Russland hob Einreiseverbot für deutschen Doping-Enthüller auf
BERLIN. Die russische Regierung hat das Einreiseverbot für den ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt zur Fußball-WM aufgehoben.
Das teilte der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag auf Twitter mit. Unklar ist aber offenbar noch, ob Seppelt aus Russland über die WM berichten darf. Maas sprach nur von einem "Zwischenerfolg".
Die russische Seite habe mitgeteilt, "dass @hajoseppelt zumindest zur WM einreisen darf. Setzen wir uns weiter für freie Berichterstattung ein", schrieb er. Zuvor hatte "stern.de" darüber berichtet, dass Seppelt nun doch ein Visum bekommen soll.
Die ARD hatte am Freitag mitgeteilt, dass das vom SWR für Seppelt beantragte Visum für den Titelkampf vom 14. Juni bis 15. Juli für ungültig erklärt worden sei. Der Journalist stehe auf einer Liste der in Russland "unerwünschten Personen" und könne daher nicht in die Russische Föderation einreisen. Nähere Angaben zu den Hintergründen seien nicht gemacht worden, teilte der Sender mit. Die deutsche Bundesregierung hatte die russische Entscheidung am Montag scharf kritisiert.
Justiz kündigte Vernehmung an
Die russische Justiz will Seppelt vernehmen, falls dieser zur Fußball-WM kommen sollte. Hintergrund seien die laufenden russischen Ermittlungen gegen den Doping-Kronzeugen Grigori Rodschenkow, sagte die Sprecherin des Staatlichen Ermittlungskomitees am Dienstag in Moskau.
Russland habe Deutschland um Rechtshilfe ersucht, um Seppelt zu dessen Enthüllungen über angebliches Doping befragen zu können. Die deutsche Seite habe immer darauf verwiesen, dass der Journalist von seinem Recht auf Zeugnisverweigerung Gebrauch mache.
Seltsam, dass die FIFA dazu noch nichts gesagt hat.