüter zum FC Schalke 04, nützte seine Chance und war im Saisonfinish die Nummer eins, als man den Meistertitel in der zweiten Liga holte und damit in die Bundesliga aufstieg. Heute könnte die Karriere mit einem Einsatz gegen den Weltmeister einen weiteren Höhepunkt finden.
Zahlenspiele
23 Mal trafen Österreich und Frankreich in Fußball-Länderspielen aufeinander. Die Bilanz spricht mit zwölf Siegen bei zwei Remis und neun Niederlagen für die "Equipe Tricolore", die auch das jüngste Kräftemessen am 14. Oktober 2009 in der WM-Quali in Saint-Denis mit 3:1 für sich entschied. Damit gelang die Revanche für das "Hinspiel", in dem Janko (8.), Aufhauser (41.) und Ivanschitz (73./Elfmeter) am 6. September 2008 einen 3:1-Erfolg für den ÖFB herausgeschossen hatten.
"Spiele, die wir lieben"
Kapitän David Alaba blickt dem Nations-League-Spiel des österreichischen Fußball-Nationalteams gegen Frankreich erwartungsfroh entgegen. Das Duell mit dem Weltmeister werde zeigen, wie es um den zuletzt an den Tag gelegten Aufwärtstrend stehe, sagte der 29-jährige Real-Madrid-Profi, der speziell vor einem Gegner warnt: seinem stürmischen Klub-Kollegen Karim Benzema. "Es ist etwas Besonderes, jeden Tag sehen zu können, wie hart und intensiv er arbeitet. Er hat eine herausragende Saison gespielt", erläuterte Alaba.
"Die Vorfreude ist riesig. Das sind Mannschaften, mit denen wir uns messen wollen, und Spiele, die wir lieben zu spielen", betonte der rot-weiß-rote Fußballer des Jahres 2021, der mit seinen Kollegen ohne großen Respekt in die Begegnung mit den Franzosen gehen will. „Wir werden sie noch einmal analysieren und dann versuchen, Lösungen zu finden. Wir werden dagegenhalten“, versicherte Alaba.
Alles Gute für dein erstes Länderspiel
Kann noch immer nicht verstehen das Schalke seinen Vertrag nicht verlängert hat
Viel Glück bei deiner Vereinssuche
Irre diese Überschrift.
Qualitätszeitung.
aber im Grunde genommen stimmt die Überschrift, wenn auch ein wenig "patschert" formuliert.