"Es gibt kein Leid auf der Welt, das uns nichts angeht"
KREMSMÜNSTER. Ökumenische Sommerakademie: Josef Weidenholzer diskutierte unter anderem mit Reinhold Mitterlehner.
Mit einer hochrangig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema "Kirchen und Politik in den gesellschaftlichen Gegensätzen" endete gestern die 21. Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster.
Josef Weidenholzer, zuletzt Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament, freute sich, ins Stift zurückzukehren, wo er acht Jahre lang die Schulbank drückte. So zerrissen wie noch nie sei derzeit die Gesellschaft, auch Familien. Angst sei der Rohstoff mancher Politiker, man müsse jeden Tag für die Gewaltenteilung kämpfen und die Politikdarsteller demaskieren. "Die 30er-Jahre sind zurück", befand Weidenholzer – "auch in der Weimarer Republik dachten viele, Hitler hätte keine Chance". Der Konflikt Kirche – Sozialdemokratie habe dann die Erste Republik lahm gelegt. Heute könnten beide Seiten für mehr Vernunft und gemeinsame Werte in der Politik eintreten. Außerdem sprach sich Weidenholzer für einen neuen Verfassungskonvent aus, den auch Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner unterstützt.
Für ihn hat sich Österreich zuletzt von einer liberalen hin zu einer autoritären Demokratie entwickelt. "Wir haben eine besorgniserregende Politik erlebt, die nicht in den Grundsatzprogrammen der Parteien steht", so Mitterlehner. Wenn jede Woche die Flüchtlingspolitik thematisiert werde, dann blieben wichtige Themen, wie Pflege und Klimaschutz, auf der Strecke. Die Kirche müsse diese emotional aufladen, auch in Predigten. Weiters sprach sich der frühere Vizekanzler dafür aus, dass der Rechnungshof von einem Oppositionellen geleitet und die zwölfjährige Amtszeit verkürzt wird.
Der designierte evangelische Bischof Michael Chalupka stellte fest, dass in den vergangenen zwei Jahren Betroffene der Karfreitagsregelung und der neuen Mindestsicherung nicht mehr von der Politik miteinbezogen wurden.
Indirekt Stellung zu den Flüchtlingsbooten bezog Caritas-Präsident Michael Landau: "Es gibt kein Leid in der Welt, das uns nichts angeht." Wer Angst schürt, schade den Menschen und dem Land. Im Hinblick auf den Wahlkampf warnte Landau davor, das ganze politische Porzellan zu zerschlagen. "Sonst gibt es nach der Wahl nur noch Scherben. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa."
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Gott sei Dank ist der Mond unbewohnt.
Sonst wären wir auch noch für das Leid der Mondbewohner zuständig!
Unzählige Gebäude, Pfarrhöfe,Liegenschaften und Kirchen stehen zur Verfügung,nur zu Herr Landau.
Stellen sie dies alles zur Verfügung!
Aber wie der Herr es meinte:" Umsonst!" Der Steuerzahler wird es ihnen danken!
Wie viel Leid hat - und tut es immer noch - die kath. Kirche schon verbreitet ?
Die neue Regelung vom Pabst, dass Missbrauchsfälle sofort gemeldet werden müssen - aber nur den kirchlichen Stellen ist ja wieder ein Schlag ins Gesicht der Mißbrauchsopfer !!