Bedeuten Manuel Neuers Aussagen sein Ende beim FC Bayern?
MÜNCHEN. Der Torhüter musste nach seinen Aussagen Kritik einstecken – sein Klub liegt nach dem 4:2 über Wolfsburg an der Tabellenspitze.
Zumindest sportlich ließ sich der FC Bayern München von der angespannten Stimmung im Verein am Sonntag nichts anmerken: Nach dem 4:2 (3:1) gegen Wolfsburg liegt der deutsche Rekordmeister an der Tabellenspitze. Mit den Toren von Coman (9., 14.) und Müller (19.) war beim Stand von 3:0 bereits nach den ersten 20 Minuten alles entschieden.
Der Druck hatte sich davor auch aufgrund der Aussagen des verletzten Torhüters Manuel Neuer weiter aufgebaut. Der hatte die Freistellung von Tormanntrainer Toni Tapalovic, der gleichzeitig auch sein Trauzeuge ist, scharf kritisiert. "Für mich war es ein Schlag, als ich bereits auf dem Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz herausgerissen. Das war das Krasseste, das ich in meiner Karriere erlebt habe. Und ich habe schon vieles erlebt", wurde Neuer, der mit einem Unterschenkelbruch lange ausfällt, in der "Süddeutschen Zeitung" zitiert. Für die Bayern ist Neuers Sololauf, für den er auch außerhalb des Bayern-Kosmos Kritik einstecken musste, ein Problem. "Die Enttäuschung, die er beschreibt, die herrscht auch bei uns, weil Manuel seine persönlichen Interessen über die Interessen des Klubs gestellt hat", sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn. "Wir haben ein wichtiges Thema mehr mit Manuel zu besprechen", reagierte auch Sportchef Hasan Salihamidzic verärgert. Mit Yann Sommer haben die Bayern nach Neuers Verletzung eine Alternative, der man auch langfristig einen Stammplatz in der Bayern-Elf zutrauen kann. Leicht möglich, dass Neuer, dessen Vertrag noch bis Sommer 2024 läuft, nach dem Abgang seines Vertrauensmanns Tapalovic auch selbst seine Zeit beim FC Bayern als abgelaufen sieht.
In der Tabelle bleiben die Top Sechs nur durch sechs Punkte getrennt. Auch Oliver Glasner gewann mit Frankfurt gegen Hertha BSC Berlin mit 3:0.