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FPÖ verliert weitere Funktionäre: Wiener Rebellen setzen auf Strache

Von Christoph Kotanko, 18. Jänner 2020, 00:04 Uhr
FPÖ verliert weitere Funktionäre: Wiener Rebellen setzen auf Strache
Heinz-Christian und Philippa Strache: Der gestürzte FPÖ-Obmann kann seiner Ex-Partei viele Stimmen abjagen. Bild: APA

WIEN. Ex-Parteichef am kommenden Donnerstag Gastredner bei der "Allianz für Österreich".

"Herzlich willkommen in der neuen Familie!" So kommentierte Dietrich Kops, Spitzenfunktionär der "Allianz für Österreich" (DAÖ), gestern den Wechsel von drei Wiener Bezirksräten zu den blauen Rebellen.

Bereits vor dem Jahreswechsel hatten sich drei Gemeinderäte, später auch drei Bezirksräte der neuen Partei zugewandt.

Die drei, die am Freitag überliefen, waren zuvor in der FPÖ-Landstraße aktiv gewesen. Der 3. Wiener Bezirk gilt als Hochburg der Freiheitlichen; dort begann 1991 Heinz-Christian Strache seine Karriere – als Bezirksrat. Kops wiederum fungierte als geschäftsführender blauer Bezirksobmann, ehe er der FPÖ untreu wurde.

Die Wiener Freiheitlichen reagierten auf den Zulauf zur DAÖ betont gelassen. "Die FPÖ hat in Wien 274 Bezirksräte – diese drei sind also ziemlich genau ein Prozent", rechnete Landesparteisekretär Michael Stumpf vor.

"Von der Anklagebank aus"

Ein Prozent sei "ungefähr das Ergebnis, das Strache von der Anklagebank aus bei der Wien-Wahl erreichen kann", spielte Stumpf auf eine mögliche DAÖ-Spitzenkandidatur des Ex-FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache an.

Seine Bemerkung "von der Anklagebank aus" bezieht sich auf die Untersuchungen, die gegen Strache wegen seiner Verwicklung in den Casinos-Skandal, die Ibiza- und die Spesen-Affäre laufen.

Der gestürzte Parteiobmann wird beim Neujahrstreffen der "Allianz für Österreich" am kommenden Donnerstag als "Gastredner" auftreten. Das haben DAÖ-Obmann Karl Baron und Sprecher Gernot Rumpold angekündigt. Die Veranstaltung findet in den Sofiensälen statt, früher Schauplatz von FPÖ-Großereignissen.

Kopf-an-Kopf-Rennen?

Rumpold ist überzeugt, dass Strache "wie Phönix aus der Asche" zurückkehren und DAÖ-Spitzenkandidat wird. Er rechnet mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Gemeinderatswahl im Herbst 2020.

In einem seiner vielen Facebook-Postings bezog am 12. Jänner auch Strache zu seinen Chancen Stellung: "Es braucht eine konsequente und starke HC Strache-Liste, welche über 15 % erreichen kann und rot-weiß-rote Politik für die österreichische Bevölkerung sicherstellt!", hieß es in dieser Strache-Mitteilung.

Weitere Überläufer folgen

Bei der Wien-Wahl 2015 holte die FPÖ mit Strache 30,8 Prozent und wurde zweitstärkste Kraft hinter der SPÖ. Die jüngsten Skandale und die Abspaltung DAÖ werden sich beim diesjährigen Urnengang auswirken. Für Kenner der Wiener Verhältnisse ist aber klar, dass DAÖ nur eine Chance hat, wenn Strache antritt und sein Name Teil der Parteibezeichnung wird. Die Entscheidung könnte bald fallen.

DAÖ wird demnächst weitere Überläufer verzeichnen können. Laut Mitarbeitern der Allianz stehen noch einige FPÖ-Bezirksräte kurz vor dem Absprung.

Burgenland: SPÖ darf hoffen, FPÖ vor dem Absturz

Am 26. Jänner findet die Landtagswahl im Burgenland statt. Sie wird vor allem für SPÖ und FPÖ ein Stimmungstest: Die einzige rot-blaue Landesregierung steht auf dem Prüfstand.

Seit 1964 sitzen SPÖ-Politiker im Landeshauptmannsessel; als bisher sechster roter Landeschef amtiert seit Februar vergangenen Jahres Hans Peter Doskozil.

Die Sozialdemokraten könnten laut jüngster Umfrage (Karmasin Research für Puls24) einen Prozentpunkt dazugewinnen. Bei der letzten Wahl kam die SPÖ trotz eines Minus von 6,3 Prozentpunkten auf 41,9 Prozent.

Eine neuerliche rot-blaue Koalition dürfte nur noch eine knappe Mehrheit haben. Die FPÖ wird laut Karmasin stark verlieren und erreicht nur noch zehn Prozent – ein Verlust von sechs Prozentpunkten gegenüber 2015.

Entgegen dieser Vorhersage zeigt Spitzenkandidat Johann Tschürtz Zuversicht, er setzt auf Sicherheits- und Heimatthemen.

Der Ex-Polizist konnte sich in der Landesregierung aber nie profilieren. Kritiker sprechen von einer „Alleinregierung der SPÖ“.

Die ÖVP erhielt 2015 rund 29 Prozent, ihr werden diesmal 32 Prozent vorhergesagt.

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Autor
Christoph Kotanko
Redakteur Innenpolitik
Christoph Kotanko

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