Corona-Förderungen: Wieviel Kontrolle ist zweckmäßig?

WIEN. Der Rechnungshof kritisiert, dass nur eine kleine Stichprobe geprüft wurde - Kogler-Ministerium kontert, es wurde ausreichend geprüft.
Nach der Aufregung, dass Seniorenbund-Gruppen und andere parteinahe Organisationen ungerechtfertigt Corona-Vereinsförderungen kassiert haben, hat der Rechnungshof (RH) den gesamten Unterstützungsfonds für gemeinnützige Organisationen überprüft. Das veröffentlichte Ergebnis fällt kritisch aus.
So hat das zuständige Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport 822,8 Millionen Euro an mehr als 23.000 Förderwerber ausbezahlt – an Sport- wie Brauchtumsvereine, karitative Organisationen bis zu Kirchen.
Per Stichprobe wurden Fördervolumen von 173 Millionen Euro – also etwa jeder fünfte Fördereuro – vor der Auszahlung vertiefend geprüft. Bei fast jeder zweiten Stichprobe wurde der staatliche Förderabwickler aws fündig und kürzte das Fördervolumen. Gründe dafür waren nicht korrekt angeführte Einnahmen oder nicht förderbare Kosten. 14,2 Millionen Euro bzw. acht Prozent des überprüften Fördervolumens wurden sogleich zurückgefordert.
- ZIB 1: Rechnungshof prüft Corona-Förderungen
Der Rechnungshof schlägt vor, die Stichprobenprüfungen auf eine Vollüberprüfung auszuweiten und zu Unrecht bezogene Förderungen zurückzufordern. Das sei angesichts des Volumens von 822 Millionen "zweckmäßig", so der RH.
In keinem Fall wurde vom Geldgeber kontrolliert, ob über die geförderten Organisationen in den vergangenen fünf Jahren Finanzstrafen verhängt worden waren.
Das Ministerium verwies in einer Stellungnahme darauf, dass das die Finanzverwaltung machen könnte. Darauf der RH: "Bei Fördermaßnahmen ist möglichst vor der Auszahlung zu überprüfen, ob die Voraussetzungen für die Förderbarkeit erfüllt sind."
Aus dem Büro des zuständigen Vizekanzlers Werner Kogler heißt es, dass es nach der Fördergewährung vertiefte Prüfungen gegeben habe. Diese hätten mehr als 400 Millionen Euro – also fast das halbe Fördervolumen – umfasst. Weil vor allem hohe Förderungen oder nicht ganz plausible Angaben überprüft worden seien, seien aus Kosten-Nutzen-Erwägungen wegen der erwarteten geringeren Fehlerwahrscheinlichkeit weitere Prüfungen "nicht zweckmäßig".
Diese Argumentation könne der RH "nicht nachvollziehen", heißt es in seinem Schlussbericht.
"Schlampiger Umgang"
Die Neos – die 2022 die Zahlungen an den Seniorenbund öffentlich gemacht hatten – reagierten erbost auf den Bericht: Dieser zeige erneut, "wie schlampig diese Bundesregierung mit Steuergeld umgeht". Natürlich müssten alle Förderungen aus dem Fonds kontrolliert und zu Unrecht bezogene Förderungen zurückgefordert werden, so Neos-Generalsekretär und Rechnungshofsprecher Douglas Hoyos in einer Aussendung.
Lob gab des vom Rechnunghof für die rasche Abwicklung der Förderungen.
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Diese Förderung war eine unverantwortliche Verschwendung von Steuergeldern.
Hier wird doch gelogen, dass sich die Balken biegen. Wahltag ist Zahltag. Danach eine saftige Kommission zur Aufklärung. Die Plandemie war DAS größte Menschheitsverbrechen der letzten 30 Jahre
Der Fehler war die Privatisierung der Fördervergabe! Erkannten eigentlich alle die damals den Hausverstand einschalten konnten!
Die GRÜNEN meinen also es wurde ausreichend geprüft.
Unglaublich wie leichtfertig die SCHWARZ-GRÜNE Bundesregierung das Steuergeld verschwendet.
Koste es was es wolle....
SCHWARZ
GRÜN
Dies zeigt, wie schlampig diese Bundesregierung mit Steuergeld umgeht.
"Kogler-Ministerium kontert, es wurde ausreichend geprüft"
Das ist eine weltfremde Selbsteinschätzung oder Lüge.
Was ist ausreichend? Ausreichend wenig, damit man keine Freunde oder Wähler verstimmt?
Ganz ehrlich, die Vereine geben ihr Geld immer direkt wieder - meist - regional und für ihre Ehrenamtlichen aus, da steckt sich im Gegensatz zu so manchem Firmenchef keiner was in die eigene Tasche.
Auch ganz ehrlich: jener elitäre Golfclub in Linz-Land, welcher einen sechsstelligen Betrag abhob, beschäftigt nicht einen einzigen Ehrenamtlichen!
Sind die Hürden für die Antragstellung zu hoch wird gesudert. Kommt man im Nachhinein drauf, dass es genauere Angaben gebraucht hätte wird auch gejammert. Immer das Gleiche
So, jetzt etwas abwarten, bis die "Hetzer" im Forum auftauchen...