Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Neue Gesundheitskasse: Zuerst Säbelrasseln, dann Einstimmigkeit

Von Alexander Zens, 17. Dezember 2019, 19:21 Uhr
Neue Gesundheitskasse: Zuerst Säbelrasseln, dann Einstimmigkeit
Das Logo der ÖGK wurde am Dienstag an der Zentrale in Wien angebracht. Bild: APA

WIEN. Das oberste ÖGK-Gremium beschloss am Dienstag, Krankenstandsmissbrauch zu analysieren und Leistungen zu harmonisieren

Ein VP-interner Zwist spielte sich am Dienstag rund um die Sitzung des Überleitungsausschusses der neuen Gesundheitskasse (ÖGK) ab. Der Vertreter des Arbeitnehmerbundes ÖAAB, Martin Schaffenrath aus Tirol, kritisierte Bestrebungen der Wirtschaftsbundvertreter, Verschärfungen beim Krankenstand einzuführen. Man dürfe Arbeitnehmer nicht unter Generalverdacht stellen. Er sei dagegen, dass Firmen die Überprüfung des Krankenstandes anordnen könnten und in der Krankmeldung eine Diagnose stehe.

Der ÖAAB-Mann ist einer von sechs Arbeitnehmervertretern im obersten ÖGK-Gremium, ebenso viele Arbeitgebervertreter gibt es. Die fünf SP-Gewerkschafter fürchten, dass der ÖAAB Erfüllungsgehilfe der Wirtschaft wird. Dann hätten ÖVP und FPÖ eine Mehrheit von sieben Personen. Doch am Dienstag opponierte Schaffenrath.

Mehrere Stunden wurde gerungen, letztlich gab es einen Kompromiss, der sogar einstimmig von allen zwölf Funktionären beschlossen wurde: Die ÖGK wurde beauftragt, eine Analyse und mögliche Maßnahmen gegen Krankenstandsmissbrauch zu erarbeiten. Verschärfungen gibt es noch nicht.

Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger kritisierte, dass die Gewerkschaft zuvor Panikmache betrieben habe. Die oberösterreichische Unternehmerin Ursula Krepp, die im Ausschuss ist, sagte, man habe nicht verlangt, Diagnosen bekanntzugeben. Wichtig sei, zu wissen, wie lange ein Mitarbeiter ausfalle. Generell: Wenn der ÖAAB anders als der Wirtschaftsbund stimmt, "dann ist das Demokratie, wir werden das aushalten".

In der Sitzung wurde auch die Harmonisierung von Leistungen über die Bundesländergrenzen hinweg einstimmig beschlossen, die ab offiziellem Start der ÖGK am 1. Jänner gilt. Wie berichtet, geht es um Krankentransporte, Krankengeld, Heilbehelfe.

"Am 1. 1. darf nichts passieren"

Nicht nur am Dienstag, generell herrscht in der ÖGK hektisches Treiben. "Wir sind das größte Start-up Österreichs", beschreibt Sprecherin Andrea Mayrhofer die Herausforderung der Fusion der neun Gebietskrankenkassen mit 12.000 Mitarbeitern. "Am 1. Jänner darf nichts passieren. Die Versicherten sollen von der Fusion nichts merken", das habe höchste Priorität.

mehr aus Innenpolitik

Lopatka: Zusammenarbeit mit FPÖ in EU "unmöglich"

Die große Koalitionsnummer: So realistisch ist Schwarz-Rot im Herbst

Schilling auf Konfrontation mit EVP: "Lügenkampagne"

KZ-Gedenken in Mauthausen: "Das Recht richtete sich nach der Politik"

Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

28  Kommentare
28  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 18.12.2019 13:34

Alles was hie herum geschrieben wir ist richtig, aber was ist dann an meiner Kritik falsch?

lädt ...
melden
antworten
eulenspiegel (724 Kommentare)
am 18.12.2019 09:54

Jetzt ist unser super Gesundheitswesen Geschichte. Ab jetzt heist es nur Bares ist wahres!

lädt ...
melden
antworten
primavera13 (4.190 Kommentare)
am 18.12.2019 09:53

Die Zusammenlegung ist nur ein Oberschmäh, da nur die Gebietskrankenkasse erfasst wird. Und auch hier wurde nur eine zusätzliche Österreichweite Struktur oben aufgepackt, damit der Zentralisierer Kurz alles kontrollieren kann vom Schreibtisch in Wien.

Die Länderkassen bleiben ja weiterhin. Nur die Mitbestimmung wurde durch Kurz jetzt sehr arbeitergeberfreundlich geregelt. Und das ist der einzig wirkliche Grund für die Reform. Kurz hat den Arbeitnehmern die Selbstverwaltung geraubt. In Zukunft bestimmen die Arbeitgeber gemeinsam mit dem arbeitgeberfreundlichen ÖAAB.

Herr Kurz: die Arbeitnehmervertreter sollten in der Sozialversicherung der Selbstständigen jetzt auch 50% Mitbestimmung erhalten. Das wäre nur gerecht!

"Zusammengelegt" wurde ja zufällig nur die Gebietskrankenkassen.
Jene Kassen mit ÖVP-Zielgruppen (Selbstständige, Bauern, Beamte) hat der Konzerne-Kanzler freilich außen vor gelassen. Dort wurden natürlich auch die Mitbestimmungsverhältnisse nicht geändert.

lädt ...
melden
antworten
primavera13 (4.190 Kommentare)
am 18.12.2019 09:52

Die Abgeordneten von ÖVP und FPÖ fallen im Nationalrat nicht unbedingt dadurch auf, dass sie Arbeitnehmerfreundliche Interessen vertreten. Im Gegenteil.

Kurz und Strache sind sogar schlimmer als die Austrofaschisten der 1930iger Jahre. Sie haben die Mehrheitsverhältnisse in der Sozialversicherung "arbeitnehmerfreundlich" auf den Kopf gestellt.

Bei den Austrofaschisten war in der Sozialversicherung das Verhältnis Arbeitnehmervertreter:Arbeitgebervertreter noch 2:1
Bis 2018 war es 4:1

Kurz und Strache kürzten das Verhältnis zum Nachteil der Arbeitnehmer auf 1:1

D.h. die Arbeitgebervertreter haben zusammen mit dem tendenziell ÖVP- und Arbeitgeberfreundlichen ÖAAB immer eine satte Mehrheit.

Damit ist die Selbstverwaltung durch die Arbeitnehmer gekillt.

Es werden schwere Zeiten und viele Zusatzkosten auf die Arbeitnehmer zukommen. Denn die Arbeitgebervertreter sind immer erfinderisch, eigenen Kosten auf andere (=Arbeitnehmer) abzuwälzen.

Die ersten 2 Krankenstandstage als Urlaub?

lädt ...
melden
antworten
europa04 (21.652 Kommentare)
am 18.12.2019 09:04

Es wurde Gott sei Dank die perfide Absicht der Wirtschaft noch vor der Abstimmung durchschaut und medial publik gemacht.
Dadurch hat der Schwarz-Türkise ÖAAB und ÖVP-Vertreter den Druck der Öffentlichkeit NICHT mehr ausgehalten und schweren Herzen gegen seine Parteifreunde aus der Wirtschaft gestimmt.
Mal sehen wie lange dieser ÖVP-Türkise ÖAAB Vertreter durch sein Abstimmungsverhalten noch in diesem Gremium sein wird!!!

lädt ...
melden
antworten
Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 18.12.2019 08:14

Wie lange ein Mitarbeiter ausfalle, steht ohnedies auf jeder Krankmeldung.

Die angestrebte Harmonisierung der Leistungen läuft ebensolange.

Die Schonung der Millionenbetrüger der Wirtschaft wird noch ausgeweitet.

Aber den kleinen Hackler mit dem belasteten Arbeitsplatz wird keine ausreichende Erholung nach einer Krankheit gegönnt.

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.12.2019 06:54

Ursula Krepp dürfte dort sehr falsch am Platz sein. Sie glaubt offenbar, Krankheiten mit einbauen zu können in die Erfolgspläne der Firma. Wo hat man je gelernt, dass sich Krankheit planen lässt?
Vielleicht hätte mancher Unternehmer mehr Erfolg, wenn der Druck durch Planziele zurückgenommen wird und die Mitarbeiter dadurch weniger erkranken.
Menschlich bleiben und nicht zum Roboter verkommen, wo man das Gehirn ausschalten sollte, wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.615 Kommentare)
am 18.12.2019 07:08

Das gift ja die Firmen so, dass Krankenstand nicht planbar ist.
Deswegen wollen sie die Hoheit WER bestimmen kann, ob ein Mitarbeiter krank ist, von den Ärzten zu sich selber transferieren.
Der Arzt kann dann nur eine Empfehlung ausschreiben der Mitarbeiter solle doch bitte freigestellt werden... aber die Firmen wollen bestimmen, ob der Mitarbeiter dann tatsächlich daheim bleiben darf oder nicht.
Und wenn viel zu tun ist, dann muss man eben auch krank arbeiten. Weil das Wohl der Firma geht ja natürlich über alles.

Soweit dürfen wir es definitiv nicht kommen lassen !!!!

lädt ...
melden
antworten
gent (3.909 Kommentare)
am 18.12.2019 07:32

Ziemlich polemisch, was Sie hier zum besten geben! Habens sachlich nichts drauf?

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.12.2019 07:43

Was ist hier polemisch? Sachlich konnte ich das in jahrzehntelanger Berufstätigkeit verfolgen und analysieren. Dort wo Menschlichkeit eine Rolle spielt, florierten die Betriebe. Wenn das abhanden kommt, reiht sich ein Schaden an den anderen.
Leider dürfte bereits in Vergessenheit geraten, wie Betriebe in den Wiederaufbaujahren, und da zähle ich die Jahre bis in die 80er hinein, dazu, funktioniert haben oder geführt wurden.
Das schlimme am Kapitalismus ist, dass er darauf aufgebaut ist, dass ein Nullwachstum einem Verlust gleichkommt. Und dazu wird verlangt, dass Menschen
immer besser funktionieren sollten. Wie soll das möglich sein?

lädt ...
melden
antworten
gent (3.909 Kommentare)
am 18.12.2019 10:26

Die Ansage, "Sie glaubt offenbar, Krankheiten mit einbauen zu können in die Erfolgspläne der Firma" ist Polemik pur! Da mögen Sie und Ihre Beifallklatscher noch so anderer Meinung sein, ich bleib dabei.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 18.12.2019 06:32

Wenn man weiss wie unverschämt Ärzte unbefristete Krankmeldungen ausstellen, eigentlich ein Verstoß gegen den§ 2 Vertrag, und die Gkk und die Ärztekammer dies decken, ist es richtig, dass rigoros kontrolliert wird und gestraft wird!!

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.615 Kommentare)
am 18.12.2019 06:50

Sie unterstellen also den Ärzten, dass sie generell und systematisch das System missbrauchen und falsche Krankenstände ausstellen ????

Ich hoffe mal, sie haben dafür auch gute Belege.
Und nicht nur "das weiß ja jeder"-Aussagen.

lädt ...
melden
antworten
Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 18.12.2019 07:22

so mancher "Arzt" macht sich mit heftigen Krankenstandschreiben ein leichtes Leben!

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.12.2019 07:32

Dann nennen sie doch solche Ärzte beim Namen! Ein Berufsstand, der sehr wohl mehr Verantwortung trägt, als jeder Unternehmer, darf nicht in den Dreck gezogen werden.
Ich könnte hingegen einige Arbeitgeber nennen, die sehr viel dazu beitragen, dass die Arbeitnehmer krank werden. Ich mach es vernünftigerweise nicht, oder nur dort, wo ich andere vor Schaden bewahren will.

lädt ...
melden
antworten
gent (3.909 Kommentare)
am 18.12.2019 07:38

Wir erwarten jetzt Namen! Gerade Sie fordern solche ja von anderen!

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.12.2019 07:47

Gent, sie werden die Namen nicht bekommen. Arbeitsmediziner allerdings schon!
Die sind zuständig, hier dagegen zu arbeiten.

lädt ...
melden
antworten
gent (3.909 Kommentare)
am 18.12.2019 07:31

Also von generell und systematisch lese ich nichts! Von Einzelfällen kann ich selbst berichten, wie wohl andere auch.

lädt ...
melden
antworten
MitDenk (29.558 Kommentare)
am 18.12.2019 07:51

Berichten sie die Einzelfälle dort, wohin das gehört.
Verhindert muss werden, dass Ärzte gegen Unternehmer ausgespielt werden oder sie zu Handlangern der Unternehmer werden. Arbeitnehmerschutz ist eine äußerst wichtige Sache in Zeiten wie diesen, wo es nur noch um Gewinnmaximierung gehen soll und die Wirtschaftspraktiken manchmal verrückt spielen.

lädt ...
melden
antworten
gent (3.909 Kommentare)
am 18.12.2019 08:10

Sie vernadern gerne, wie Sie ja andernorts gestehen. Mir persönlich liegt das nicht.

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 18.12.2019 07:39

Auf hört die Signale.
Sie haben keine Ahnung ausser Klassenkampf

lädt ...
melden
antworten
europa04 (21.652 Kommentare)
am 18.12.2019 08:56

@ADASCHAUHER: Hast du das dem Möchtegern auch gesagt??? Vizepolizeipräsident Alexander Gaisch "Wissen Sie nicht, wer ich bin?"
Ach so, das ist ja ein schwer kranker Beamter, der darf Krankfeiern auf Steuerzahlerkosten!!!
Der gewöhnliche Arbeitnehmer soll sich von den Ausbeuterchefs unter Druck setzen lassen und du findest das OK. Spricht viel über deinen Charakter!!!

Eines ist auch ganz sicher, wie lange ich krank bin, entscheidet NICHT der Arzt und schon gar NICHT der Chef. Wenn ich wieder gesund bin, dass habe immer ich selber entschieden, ich muss das spüren. NICHT DER ARZT und NICHT DER CHEF

lädt ...
melden
antworten
Fraga (572 Kommentare)
am 17.12.2019 22:29

Gut dass rechtzeitig die Absicht der Wirtschaft/Dienstgeber publik gemacht wurde. Wenn es im stillen Kämmerlein gewesen wäre, wäre mit Sicherheit drübergefahren worden.

Wie sagte schon der Liedermacher Ringsgwandl:" Hühnerarsch sei wachsam!"

lädt ...
melden
antworten
eihwaz (1.127 Kommentare)
am 17.12.2019 21:01

Leider wird nur bei den " ASVGlern" hingeschaut, wie man ja schon sehr häufig gelesen hat flüchten ranghohe Beamte wenn*s brenzlig wird sehr häufig in den Krankenstand und finden immer einen Arzt der das für sie bewerkstelligt.

lädt ...
melden
antworten
soling (7.432 Kommentare)
am 17.12.2019 23:32

Sie meinen den Herrn Penn, den mit dem Swap ?

lädt ...
melden
antworten
koarl (287 Kommentare)
am 18.12.2019 08:04

https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/Psychiater-soll-klaeren-ob-Magistratsdirektorin-zur-Arbeit-muss;art67,2601499

lädt ...
melden
antworten
ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 17.12.2019 19:58

Ich versteh die Aufregung überhaupt nicht. Wenn man etwas älter ist, dann kann man sich noch gut an die Kontrolleure der Krankenkasse erinnern, die kamen um zu schauen, ob man tatsächlich im Bett liegt oder einen schönen Einkaufsbummel macht, etc.etc. Das war eigentlich völlig normal. Alles was man missbrauchen könnte, sollte man auch kontrollieren (können/dürfen/müssen/sollen).

lädt ...
melden
antworten
tradiwaberl (15.615 Kommentare)
am 18.12.2019 06:49

Das passiert auch nach wie vor noch. Und ist auch völlig ok.
Aber das sollen die richtigen Stellen machen.
Der Arbeitgeber ist das sicher nicht !!
Und es geht den Arbeitgeber auch absolut gar nichts an, WARUM jemand in Krankenstand ist. Wenn der Arzt das sagt, dann ist das so. Die wenigsten Bosse in den Firmen sind Ärzte und können damit was anfangen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen