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Corona-Experte: Rückkehr zu Vollbetrieb an Schulen kommt zu früh

Von nachrichten.at/apa, 03. Mai 2021, 13:22 Uhr
Schule Bild: APA

WIEN. Am 17. Mai sollen alle Schulen in Österreich in den Vollbetrieb zurückkehren und auch die Über-Zehnjährigen wieder jeden Tag in der Klasse dem Unterricht folgen. Für Michael Wagner, Mikrobiologe an der Uni Wien und Initiator einer Studie zur Corona-Dunkelziffer an Schulen, kommt diese Maßnahme zu früh.

"Für mich als Wissenschafter ist das die Wiederholung eines Experiments, das an sich, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, nicht gutgehen kann. "Die Schulen haben in der dritten Welle eine wichtige Rolle gespielt, Kinder und Jugendliche hatten die höchsten Altersgruppeninzidenzen", betonte Wagner im Gespräch mit der APA. Schon im Februar, als in Ostösterreich die ansteckendere britische Mutation bereits vorherrschend war und die Schulen nur im Schichtbetrieb geöffnet wurden, habe man gesehen, dass man den Anstieg der Infektionen mittels breitem Einsatz von Antigenschnelltests nur verlangsamen, aber nicht kontrollieren kann.

Zwar gebe es nun wärmeres Wetter. Niemand könne aber seriös sagen, wie stark sich das auf das Infektionsgeschehen auswirke. Und auch der Impffortschritt sei noch nicht soweit, dass man sich in Sicherheit wiegen könne."Wir können Glück haben, weil jetzt bessere Rahmenbedingungen sind. Aber es ist immer noch ein sehr hohes Risiko, dass diese Öffnungen ein Stück zu früh kommen." Bei der Elterngeneration der Schulkinder beginne die Impfung erst mit Ende Mai oder im Juni. "Das bedeutet, wir haben ein bis zwei ungeschützte Monate für viele Leute, die durchaus anfällig für einen schweren Krankheitsverlauf sind", so Wagner mit Blick auf die Intensivstationen, wo das Durchschnittsalter mittlerweile knapp über 60 liegt.

Dass nun bei den Über-Zehnjährigen von Schicht- auf Vollbetrieb umgestellt wird, werde sich auf jeden Fall auch in den Infektionszahlen niederschlagen, erwartet Wagner. Immerhin seien Aerosole der Hauptübertragungsweg von Sars-CoV-2 - und je mehr Personen in einem Raum sind, umso höher die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken, selbst wenn man regelmäßig lüftet.

Vor diesem Hintergrund ist für Wagner auch unverständlich, wieso in den Volksschulen nur eine Maskenpflicht abseits des Sitzplatzes gilt (nur in der Unterstufe muss durchgehend Mund-Nasen-Schutz und in der Oberstufe FFP2-Maske getragen werden). Gleichzeitig würden bei den Volksschülern, die die Hygieneregeln am wenigsten einhalten können, auch die am wenigsten aussagekräftigen Tests eingesetzt, die nur jede fünfte Infektion tatsächlich erkennen. "Die jüngeren Kinder werden deshalb sicher ein Hotspot werden", erwartet Wagner. "Hier müsste man eigentlich schnell genauer hinschauen und Maßnahmen setzen."

"PCR-Schutzschirm" an Schulen

Wagner plädiert erneut für die Schaffung eines "PCR-Schutzschirms" an den Schulen zumindest im nächsten Schuljahr. Das von ihm mit anderen Experten entwickelte Modell sieht vor, dass alle Schüler drei Mal pro Woche daheim PCR-Gurgeltests durchführen und in den Schulen abgeben. Das sei selbst im ländlichen Raum logistisch möglich, ist er überzeugt. "Wir können Milch an jede Schule bringen, wieso also nicht auch Gurgellösung abholen?"

Tatsächlich könnten die Schulen sogar ein starker Hebel zur Pandemiebekämpfung sein, weil sich bei der britischen Mutation oftmals die gesamte Familie infiziert und durch regelmäßiges Testen der Schüler auch deren Haushalte indirekt mitgetestet werden. Immerhin wisse man aus Umfragen, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung dieses Instrument sonst niemals nutzt.

Als zusätzliche Maßnahme im Klassenzimmer würde Wagner auch den Einsatz von Luftfiltern befürworten, über den derzeit wieder debattiert wird. "Das wäre auch eine sinnvolle Maßnahme, um die Virenkonzentration zu senken, kommt aber reichlich spät." Aus CO2-Messungen an Schulen wisse man, wie schnell sich in einem Klassenzimmer Atemluft anreichert.

An die Politik appelliert Wagner, möglichst rasch auch genug Impfstoffe für Kinder zu organisieren, um diese unmittelbar anzubieten, sobald klar ist, dass die Impfung auch für sie sicher ist. "Man wird die Pandemie nur in den Griff bekommen, wenn man auch die Kinder impft." Andernfalls bleibe eine große Gruppe, in der das Virus weiterzirkuliert - inklusive der Gefahr, dass dabei Fluchtmutanten entstehen, gegen die die nun entwickelten Impfungen nicht wirken.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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vinzenz2015 (46.308 Kommentare)
am 03.05.2021 18:35

WARUM haten die Schüler die höchste Inzidenz??
Eeil 2- 3x die Woche getestet wird!!
Krine andere Altersgruppe wurde derart konsequent getestet!!

Der "Experte" kommt durch falsche Voraussetzungen zu falschen Schlüssen,
für die Schüler durch Verweigerung von Sozialkontakt büßen müssten!!
Präsenzuntericht+ konsequente Vorsichtsmaßnahmen MUSS moglich gemacht werden!!!

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Soehne (932 Kommentare)
am 03.05.2021 15:29

Wenn diese fachlich kompetente Meinung hört wäre es doch am besten für immer und ewig die Schulen zuzusperren.
Hat der überhaupt eine Ahnung was dieser "Experte" unseren Kindern antun will?
Es wurde schon genug zerstört, weil solche Menschen mit Vorschlägen kommen die nur jemanden einfallen können der sich den ganzen Tag in seinem Kammerl versteckt.
Das soziale Leben unserer Kinder ist schon zu genüge im Argen.
Die katastrophalen Folgen dieser Entwicklung werden uns noch sehr lange beschäftigen.

Außerdem werden die Lehrer und ihre Gewerkschafter auf den Zug aufspringen und wieder sagen wie arm sie sind.

Sie sollten sofort wieder an die Schulen ohne wenn und aber. Denn als zahlreiche Impfverweigerer brauchen Sie keine Forderungen mehr stellen.

Viel Impfstoff der für unsere Pädagogen (schule+Kindergarten) musste an andere Bevölkerungsgruppen verimpft werden.

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supercat (5.328 Kommentare)
am 03.05.2021 21:26

arm sind die Schüler, weil Lehrer ihren Frust mit Arbeitsaufträgen, Test's und Schularbeiten abreagieren, ohne dem entsprechenden Unterricht dazu. Viele Lehrer bieten keinerlei Onlineunterricht an, die Schüler müssen sich ihr Wissen selbst aneignen.
Eine Frechheit, was sich da teilweise in den Schulen abspielt. Klassengemeinschaft ade.
Diesen Lehrern sollte eigentlich ihr Gehalt gekürzt werden.
Die Schulen müssen wieder in Vollbetrieb gehen, so kann es nicht weitergehen. Es sollten auch Impfungen speziell an höheren Schulen angeboten werden.

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hasta (2.848 Kommentare)
am 03.05.2021 14:59

Die Lehrer (Gewerkschaft) werden nichts unversucht lassen um möglichst lange den Vollbetrieb in den Schulen hinaus zu zögern.
Das Argument man ist nicht ausreichend geschützt sticht aber nicht mehr, da es längst ein Impfangebot für alle Lehrer gibt. Das Impfangebot wurde jedoch nur etwa zur Hälfte angenommen, wohl um weiterhin gegen das allgemeine öffnen der Schulen agitieren zu können.
Jeder Lehrer der eine Impfung ablehnt sollte vom Dienst suspendiert und die Hälfte des Gehaltes einbehalten werden.

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 03.05.2021 15:14

.... du bist auch so ein Coronazi - gell !!

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detti (1.799 Kommentare)
am 03.05.2021 19:19

Vielleicht hätten sich mehr impfen lassen, wenn sie nicht den AZ nehmen müssen hätten und die Werbeveranstaltung der Bildungsdirektion mit ihren 3 AZ Experten nicht so lächerlich und durchschaubar gewesen wäre. Transparenz wird immer gefordert von den Lehrern, warum auch nicht umgekehrt.

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tulipa (3.265 Kommentare)
am 03.05.2021 14:39

Es wird sich massiv rächen, dass wir es nicht geschafft haben, die Infektionszahlen weit hinunter zu drücken ehe wir Schulen ganz aufmachen. Die Cluster sind vorprogrammiert, und OÖ ist in keiner guten Situation, denn die Zahlen sind schon seit vielen Monaten sehr hoch,, aber viele sind noch immer sch... drauf.
Und die Lehrer an hôheren Schlep sind alle erst zu Schulschluss voll immunisiert (sofern sie sich impfen lassen), denn sie wurden mit Astra Zeneca geimpft, ab Mitte April, was die Zweitimpfung erst rund um Schulschluss ergibt), sodass auch LehrerInnen Infektionen in Schulen weiter verbreiten werden.

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detti (1.799 Kommentare)
am 03.05.2021 14:09

Da werden sich viele Kinderlose und Pensionisten denken, Hauptsach der Wirt sperrt pünktlich auf und der Wellnessurlaub fällt nicht ins Wasser.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 03.05.2021 13:57

Die Virologen hatten jetzt fast 1 1/2 Jahre Zeit, Vorschläge für einen sicheren Schulbetrieb zu erarbeiten.

Was haben diese angeblichen Experten zusammen gebracht?

Nichts - noch immer verkaufen Sie uns da Zusperren als alternativlos.

Die Wissenschaft versagt völlig.

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SRV1 (8.119 Kommentare)
am 03.05.2021 14:27

Nur better weiß es:

"Alles Trotteln, außer mir"

"I habs´eh scho imma gsagt und jetzt kemman´s drauf, die Trotteln..."

“ich weiß es nicht nur besser. Ich kann es auch besser.”

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artie_ziff (3.531 Kommentare)
am 03.05.2021 19:05

Mein lieber Better...

Die ganze Welt hat über ein Jahr Zeit gehabt eine bessere Lösung zu finden und nix gefunden.

Es wäre an der Zeit wenn du mit deiner großartigen, Game-Changer Idee auftrixen tätest.

Weil nachdem du so fest die Goschn aufreist musst du ja eine solche haben, als heraus damit, wir warten.

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asc19 (2.386 Kommentare)
am 03.05.2021 13:44

"Zwar gebe es nun wärmeres Wetter. Niemand könne aber seriös sagen, wie stark sich das auf das Infektionsgeschehen auswirke...."
Der gute Mann hat jetzt so lange studiert, um Virologe zu werden....und kennt nicht mal den sog. Viren-Kalender (auch Saisonal-Kalender). Das ist Medizinstudium 2. Semester, wo so etwas gelehrt wird.

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linzerleser (3.633 Kommentare)
am 03.05.2021 13:35

https://m.focus.de/gesundheit/ratgeber/truegerische-sicherheit-antigentest_id_13240076.html

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linzerleser (3.633 Kommentare)
am 03.05.2021 13:34

Bis zu 30 Schüler viele Stunden lang in sehr kleinen Klassenzimmer zusammensitzen zu lassen wo doch jeder International anerkannte Virologe warnt vor Aufenthalten im Inneren mit mehreren Personen oder?
Ausserdem sollte man sofort die PCR Gurgel Tests den Schülern zukommen lassen anstatt den unsicheren Antigentests oder?

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grania (89 Kommentare)
am 03.05.2021 18:11

LINZERLESER und was mach ma mit den ganzen Kids in den 24 Stunden, die die Auswertung derzeit dauert?
Zum Nachlesen:
https://www.dermacare.at/der-neue-unkomplizierte-gurgeltest-fuer-covid-19-in-wien/

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