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Kanzler macht den Deckel auf die Strom-Debatte: Subvention denkbar

Von OÖN, 18. Juli 2022, 00:04 Uhr
Nehammer
Nach dem Druck fast aller ÖVP-Landesobleute sieht Nehammer Spielraum für eine Strompreis-Stütze. Bild: Volker Weihbold

WIEN. Finanzministerium prüft Vorschlag von WIFO-Chef Gabriel Felbermayr für Gutschrift

Mit dem steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler stimmte am Wochenende ein weiterer VP-Landeschef in die Rufe nach einem Strompreis-Deckel ein. Eine Woche nachdem seine niederösterreichische Kollegin Johanna Mikl-Leitner die innerparteiliche Debatte eröffnet hatte, setzte VP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer, der sich anfangs dagegen ausgesprochen hatte, ein vorläufiges Ende darunter.

Das Finanzministerium prüft nun in des Kanzlers Auftrag zumindest eine Subventionierung des Strompreises – nach dem Modell, das der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts, Gabriel Felbermayr, vorgeschlagen hatte. Zuvor hatte das Kanzleramt bereits ventiliert, dass es in dieser Frage "keine Denkverbote" gebe. Immerhin sieht Felbermayr in seinem Modell selbst keinen "Deckel", zumindest nicht auf den Preis: Vielmehr schlägt er vor, dass der Staat einen Teil der Stromrechnung via Gutschrift übernimmt – wer mehr als den im Modell festgelegten Normverbrauch konsumiert, muss diesen Strom selbst zu marktüblichen Preisen zahlen.

Aus "Nein" wird "interessant"

Ein "interessantes" Modell, wie Nehammer nun findet. Finanzminister Magnus Brunner (VP) solle dies "genau prüfen" und mit Felbermayr über Ausgestaltung und Kosten wie Nutzen nachdenken.

Man arbeite bereits daran, ließ Brunner gestern wissen. "Wir prüfen, ob und wie dieses Modell technisch umsetzbar ist und wie wir die Menschen damit finanziell entlasten können", hieß es aus seinem Büro. Über das Ergebnis soll im Krisenkabinett der türkis-grünen Koalition beraten werden.

Die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigte sich bereits gestern angetan von dem Modell: Die Idee sei "sehr gut", auch weil sie die Menschen motiviere, Strom zu sparen, wenn sie nur einen Teil der Kosten subventioniert bekommen.

Für Opposition zu langsam

SPÖ und FPÖ warfen Nehammer vor, viel zu spät zu reagieren. Es sei an "Zynismus und Menschenverachtung nicht zu überbieten", wenn der Kanzler erst jetzt einen Deckel prüfen lasse, sagte FP-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein.

Auch SP-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch monierte, die angekündigte Prüfung werde Wochen dauern und "die Menschen werden weiter unter dem großen Preisdruck leiden". Nehammer agiere im "Schneckentempo" in der "Teuerungskrise".

Die SPÖ musste wegen einer gestern angekündigten Gebührenerhöhung in Wien freilich selbst Kritik unter anderem seitens der VP einstecken.

ÖGB-Modell mit gedeckeltem Preis

Der Gewerkschaftsbund hat bereits Berechnungen angestellt, wie ein Modell ähnlich dem von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr in Zahlen gegossen werden könnte. Der Grundbedarf eines Haushalts wird dabei mit 3000 Kilowattstunden Strom für einen zweiköpfigen Haushalt definiert. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian schwebt für diesen Grundbedarf ein gedeckelter Preis von 20 Cent pro Kilowattstunde vor. Inklusive Leitungsgebühr käme man so auf Stromkosten von 600 Euro brutto im Jahr. Beim Gas wurden knapp unter 10.000 Kilowattstunden Verbrauch für eine 70-Quadratmeter-Wohnung angenommen. Das ergibt bei einer Obergrenze von acht Cent pro Kilowattstunde eine Rechnung von maximal 784 Euro.

Die Kosten für dieses Modell beziffert Katzian – unter Annahme, dass sich die Energierechnungen verdoppeln – beim Gas mit rund einer dreiviertel Milliarde Euro und beim Strom mit rund zwei Milliarden Euro jährlich. Als Finanzierung bzw. Kompensation, die der Staat den Unternehmen überweisen könne, schlägt er eine Steuer auf krisenbedingte Übergewinne der Energiekonzerne vor.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Steuerzahler2000 (4.083 Kommentare)
am 18.07.2022 12:01

"denkbar, prüfen, überlegen,.... "

Lauter Luftnummern !

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laskpedro (3.426 Kommentare)
am 18.07.2022 11:15

wenn der staat und die im staatsbesitz befindlichen energieversorger ohne grund viele milliarden an energieabgaben und gewinnen zusätzlich einfahren dann ist das modernes raubrittertum ... damit finanzieren dann die minister auch noch ihre lohnsteuerfreien e- luxuskarossen

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u25 (4.976 Kommentare)
am 18.07.2022 10:16

Wann wird der Einspeisebetrag von zur Zeit 7 Cent erhöht ?

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 18.07.2022 10:24

Halt, oder wollen sie auch von den steigenden Gaspreisen mitnaschen?
Die Sonne scheint doch noch immer gratis!???

Aber so funktioniert das tatsächlich. Mit der Inflation.

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vinzenz2015 (46.450 Kommentare)
am 18.07.2022 11:01

Volkswirtschaft : nicht genügend!

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 18.07.2022 12:09

nanana, wollen's mit mir den unterschied zwischen buchhalterischer und kalkulatorischer afa herausarbeiten?
Oder auch plausibel: nur seine ANDEREN steigenden Lebenshaltungskosten finanzieren (lassen)?
Merke: Wer nichts (am Sparbuch) hat, dem sind steigende Preise fast egal - der Arbeiter freut sich an überdurchschnittlichen Lohnabschlüssen. Die es im Gegensatz zu den Achtziger und Neunzigern auch nicht gibt...

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shakesbeer (1.048 Kommentare)
am 18.07.2022 09:24

Ich werde ab sofort keine Steuern mehr bezahlen, und dann darüber nachdenken, wieviel ich in Zukunft an den Staat abliefere. Ich bin mir sicher, das die Finanzbehörde sehr viel schneller reagiert als unsere "Volksvertreter" :-D

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eihwaz (1.127 Kommentare)
am 18.07.2022 09:23

Gestik wie die Gebessler, beide reden mit den Händen und sagen dabei NICHTS.

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eihwaz (1.127 Kommentare)
am 18.07.2022 09:16

Wahlen statt Qualen !

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Freitagskind (861 Kommentare)
am 18.07.2022 08:16

Frechheit
Jetzt dürfen wieder die Steuerzahler die Gewinne der Familie bezahlen!
Einfach die Bindung vom Strom Preis zum Gas Preis aufkündigen, dann braucht man nicht solche Maßnahmen!
Denn wenn der Strom Anteil von Gaskraftwerken nur max 5% der gesamten Stromerzeugung ist, kann der Strom Preis sich nicht versechsfachen!

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soling (7.432 Kommentare)
am 18.07.2022 07:04

Ich frage mich, wann der Herr Nehammer seinen Rücktritt erklärt ? Merkt der nicht, dass er fehl am Platz ist und Kanzler einfach nicht kann ?

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 18.07.2022 07:08

Troll

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 18.07.2022 07:39

Zustimmung.

Als Polizist oder Angehöriger des Militärs hat man andere Aufgaben zu erfüllen.
Als Bundeskanzler ist dieses Wissen alleine nicht ausreichend.

Beim Militär ist bedingungsloser Gehorsam gefordert.
Der Bürger hat ein Mitspracherecht, auch wenn es manchen
Politikern nicht in den Kram passt.

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 18.07.2022 07:03

Durch die enorm gestiegenen Preise wird auch wesentlich mehr an Steuern eingenommen.

Die einfachste und effizienteste Lösung wäre die MWSt auf 50 Prozent reduzieren,
Wenn sich der Strompreis verdoppelt.
Bei einem Anstieg auf 400 Prozent beträgt die Steuer nur mehr 25 Prozent.

Für den Finanzminister wäre das aufkommensneutral und der Stromkunde wird entlastet.

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 18.07.2022 07:34

Zusatz:

Die Übergewinne der Energieversorger sind zur
Strompreisstabilisierung heranzuziehen.

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laskpedro (3.426 Kommentare)
am 18.07.2022 12:44

stimmt ..gilt auch für die anderen energieabgaben ...so einfach ginge das ..aber das lässt die grüne mafia nicht zu

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 18.07.2022 13:36

Die türkisen Giebelkreuzler haben vermutlich auch ein Problem damit.

Oder meinen wir mit grüner Mafia eh dasselbe.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.462 Kommentare)
am 18.07.2022 20:08

Vor Ihrer Pippi-Langstrumpf-Mathematik darf man sich fürchten.
Steuern von 20 auf 50% "reduzieren"...

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soling (7.432 Kommentare)
am 18.07.2022 06:57

Was war jetzt ausschlaggebend für die Wende - A oder P ??

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