Heizkosten: Jeder zweite Haushalt kann Zuschuss beantragen

LINZ. Bezugsberechtigte erhalten zwischen 200 und 400 Euro, finanziert wird der Zuschuss durch 75,5 Millionen Euro Bundesförderung
Rund 25.000 Haushalte waren bisher berechtigt, den Heizkostenzuschuss des Landes Oberösterreich zu beantragen. Bisher, denn mit Anfang April wird diese Zahl auf mehr als 290.000 steigen. Damit ist fast jeder zweite Haushalt in Oberösterreich antragsberechtigt. 200 Euro ist dabei das Minimum, das ein berechtigter Haushalt als einmalige Förderung erhält, die Summe steigt mit der Zahl an Personen im Haushalt.
„Uns ist es wichtig, unseren Landsleuten in Zeiten steigender Preise beizustehen, denn auf Oberösterreich ist Verlass“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) gestern über die Ausweitung des Bonus. Eine Ausweitung, die durch zusätzliche Mittel, die der Bund zur Verfügung stellt, finanziert wird. 450 Millionen Euro stellt der Bund den Ländern für die Ausweitung des Heizkostenzuschusses zur Verfügung. 75,5 Millionen davon entfallen davon auf Oberösterreich, das die Förderung „Wohn- und Energiekostenbonus“ nennt. Man helfe jenen Haushalten am meisten, die von der Teuerung am stärksten betroffen seien, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP). Man leiste einen „wertvollen Beitrag zur Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden“, sagte Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP).
Wer ist berechtigt?
Wer einen Zuschuss erhält, hängt vom Einkommen ab. Ein-Personen-Haushalte können bis zu einem jährlichen Bruttolohn von 27.000 Euro, das sind etwa 1500 Euro netto monatlich, einen Zuschuss beantragen. Ein Mehr-Personen-Haushalt ist bis zu einem jährlichen Brutto-Einkommen von 65.000 Euro, das sind 2859 Euro Monatsnetto, bezugsberechtigt. Familienbeihilfe oder sonstige Sozialleistungen werden nicht eingerechnet.
Die Förderung im Detail: Pro Haushalt gibt es 200 Euro. 300 sind es, wenn ein minderjähriges Kind Teil des Haushalts ist. 400 Euro gibt es für Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern.
Anträge ab 3. April möglich
Anträge können ab 3. April online auf der Website des Landes gestellt werden. Unterstützung gibt es bei den Bürgerservicestellen der Gemeindeämter und Magistrate. Gemeinsam mit den bestehenden Maßnahmen in dieser Heizperiode fördert das Land Menschen mit geringem Einkommen so mit bis zu 800 Euro je Haushalt.
"Spät, aber doch"
Die SPÖ Oberösterreich begrüßte den Heizkostenzuschuss neu und sah eine ihrer zentralen Forderungen erfüllt. „Die nun angekündigte Nachbesserung beim Heizkostenzuschuss ist – spät, aber doch – eine gute Nachricht für all jene Haushalte, die dringend auf Entlastung warten“, sagte SP-Landesgeschäftsführer Florian Koppler. Niemand müsse sich aber bei der Landeskoalition bedanken, sagte SP-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu. Denn das Geld stamme vom Bund.
Auch die Grünen befürworten die Ausweitung. „Bisher hat das Land nur magere Beilagen serviert, der Bund liefert jetzt das Hauptgericht“, sagte Grünen-Klubobmann Severin Mayr. Dass der Kreis der Antragsberechtigten erweitert wurde, lobt die Grüne Sozialsprecherin Ines Vukajlović. Der Bund habe "etliche milliardenschwere Unterstützungspakete geliefert", Oberösterreich helfe "immer nur portionsweise".
Hier finden Sie nähere Informationen zum Zuschuss.
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