Sturm verlor auch zweites CL-Spiel: Heim-0:1 gegen Brügge
KLAGENFURT. Sturm Graz hat im ersten Champions-League-Heimspiel seit mehr als 23 Jahren den erhofften Punktgewinn verpasst.
Der ersatzgeschwächte österreichische Fußball-Doublesieger musste sich am Mittwoch in Klagenfurt dem belgischen Meister FC Brügge nach hartem Kampf knapp, aber verdient mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Damit kassierte die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer im zweiten Spiel der Ligaphase in der Königsklasse die zweite Niederlage.
Für Brügge avancierte Christos Tzolis mit einem sehenswerten Schuss ins lange Kreuzeck (23.) zum Matchwinner. Für die rot-weiß-roten Vertreter war es in der Champions League hingegen die vierte Pleite in ebenso vielen Partien. Sturm war zum Auftakt bei Stade Brest (1:2) unterlegen, Vizemeister Salzburg hat nach zwei von acht Runden ebenfalls noch keinen Zähler am Konto. Am 22. Oktober hat Sturm im Heimspiel gegen Sporting Lissabon die nächste Gelegenheit.
Drei Leistungsträger fehlten
Ohne die drei verletzten Defensivleistungsträger Gregory Wüthrich, Jon Gorenc Stankovic (beide verletzt) und Dimitri Lavalée (gesperrt) war Ilzer zu Umstellungen gezwungen. In der Innenverteidigung feierte Niklas Geyrhofer sein Champions-League-Debüt, den Abräumer vor der Abwehr gab Tochi Chukwuani. Auch die Teenager Malick Yalcouyé (18) und Amady Camara (19) standen erstmals in der Königsklasse in der Startelf, die Ilzer-Truppe hatte ein Durchschnittsalter von 22,1 Jahren.
Die Sturm-Anhänger äußerten vor dem Anpfiff ihren Unmut über das Ausweichquartier in Kärnten. "Im Übrigen sind wir der Meinung, dass Sturms Heimat Graz sein muss", stand auf dem größten von vielen Bannern. Da das Stadion in Liebenau die Voraussetzungen für die Königsklasse nicht erfüllt, musste ein Großteil der 23.205 Fans den Weg ins Wörthersee Stadion auf sich nehmen.
Lautstark angefeuert von den heimischen Fans gelang es den Grazern, die favorisierten Belgier in der Anfangsphase weitgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Gäste hatten lange Ballbesitzphasen, die Mannschaft von Trainer Nicky Hayen suchte geduldig nach Löchern in der Sturm-Verteidigung. In der 16. Minute testete Tzolis Sturm-Tormann Kjell Scherpen, wenig später versenkte der Grieche den Ball nach einem idealen Wechselpass von Raphael Onyedika mithilfe der Innenstange unhaltbar im langen Kreuzeck. Außenverteidiger hatte sich Max Johnston folgenschwer verschätzt.
Sturm nach Gegentor mutiger
Nach dem Gegentor präsentierte sich die Ilzer-Elf deutlich mutiger und hatte mehr vom Spiel. Viel Torgefahr strahlten ein Camara-Roller (26.), ein abgefälschter Yalcouye-Schuss (29.) und ein abgeblockter Biereth-Versuch (39.) aber nicht aus. Die zweite Hälfte begann ausgeglichen, beide Teams bemühten sich um ein spielerisches Übergewicht. Dann konnte sich Sturm bei Scherpen bedanken, der eine Großchance des freistehenden Jutgla entschärfte (56.). Augenblicke zuvor war der niederländische Schlussmann auch bei einem Tzolis-Schuss zur Stelle.
Ilzer versuchte, mit den Einwechslungen von Seedy Jatta, Tomi Horvat und Erencan Yardimci neuen Schwung zu bringen. Das funktionierte auch, Brügge-Goalie Simon Mignolet musste bei einer Horvat-Hereingabe eingreifen (68.), ein Chukwuani-Schuss ging weit vorbei (69.). Sturm hielt die Begegnung offen und hatte bei einem Chukwuani-Kopfball nach einer Ecke die beste Ausgleichsmöglichkeit (76.).
In der Schlussphase verwaltete Brügge den Vorsprung geschickt und hatte Pech, dass Michal Skoras knapp aufs lange Eck verzog (84.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Mignolet bei einem Geyrhofer-Schuss aus (86.). Der ersehnte Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen. Nach dem Schlusspfiff sorgten einige Brügge-Fans mit dem Wurf mehrerer Bengalos auf den Rasen für ein Pfeifkonzert.
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